Tradition und Revolution – Frauen als spirituelle Vorbilder

Ein Interview mit Rabba Sara Hurwitz

Rabba Sara Hurwitz; Foto: Poppy Studio

2009 wurde Sara Hurwitz als erste jüdisch-orthodoxe Frau am Hebrew Institute of Riverdale in New York City ordiniert. Im selben Jahr gründete sie zusammen mit Rabbiner Avi Weiss die Yeshivat Maharat – das erste orthodoxe Seminar für Frauen. Die Yeshivat Maharat bietet heute einer tatkräftigen Gruppe von Frauen die Möglichkeit, sich innerhalb der halachischen Gesetze als Geistliche ordinieren zu lassen. Es überrascht nicht, dass Rabba Sara Hurwitz auf die Frage, welche Revolution sie bewundere, antwortet: »Die Frauenbewegung, vor allem in den 1960er- und 70er-Jahren. Sie half der Welt, sich mit der Idee anzufreunden, dass 50 Prozent ihrer Bevölkerung – die Frauen – gleichwertige Fähigkeiten und Talente besitzen und mit Leidenschaft zur Gesellschaft beitragen wollen!«

Wir haben ihr ein paar Fragen zu Frauen in geistlichen Führungsrollen, zur #metoo-Bewegung und zur digitalen Revolution gestellt:  weiterlesen

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»Was auch immer du sehen willst – du kommst nach Jerusalem und findest es dort.«

Stimmen von Besucher*innen unserer Jerusalem-Ausstellung

Postkarte mit der Aufschrift "Make hummus not war"

Besucher*innen können einen Kommentar, einen Gruß oder anderes auf eine Postkarte schreiben und sie an einer Wand am Ende der Ausstellung hinterlassen, auf der »nächstes Jahr in Jerusalem« steht; Jüdisches Museum Berlin.

Ich stehe im Gang am Ende der aktuellen Ausstellung Welcome to Jerusalem (mehr dazu auf unserer Website) und spreche nach dem Zufallsprinzip Besucher*innen an, die offen wirken für ein kurzes Gespräch über die Ausstellung.

War das hier gerade Ihr erster Besuch in Jerusalem?

Elke (um die 50 Jahre alt) aus Berlin war im Jahr 2000 in Jerusalem und hat in der Ausstellung einiges wiedererkannt. Norbert (69) aus Bremen war noch nie dort, aber die Ausstellung hat ihm Lust gemacht, »diesen ungeheuren Mischmasch aus Religionen und Völkern« zu sehen.

Auf Marianna und Marta aus Italien, die gerade erstmals ›in der Stadt waren‹, wirkt Jerusalem vor allem alt, international und reich an Geschichte. Lorenza (54), ebenfalls aus Italien, fand die Videoinstallationen in der Ausstellung besonders interessant, weil sie das moderne Jerusalem zeigen, in dem zugleich die Tradition anwesend ist. Alle drei würden wegen der politischen Lage derzeit aber keine reale Reise nach Jerusalem wagen.

Die Israelis Malka (58) und Shani (27) wohnen bei Tel Aviv, kennen aber auch Jerusalem recht gut, Jonny (27) und Nora (24) haben sogar dort geheiratet.

Entspricht das Jerusalembild in der Ausstellung Ihrem Jerusalem?

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Veröffentlicht von am 17. April 2018 0 Kommentare

»Wir sind nicht mehr nur zu Gast, sondern gehören dazu.«

Ein Interview mit Elena Bashkirova

Auf dem Farbfoto ist Elene Bashkirova in schwarzem Blazer und violett gemustertem Schal zu sehen. Im Hintergrund ist die Jerusalem-Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin zu erkennen.

Elena Bashkirova; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jule Roehr

Mit Händels »Ankunft der Königin von Saba« wird am 21. April 2018 die siebte Ausgabe des Kammermusikfestivals intonations im Glashof des Jüdischen Museums Berlin eröffnet. Im Anklang an unsere Ausstellung Welcome to Jerusalem greift das diesjährige Programm immer wieder Stücke auf, die die Heiligkeit Jerusalems verhandeln. Elena Bashkirova, künstlerische Leiterin des Festivals, ließ sich durch die Ausstellung führen und sprach mit uns im Anschluss über die »heilige Stadt«, die Etablierung der intonations in Berlin und die Musik der kommenden Festival-Tage:  weiterlesen