Veranstaltungen und Ausstellungen im August 2013

Presseeinladung

Pressemitteilung von Di, 30. Juli 2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 4. August lädt das Jüdische Museum Berlin zum Sommerfest mit Familienprogramm in den Museumsgarten, in den Alt- und den Libeskind-Bau und auch in die neu eröffnete Akademie. Eine besondere Veranstaltung findet am 18. August in der aktuellen Ausstellung „Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten“ statt: Unter dem Motto „Frag mich, ich bin nicht jüdisch“ nehmen an diesem Tag Personen in der Vitrine Platz, deren Auftreten oder Herkunft mit bestimmten Rollenbildern verknüpft werden. In der Dauerausstellung wird ab dem 23. August der Kunstautomat, ein neu gestalteter Warenautomat aus den 1970er Jahren in Betrieb genommen. Für vier € können die Besucher ein Kunstwerk von einem internationalen jüdischen Künstler aus Berlin ziehen.

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Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Neues aus der Dauerausstellung

Eröffnung des Kunstautomaten – KaufKunst – Kunst aus dem Museum zum Mitnehmen

In der Dauerausstellung gibt es ab dem 23. August einen Kunstautomaten. Der neu gestaltete Warenautomat aus den 1970er Jahren wird laufend mit kleinen Kunstwerken von sieben internationalen jüdischen Künstlern aus Berlin bestückt. Aus diesem Automaten können Besucher für vier € eine „Überraschungstüte“ ziehen und ein Kunstwerk mit nach Hause nehmen. Die an renommierten Kunsthochschulen ausgebildeten Künstler erarbeiteten eigens für diesen Automaten eine limitierte Edition von jeweils 50 Stück. Unter den insgesamt 350 Objekten finden sich Fotografien im Passepartout, Mesusot mit ausziehbaren Comicstrips, Wurzelkerzen, bearbeitete Coca-Cola-Dosen und vieles mehr.

Wann 23. August 2013, 11 Uhr
Wo Libeskind-Bau, 1. OG in der Dauerausstellung
Eintritt mit dem Museumsticket (7 €, erm. 3,50 Euro)

Sonderausstellung „Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten“

Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten

Mit der Ausstellung „Die ganze Wahrheit“ stellt sich das Jüdische Museum Berlin diversen Fragen rund um das Judentum: den FAQs, den schwierigen, den lustigen, den klugen und denen, die man eigentlich nicht beantworten kann. Manche Fragen sind unbequem für den Befragten, manche politisch nicht korrekt, andere verraten etwas über den, der sie gestellt hat. Wie wird man Jude? Was bin ich, wenn meine Mutter Christin ist und mein Vater Jude? Wie stehen die Juden zu Jesus und Mohammed? Sind die Juden auserwählt? Mit Witz und Gelassenheit werden Fragen in außergewöhnliche Exponate aus Religion, Alltagswelt und zeitgenössischer Kunst übersetzt. Literarische Stimmen äußern sich zu jüdischer Identität heute, Filme und Interviews beantworten Fragen zum Umgang mit religiösen Gesetzen im Alltag. Dabei greift „Die ganze Wahrheit“ kontroverse gesellschaftliche Debatten auf, stellt Gegenfragen und sensibilisiert nicht zuletzt für stereotype Bilder und Denkmuster. Und ab und zu wird eine Frage auch einfach beantwortet.

In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Hohenems

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin

Wann 22. März bis 1. September 2013
Wo Altbau 1. OG
Eintritt mit dem Museumsticket (7 €, erm. 3,50 Euro)

Begleitprogramm zur Sonderausstellung „Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten“

Frag mich, ich bin nicht jüdisch

Eine Vitrine im Jüdischen Museum Berlin ist berühmt geworden. Sie ist Teil der aktuellen Ausstellung „Die ganze Wahrheit …was Sie schon immer über Juden wissen wollten“. Täglich außer samstags nehmen seit März jüdische Gäste im Plexiglas-Schaukasten Platz und antworteten auf die Frage „Gibt es noch Juden in Deutschland?“. Das Konzept hat weltweit für Begeisterung, Diskussionen und Kritik gesorgt – eine ideale Gelegenheit mit einer weiteren Aktion anzuknüpfen. Unter dem Motto „Frag mich, ich bin nicht jüdisch“ nehmen an diesem Tag Personen in der Vitrine Platz, deren Auftreten oder Herkunft mit bestimmten Rollenbildern verknüpft werden. Eingeladen sind u.a. die gebürtige Britin Clementine Burnley (16-17 Uhr). Sie lebt mit ihrer mehrsprachigen, multi-ethnischen, fünfköpfigen Familie in Berlin. Des Öfteren wundert wundert sie sich über die Art und Weise, wie Menschen ihre Identität hinterfragen, ohne dieselben Maßstäbe auch an sich selbst anzuwenden. Tuba Arikan (17-18 Uhr) ist deutsche Muslimin und in einer anatolischen Gastarbeiterfamilie in Berlin aufgewachsen. Weil sie ein Kopftuch trägt, werde sie immer und überall mit Fragen zu ihrer Identität konfrontiert. „Ohne eine ironische Herangehensweise an meinen Alltag würde ich verrückt werden“, sagt sie. Mit ihnen stehen vier weitere Gäste Rede und Antwort.

