Veröffentlicht von am 20. August 2013 1 Kommentar

Wohin würdest du gehen?

In der Woche vom 21. bis 27. Oktober 2013 finden in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin Lesungen, Workshops und ein Publikumstag unter dem Titel »VielSeitig. Eine Buchwoche zu Diversität in Kinder- und Jugendliteratur« in Kooperation mit Kulturkind e.V. statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen haben dafür zahlreiche Bücher gelesen, diskutiert und ausgewählt. Einige dieser Bücher wurden in den vergangenen Wochen hier bereits vorgestellt.
Aufgereihte Buchrücken von Kinder- und JugendbüchernDas Buch von Janne Teller sieht aus wie ein Reisepass – genauso klein, und mit seinen 32 Blatt ist es auch nur wenig dicker. Die Lektüre beginnt mit der Frage: »Wenn bei uns Krieg wäre. Wohin würdest du gehen?« Ich habe mir diese Frage bisher noch nie gestellt. Doch Teller beschreibt in eindringlichen, einfachen Sätzen den Krieg in Deutschland, die Flucht einer Familie über mehrere Länder, das Leben im Flüchtlingslager und das Aufwachsen einer neuen Generation in Ägypten.   weiterlesen

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Veröffentlicht von am 1. Februar 2013 0 Kommentare

Revolution mit Stil. Adam Thirlwells Kapow!

Die Vorstellung, dass Revolutionen – echte Revolutionen – nicht durch Straßenschlachten, sondern durch viele kleine Veränderungen im Alltag entschieden werden, findet immer mehr Anhänger, vor allem unter Aktivisten der modernen Medien, die aktuelle Trends mit außerordentlicher Versiertheit in Windeseile global verbreiten können. Diese These ist Ausgangspunkt von Adam Thirlwells jüngstem Roman, Kapow!, der den Arabischen Frühling thematisiert und auf dem Tahrir-Platz 2011 spielt.

Gewalttätige Ausschreitungen spielen daher in dem Roman eine Nebenrolle. Für Thirlwell ist Popkultur die einzig wirkungsvolle Art, fundamentalistisch-islamistische Regierungen zum Platzen zu bringen. Dies erklärt den Titel, »Kapow!«, der auf die Gewaltgeräusche in Comicheften anspielt.

Seitenansicht von Adam Thirlwells Kapow!Aufstände dienen dem Buch als Hintergrund und Metapher zugleich. Es erzählt von einer Dreiecksgeschichte, von der Hauptprotagonistin Nigora, die mit dem Medienskeptiker Rustam verheiratet ist, einem Ewig Gestrigen, der altmodische Fitnesssocken, Kassetten und selbst Burkas gutheißt. Nigora ist zunehmend von Ahmad angezogen, einem trendigen Medienguru mit stylischer Brooklyn Brille, der mit seiner Digitalkamera Filme dreht. Ahmad findet, dass das Privatleben – womit Drogen und Essen, Bücher und Filme, Mode und Sex gemeint sind – »größer ist als die Revolution«.  weiterlesen

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