Veröffentlicht von am 11. August 2017 0 Kommentare

»Eine lebendige Dauerausstellung, die immer wieder Neues bietet«

Vorest letzte Runde für den Kunstautomaten

Es ist eine kleine Erfolgsgeschichte unseres Museums: Dieses Jahr geht der Kunstautomat bereits in die fünfte (und vorerst letzte) Runde. Nach fünf Jahren »Kunst aus dem Automaten« werden über 12.250 Kunstwerke verkauft worden sein. Den Erfolg erklärt sich Maren Krüger, Kuratorin der Dauerausstellung, so: »Wir wissen, dass Besucher*innen gerne etwas mitnehmen, Überraschungen mögen und sich für die Gegenwart interessieren. Außerdem wollen wir eine lebendige Dauerausstellung, die immer wieder Neues bietet. Daraus entstand das Konzept.«

Sieben Frauen stehen vor dem Kunstautomaten in der Dauerausstellung

Die Künstlerinnen der fünften und vorerst letzten Runde des Kunstautomaten; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Wie bei allen gut laufenden Projekten, waren auch an diesem mehrere Personen beteiligt. Allen voran Christiane Bauer, eine ehemalige Mitarbeiterin des Museums, die die Idee zum Projekt lieferte. Inspiriert wurde sie von den Kunstautomaten der Agentur Kunsttick, die mittlerweile über ganz Deutschland verteilt sind. Die Ideengeberin machte sich damals im Internet auf die Suche nach einem passenden Modell und fand tatsächlich einen alten Automaten aus den 70er Jahren, der in einem Sportcenter in Rheinland-Pfalz stand und erst einmal angeliefert werden musste…  weiterlesen


Veröffentlicht von am 28. Juli 2017 0 Kommentare

»Informativ, unerwartet, abwechslungsreich«

Stimmen unserer Besucher*innen zu Cherchez la femme

Seit mehr als drei Monaten können sich die Besucher*innen in unserer aktuellen Ausstellung Cherchez la femme dem Thema Kopfbedeckungen für Frauen in den drei großen Religionen nähern. Die Ausstellung zeigt unter anderem, dass die Grenzen von (religiösen) Kleidungsvorschriften immer wieder neu ausgelotet und interpretiert werden.  Da uns die Meinung unserer Besucher*innen sehr interessiert, haben wir uns ein wenig in der Ausstellung umgehört:

Christian (39 Jahre), Ludwigsburg, Gemeindeprediger, unterrichtet Deutsch und Geschichte

Welches Objekt hat Ihnen am besten gefallen?

Mehrere Kopftücher und Schleier auf Kopfmodellen präsentiert

Verschiedene Stilarten der Kopfbedeckung; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Die Galerie mit den verschiedenen Arten von Kopfbedeckungen. Mich hat die Liebe zum Detail beeindruckt. Zum Beispiel war mir nicht klar, welche Unterschiede es bei Kopftüchern gibt, etwa zwischen türkischen und arabischen Stilen.

Welche Bedeutung haben Ihre Haare für Sie?

Es ist mir wichtig, dass sie gut aussehen. Ich gehe regelmäßig zum Friseur.

Würden Sie sagen, dass Sie sich an Kleidungsvorschriften halten?  weiterlesen


Veröffentlicht von am 9. Juni 2017 0 Kommentare

Das Kleid der Ehebrecherin

Die Künstlerin Andi Arnovitz stellt das traditionelle Eherecht in Frage

Foto des im Text näher beschriebenen Kleides, auf einem Kleiderbügel aufgehängt

Das Kleid der Ehebrecherin von Andi LaVine Arnovitz, 2009; Foto: Avshlom Avital

In unserer aktuellen Ausstellung Cherchez la femme hängt ein transparentes Kleid, das alles preiszugeben scheint. Aus Japanpapier, Haar, Buchstaben und Schmutzpartikeln hat die israelisch-amerikanische Künstlerin Andi LaVine Arnovitz ein zartes Kunstwerk geschaffen. Locken schmücken das Kleid aus Papier und deuten die Schönheit seiner Trägerin an. Doch wie sind andere Bestandteile zu verstehen: Schmutz und krauses Körperhaar?

Den Schlüssel zum Verständnis liefern die vereinzelt applizierten Buchstaben. Sie führen zu dem biblischen Ritual, welches in der Tora, Numeri 5: 11 – 31 beschrieben wird, und auf das diese Arbeit sich bezieht:  weiterlesen