Die Welt im Kleinformat – Restaurierung und Verpackung eines Briefmarkenalbums

Eine Briefmarke mit einem angelösten Falz

Eine Briefmarke mit einem angelösten Falz © Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Kurt W. Roberg, Foto: Kirsten Meyer

In diesem Jahr erhielt das Jüdische Museum Berlin eine Schenkung von Kurt Roberg (geb. 1924), die unter anderem auch ein Briefmarken-Album umfasst. Das Album gehört zu den wenigen Dingen, die Roberg im Mai 1941 bei seiner Flucht von Berlin über Lissabon nach New York begleiteten. Da es jüdischen Emigranten untersagt war, ihr eigenes Hab und Gut aus Deutschland auszuführen, wurde es für Roberg zu einem Symbol seines persönlichen Sieges gegen die nationalsozialistische Diktatur.

Das Album besteht  weiterlesen


Von idyllischen Landschaftsaufnahmen zu Bildern vom Schützengraben: Der Erste Weltkrieg in den Fotografien eines Militärarztes

schwarz-weiß Fotogfrafie mit drei uniformierte Sodaten frontal und stehend vor einer Grünanlage

Carl Hartog (1.v.l.) mit zwei Kameraden, Douai Januar 1914 © Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Virginia Van Leer Dittrich

Noch bis zum 16. November ist in der Kabinettausstellung »Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung« ein Album aus unserer Sammlung zu sehen, das Fotografien von verschiedenen Orten an der Westfront zeigt. Das Album ist Teil des Nachlasses des Berliner Frauenarztes Dr. Carl Hartog (1877 – 1931) und wurde dem Museum Ende 2001 von Hartogs Enkelin Virginia Van Leer Dittrich geschenkt.

Carl Hartog, 1877 in Goch am Niederrhein als Sohn eines Lederfabrikanten geboren, studierte in München, Bonn und Würzburg Medizin und ließ sich anschließend als Gynäkologe in Berlin nieder.

Bereits während seiner Studienzeit leistete er ein halbes Jahr lang seinen Militärdienst und blieb auch als ausgebildeter Arzt dem Militär treu:  weiterlesen


Pickelhauben, Ehrenkreuze und/oder die Germania? Über Differenzen und Gemeinsamkeiten der beiden Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg in Berlin

»Unsere Hoffnungsfreudigkeit und die Erwartung eines endgültigen Sieges hat keineswegs nachgelassen, obgleich das lange Warten uns manchmal zu beunruhigen beginnt.«

Diese Zeilen schrieb der Kultur- und Literaturhistoriker Ludwig Geiger, Sohn des berühmten Reformrabbiners Abraham Geiger, am 5. Dezember 1914 an einen Freund. Das »lange Warten« , das ihn vier Monate nach Beginn des Krieges zu beunruhigen begann, zog sich noch knapp vier Jahre hin und brachte keineswegs den erhofften Sieg. Dass die Soldaten nicht ahnten, welches Ausmaß an Zerstörung dieser erste moderne Krieg entfalten würde, verdeutlicht unter anderem die Ausstattung, mit der sie in den Krieg zogen.

Pickelhaube und dazugehöriger Feldbezug von Dr. Max Litthauer, 1914-1918 © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe, Schenkung von Bart Ullstein

Pickelhaube und dazugehöriger Feldbezug von Dr. Max Litthauer, 1914-1918 © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe, Schenkung von Bart Ullstein

Sowohl in der Ausstellung »Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung« im Jüdischen Museum Berlin als auch in der Sonderausstellung »1914-1918. Der Erste Weltkrieg« im Deutschen Historischen Museum werden Pickelhauben aus gepresstem Leder präsentiert – wohlgemerkt mit Tarnüberzug, denn im Stellungskrieg erwies sich der aus dem Schützengraben hervorragende, im Sonnenlicht reflektierende Pickel als äußerst hinderlich.
Bei meinen Führungen durch die beiden Ausstellungen nehme ich die Pickelhaube gerne zum Anlass, um darüber zu sprechen, wie sehr sich dieser Krieg von den bisherigen unterschied, und wie wenig das Militär anfangs auf die neu eingesetzten Waffen vorbereitet war. Die beiden Ausstellungen haben verschiedene Ausgangspunkte:  weiterlesen