Veröffentlicht von am 28. Februar 2018 0 Kommentare

Happy Purim!

Ein Hund mit einem künstlichen Löwenfell sintz auf dem Gehweg und blickt nach oben.

Tel Aviv, Purim 2017; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Franziska Schurr

 

Das Schicksal wird zuweilen durch Lose bestimmt. Das Wohlergehen einer Minderheit in der Mehrheitsgesellschaft durch Politik. Purim, das Fest der Lose, erinnert an eine Königin, die Schicksal von politischen Machenschaften unterscheiden konnte. Unter Einsatz ihres Lebens setzte sich Ester beim König Achaschwerosch für das jüdische Volk in der persischen Diaspora ein und vereitelte so das Mordkomplott des höchsten Regierungsbeamten: Haman hatte per Losverfahren den 13. Adar zum Tag des Genozids an den Jüdinnen*Juden bestimmt. Der 14. Adar steht deshalb im Zeichen des Überlebens, des Hochgenusses, der ausschweifenden Partys und der Kostümierung.

Das Verkleiden gehört übrigens nicht zu den Mizwot (Geboten), die an Purim erfüllt werden sollten. Beim Gottesdienst in der Synagoge der Lesung der Megilla zu lauschen, Freund*innen und Bedürftige zu beschenken und bei einem Festmahl überschwänglich zu essen und Wein zu trinken hingegen schon.

Trotzdem ist es schön, mal nicht als das Wesen aufzutreten, als das man sich üblicherweise gibt. Umso schöner ist es, wenn sich das Bunte abseits großer Umzüge ins Leben mischt. In Tel Aviv nickt man tags zwischen zwei Purim-Partys busfahrenden Bären zu. Am Strand blicken rosa Elefanten aufs Meer. Und in den Straßen bellen Löwen.

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