Veröffentlicht von am 5. Dezember 2012

Das Klapperdeckchen

Geschirrdecken aus Spitze

Zwei Klapperdeckchen aus dem Haushalt der Familie Plesch, erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, Janos und Melanie Plesch Gedenk-Schenkung von Prof. Dr. Peter H. Plesch

In der Kantine des Europäischen Patentamts am Halleschen Tor stärken sich auch viele Mitarbeiter des Jüdischen Museums. Das Essen ist hier zwar vortrefflich, für die Ohren ist die Mittagspause allerdings eine Zumutung: Besteck klappert, Geschirr scheppert, die Stimmen der speisenden Menschen verquirlen sich zu einem einzigen großen Brummen.

Im Speisezimmer der Berliner Arztfamilie Plesch wäre ein solches akustisches Tohuwabohu undenkbar gewesen. Ihr Geheimnis: Klapperdeckchen.

So nannte man die hübschen Untersetzer, die zwischen den Geschirrteilen ruhten. Einerseits schonten sie das Porzellan, andererseits  – wie der Name so schön sagt – dämpften sie das Klappern beim Servieren und Dinieren.

Heute sind Klapperdeckchen aus der Mode gekommen. Schade eigentlich.

Monika Flores Martínez, Ausstellungen

Veröffentlicht unter Im Jüdischen Museum Berlin, Küche
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