Das Kol Nidre und die »bürgerliche Verbesserung der Juden«

– ein jahrhundertelanger Streit

Ein Feldgeistlicher zelebriert das Kol Nidre vor Soldaten

Bildpostkarte »Kol Nidre vor Metz 1870«, Schenkung von Liselotte Eschenbach, weitere Informationen zum Objekt in unseren Online-Sammlungen
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Am 23. September feiern wir dieses Jahr Jom Kippur. Wie immer werden am Vorabend des Versöhnungstages die Synagogen brechend voll sein mit Menschen, die angespannt auf das Singen des Kol Nidre warten. Das Kol Nidre ist ein Gebet in Form einer Erklärung auf Aramäisch und Hebräisch. Darin wird Gott angefleht, »alle Gelübde, Verbote, Bannsprüche, Umschreibungen und alles, was dem gleicht, Strafen und Schwüre, die wir geloben, schwören, als Bann aussprechen, uns als Verbot auferlegen« zu vergessen, und zwar entweder die des vergangenen oder die des kommenden Jahres.
Diese doch recht überraschende Bitte warf bei vielen jüdischen Gelehrten im Laufe der Geschichte die Frage nach der Berechtigung des Kol Nidre auf.  weiterlesen

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