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Radical Jewish Culture

Musikszene New York seit 1990

Anfang der 1990er-Jahre entwickelte sich in New York aus der dortigen Underground-Szene eine avantgardistische Bewegung jüdischer Musiker*innen, „Radical Jewish Culture“ genannt. Sie entstand nicht zuletzt durch die Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Massenvernichtung der europäischen Jüd*innen, die bislang von der Generation der Überlebenden und Immigrant*innen erfolgreich verdrängt worden war.

Ausstellung bereits beendet

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Altbau ist grün markiert

Ort

Altbau 1. OG
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

In ihrer Musik verschmolzen freie Formen des Jazz mit Klezmer-Improvisationen, Experimentalmusik mit Rock, Blues und Punk. Musiker wie John Zorn, David Krakauer, Marc Ribot, Anthony Coleman und Frank London untersuchten leidenschaftlich die Möglichkeiten einer neuen jüdischen Musik. Sie emanzipierten sich von einer Haltung, für die Anpassung und gesellschaftliche Unauffälligkeit kennzeichnend war. Sie spielten in Clubs und auf Festivals und gründeten eigene Musiklabels.

Die Ausstellung Radical Jewish Culture stellte diese Musikszene mit audiovisuellen Dokumenten, vielen Musikbeispielen und zum großen Teil unveröffentlichtem Material vor.

Eine Ausstellung des Musée d’art et d’histoire du Judaïsme, Paris.

Führungen durch die Ausstellung

Während der Laufzeit der Ausstellung wurde sonntags eine einstündige Führung angeboten, in der die New Yorker Musikszene um den Musiker John Zorn in den 1990er-Jahren vorgestellt wurde. Anhand von Hörbeispielen und Dokumenten aus den Privatarchiven der Musiker*innen ergaben sich Einblicke in den musikalischen Schaffensprozess, aber auch in die spezifische Auseinandersetzung dieser Musiker*innen mit der Fragestellung, was die Musik jüdischer Künstler*innen ausmache.

Musée d’Art et d’Histoire du Judaïsme

Das Musée d’Art et d’Histoire du Judaïsme (Museum für jüdische Kunst und Geschichte) wurde 1998 im Pariser Marais-Viertel eröffnet. Es widmet sich der Geschichte von Juden in Frankreich, Europa und Nordafrika vom Mittelalter bis heute.
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Website des Museums (auf Französisch)
Website des Museums (auf Englisch)

Anthony Coleman

Der 1955 in Brooklyn, New York City, geborene Anthony Coleman ist ein US-amerikanischer Jazz- und Improvisationsmusiker.
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David Krakauer

Der US-amerikanische Klarinettist David Krakauer wurde 1956 in Manhattan, New York City, geboren. Er war bis 1994 Mitglied der Band The Klezmatics.
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Frank London

Der 1958 geborene Frank London ist ein US-amerikanischer Trompeter und Komponist. Er ist Mitglied der Band The Klezmatics, die 2007 den Grammy Award für zeitgenössische Weltmusik erhielt.
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The Klezmatics

Die Band The Klezmatics wurde 1986 in New York City gegründet.
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Marc Ribot

Der Gitarrist und Komponist Marc Ribot wurde 1954 in Newark im US-amerikanischen Bundesstaat New Jersey geboren.
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John Zorn

John Zorn wurde 1953 in New York City geboren. Er ist Komponist, spielt Saxophon und Klarinette, betätigt sich aber auch als Musikproduzent und ist Inhaber des Plattenlabels Tzadik. John Zorn verfasste 1992 das Manifest Radical Jewish Culture.
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Website des Plattenlabels Tzadik (auf Englisch)
Manifest Radical Jewish Culture (auf Englisch)

Informationen zur Ausstellung im Überblick

  • Wann

    8. Apr bis 24. Jul 2011

  • Wo

    Altbau 1. OG
    Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
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