Veröffentlicht von am 14. September 2012

Die Bibliothek als Heimat

Kitaj hat einmal gesagt, für ihn seien die Bücher das, was die Bäume für einen Landschaftsmaler sind.

Mann mit Kisten, durch ein Schlüsselloch gesehen

R.B. Kitaj, Unpacking my Library, 1990-1991 © R.B. Kitaj Estate

Seine Ateliers im Londoner Stadtteil Chelsea und in Westwood, Los Angeles waren mit Büchern vollgestopft, die in Regalen, aber auch rund um seine Staffelei auf dem Boden sich türmten. Schon als Student an der Cooper Union streifte er auf dem Weg zur Kunstschule durch die billigen Buchläden in der 4. Avenue, der größten Bücherstraße der Welt. Hier fand er nicht nur die Klassiker der Moderne wie James Joyce, Ezra Pound, T.S. Eliot und Kafka, sondern vor allem Zeitschriften wie die »Partisan Review« und das amerikanische Surrealisten-Magazin »View«. In Oxford entdeckte er über seinen Lehrer Edgar Wind die Warburg-Schule und kaufte den kompletten Satz des berühmten »Journals of the Warburg Institute«. Die Illustrationen zum »Nachleben der Antike« in Form von Kupferstichen nach antiken Vorlagen regten seine visuelle Phantasie an.  weiterlesen