21. März 2007: »The Devil Came on Horseback«

Filmvorführung mit anschließender Diskussion (in englischer Sprache)

Brian Steidle (links) - © Leo BuurmanFilmplakat von »The Devil Came on Horseback«Das Dorf Um Zeifa nach einem Angriff durch die Janjaweed-Milizen, Darfur 2005 - © Brian Steidle, 2005
Bilder (von oben nach unten)
Brian Steidle (links)
© Leo Buurman
Filmplakat von »The Devil Came on Horseback«
Das Dorf Um Zeifa nach einem Angriff durch die Janjaweed-Milizen, Darfur 2005
© Brian Steidle, 2005

Der Film von Annie Sundberg und Rickie Stern, der im Januar 2007 auf dem Sundance Film Festival Weltpremiere feierte, besticht durch seine ungeschminkte Darstellung des Konflikts in Darfur. Als militärischer Beobachter mit der Afrikanischen Union (AU) in der Region stationiert, wurde Protagonist Brian Steidle unfreiwilliger Zeuge des Mordens und der Vertreibung. Aus der Perspektive des US-Amerikaners, dessen erschütternde Bilder auch vom 15. bis zum 22. März 2007 als Teil der Foto-Projektion »Vor den Augen der Welt« auf der Museumsfassade zu sehen sind, prangert »The Devil Came on Horseback« das mangelnde Interesse der Medien und der Staatengemeinschaft für einen der brutalsten kriegerischen Konflikte der Gegenwart an.

Als militärischer Beobachter war Brian Steidle mehrere Monate lang in Darfur und bekam einzigartige Einblicke in die dortigen Geschehnisse. Da es für Journalisten inzwischen nahezu unmöglich ist, legal in die Region zu reisen, um über die Gräueltaten zu berichten, stellt »The Devil Came on Horseback« ein wichtiges Zeugnis zur Lage in Darfur dar. Nur mit seinem Notizblock und seiner Kamera bewaffnet, bekam der ehemalige US-Marineoffizier Brian Steidle den Krieg auch am eigenen Leib spüren: Mitunter wurde er beschossen, als Geisel genommen und musste untätig zusehen, wie Kinder und Jugendliche getötet wurden. Von seinen Erlebnissen tief erschüttert, kehrte er im Frühjahr 2005 in die USA zurück, wo ihn das völlige Desinteresse für das Schicksal der Menschen in Darfur in Erstaunen versetzte.

Seine kompromisslosen Bilder und Video-Aufnahmen weckten das Interesse der Filmemacher Anni Sundberg und Rickie Stern. Nach einem Treffen mit Brian Steidle war die Idee für den Dokumentarfilm geboren, der die Wandlung des jungen Offiziers auf Abenteuersuche in einen rastlosen Anwalt für die Menschen in Darfur begleitet. Durch seine Arbeit und die anderer Engagierter setzen sich allein in den USA bis heute über 180 Organisationen für die Menschen in Darfur ein.

»The Devil Came on Horseback« behandelt aber nicht nur den blutigen Konflikt. Auch der Mut und der Lebenswille Einzelner kommen zur Geltung: Der Film zeichnet Gespräche mit Flüchtlingsfamilien aus Darfur sowie einem Überläufer der Janjaweed-Milizen auf. Ferner kommen Experten wie »New York Times«-Reporter Nicholas Kristof und John Prendergast von der International Crisis Group, Autorin Samantha Power, Literatur-Nobelpreisträger Elie Wiesel sowie Luis Ocampo, Chef-Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, zu Wort.

Der Publizist und Afrika-Kenner Hans Christian Buch führt im Anschluss ein Gespräch mit der Regisseurin und Produzentin Annie Sundberg.

In englischer Sprache, Eintritt frei.

Wann: Mittwoch, 21. März 2007, 19.30 Uhr
Wo: Jüdisches Museum Berlin, Altbau EG, Auditorium, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin

Weitere Informationen zum Film unter www.thedevilcameonhorseback.com

Weitere Informationen zu Brian Steidle.

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