»Dieser Vier-Minuten-Auftritt bedeutet drei bis vier Monate Training«

Logo der Jewrovision 2017Zum 16. Mal findet die »Jewrovision«, der größte Gesangs- und Tanzwettbewerb für jüdische Jugendliche in Europa, statt. Allein im vergangenen Jahr saßen über 2.000 Zuschauer*innen im Saal des Mannheimer Rosengartens und begleiteten die fulminanten Bühnenshows der Jugendzentren mit frenetischem Applaus. Schwer vorzustellen, dass die Jewrovision 2002 noch eins von mehreren Abendprogrammen während eines jüdischen Freizeitlagers (Machané) war. Damals, im Freizeitlagerhaus in Bad Sobernheim, traten sechs Gruppen aus verschiedenen Städten auf einer drei Meter breiten Bühne auf. Heute, 15 Jahre später, sind es bereits 18 Teams, die auf riesigen Bühnen in noch größeren Veranstaltungshallen ihre multimedial unterstützten Bühnenperformances präsentieren. Eine unglaubliche Entwicklung.  weiterlesen


Horror und Magie der Golem-Stummfilme

Filmszene, in der sich der Golem über eine halb ohnmächtig auf dem Sofa liegende Tänzerin beugt

In der Verwechslungskomödie Der Golem und die Tänzerin aus dem Jahr 1917 persifliert Paul Wegener seinen Film Der Golem von 1915; Foto: Deutsches Filminstitut, Frankfurt a.M./Nachlass Paul Wegener – Sammlung Kai Möller.

Januar 1915, der Golem erblickt am Berliner Kurfürstendamm zum ersten Mal das Licht der Kinoleinwand und fesselt als modernes Monster das Publikum. Parallel toben südöstlich der belgischen Stadt Ypern die Kämpfe des Ersten Weltkriegs. Auf diesen ersten Golem-Stummfilm folgen Schlag auf Schlag, 1917 und 1920, gleich zwei weitere, die in Berlin uraufgeführt werden. Immer wieder ist es Paul Wegener, der nicht nur die Idee zu diesen Filmprojekten hat, sondern auch die Drehbücher schreibt und jedes Mal selbst die Hauptrolle spielt – den Golem.

In der aktuellen Ausstellung GOLEM (mehr auf www.jmberlin.de/golem) widmet sich ein Themenraum diesen drei Stummfilmen.  weiterlesen


Veröffentlicht von am 13. Januar 2017 0 Kommentare

Ein Golem geht um in Berlin

Derzeit trifft man den Golem, eine Figur der jüdischen Mythologie, in einer interessanten Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin. Aber nicht nur dort.

 Fotografie von Männern, die mit Tanzrobotern weiblicher Statur mit langen Kleidern tanzen

Yves Gellie, Human Version 2.08, Dancing Robot, Tohoku University, Japan; Foto: Yves Gellie, galerie du jour agnès b

Gastbeitrag von Roberto Giardina, www.ildeutschitalia.com

Im Foyer des Museums für Kommunikation treiben sich drei Roboter herum, die entfernt an Schachfiguren erinnern. Sie sprechen die Leute in ihrer Nähe an, bleiben stehen und schlagen einen anderen Weg ein, wenn man sie blockiert, oder sie begleiten dich, wenn du dich an ihre Seite gesellst. Kinder wie Eltern sind gleichermaßen fasziniert. Ein Besuch in Berliner Museen ist amüsant, und man muss dafür nicht unbedingt Deutsch können.

Nachdem man im Erdgeschoss gespielt hat, kann man im Museum für Kommunikation die Sonderausstellung über den Goldenen Schnitt besuchen und auf kurzweilige Art vergessenes Schulwissen wieder auffrischen (die Ausstellung Göttlich Golden Genial läuft noch bis 26. Februar, mehr auf der Website des Museums für Kommunikation).

Mit Robotern lässt sich spielen, aber seit jeher sind sie auch ein Albtraum: Nehmen sie uns bald den Arbeitsplatz weg?  weiterlesen