Wann 18. August 2013, 12 bis 18 Uhr
Wo Altbau 1. OG
Eintritt mit dem Museumsticket (7 €, erm. 3,50 Euro)

Lange Nacht der Museen

Finissage der Ausstellung

Die Lange Nacht der Museen ist gleichzeitig die letzte Nacht der Ausstellung „Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer Juden wissen wollten“. Aus diesem Anlass gibt es noch einmal die Gelegenheit einer besonderen Begegnung: Bis Mitternacht werden jüdische Gäste abwechselnd in der Vitrine Platz nehmen und zu der Frage „Gibt es noch Juden in Deutschland?“ Rede und Antwort stehen.

Wann 31. August2013, 18 bis 24 Uhr
Eintritt mit dem Lange-Nacht-Ticket

Zusätzlich startet zu jeder halben Stunde eine geführte Diskussionsrunde durch die Ausstellung.

Montagskino

5. August 2013

Im Himmel, unter der Erde

Deutschland 2011, Regie: Britta Wauer, 90 Min.

Britta Wauer portraitiert in ihrem Kino-Dokumentarfilm einen Ort voller Leben: Berlin-Weißensee, den größten jüdischen Friedhof in Europa, auf dem noch bestattet wird. Menschen aus der ganzen Welt besuchen hier nicht nur die Toten. Ein Film über Geschichten, die ein besonderer Ort erzählt.

12. August 2013

When Two Sing

Der Trompeter Paul Brody sucht in dieser Low-Budget-Produktion nach dem kreativen Funken zwischen jüdischer Kultur und musikalischer Innovation. Während die Trompete fragt, antworten die großen Stimmen der jüdischen Musik heute: Alan Bern, David Krakauer, Adrienne Cooper, Steven Bernstein, Frank London, Theodore Bikel, Andy Statman u.a. Weltpremiere in Anwesenheit von Paul Brody und Richard Heidinger.

Wann jeweils 19:30 Uhr
Wo Altbau EG, Auditorium
Eintritt frei, Einlass nur mit Platzkarte (an der Kasse erhältlich)
Kartenreservierung (für Nicht-Journalisten) Tel. +49 (0)30 25 993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Sonderausstellung

„Bedřich Fritta. Zeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt“

Die Ausstellung zeigt Werke des Grafikers Bedřich Fritta, die zwischen 1942 und 1944 im Ghetto Theresienstadt entstanden sind.

In Theresienstadt wurden seit Ende 1941 etwa 140.000 Juden aus Mittel- und Westeuropa vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager des Ostens interniert. Der Weltöffentlichkeit, vor allem dem Internationalen Roten Kreuz, sollte das Bild einer normalen Kleinstadt vorgegaukelt werden, in der Juden zwar isoliert, aber unter annehmbaren Bedingungen lebten. Die inhaftierten Künstler mussten Propagandamaterial herstellen, um diese Illusion aufrecht zu erhalten. In ihren heimlich angefertigten Zeichnungen hielten sie jedoch das Elend des Ghettoalltags fest.

Der Großteil der über einhundert großformatigen Tuschezeichnungen und Skizzen Bedřich Frittas blieb in einem Versteck erhalten. Sie sind heute im Besitz des Sohnes des Künstlers.

Bedřich Frittas Arbeiten wurden bislang vor allem als zeithistorische Quelle verstanden. Die Ausstellung widmet sich dagegen den künstlerischen Mitteln, mit denen Fritta den Ghettoalltag deutete und kommentiert, der Vielfalt seiner Bildsprache und der künstlerischen Qualität der Blätter.

Wann 17. Mai bis 29. September 2013
Wo Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Eintritt mit dem Museumsticket (7 €, erm. 3,50 Euro)

Kabinettausstellung

„Bambi und die Relativitätstheorie. Bücher auf dem Scheiterhaufen der Nazis“

„Bambi“ von Felix Salten, Albert Einsteins „Relativitätstheorie“ und mit ihnen Bücher von über 350 Autoren verbrannten auf den Scheiterhaufen der Nationalsozialisten. Im Rahmen des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“ stellt die Bibliothek die Schenkung von George Warburg (Connecticut, USA) aus. Er sammelte über 400 wertvolle Bücher, meist Erstausgaben, die in der Zeit der Weimarer Republik entstanden sind und später auf den Listen des „schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ verzeichnet wurden.

Erstmals werden 93 Bücher aus der Sammlung von George Warburg im Rafael Roth Learning Center gezeigt. Die thematische Zuordnung der ausgewählten Bücher greift sechs der sogenannten „Feuersprüche“ auf, die zur Inszenierung der Bücherverbrennung gehörten. Die präsentierten Werke machen die Vielfalt, die nach 1933 systematisch vernichtet wurde, beispielhaft sichtbar.

Wann 7. Mai bis 15. September 2013
Wo Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center
Eintritt mit dem Museumsticket (7 €, erm. 3,50 Euro)

Weiteres Kulturprogramm von August bis September

1933: Verweigerung, Opposition und Protest

Unbekannte Reaktionen deutscher Juden auf die NS-Verfolgung

Seit 1933 sahen sich die deutschen Juden sowohl zentralen als auch lokalen Verfolgungen ausgesetzt. Jeder Einzelne entwickelte rasch eigene Reaktionen auf die oft dissonante Politik. Während Zehntausende emigrierten, andere auf Änderung hofften, widersetzten sich nicht wenige, wie bisher unbeachtete Quellen aus Berlin, Hamburg, Frankfurt und Leipzig zeigen. Der Vortrag von Wolf Gruner, Professor für Geschichte an der University of Southern California schildert erstmals, dass viele Juden amtliche Anordnungen nicht befolgten, manche sogar öffentlich gegen die Verfolgung protestierten.

Eine Veranstaltung im Rahmen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“

in Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung

Wann 8. August 2013, 19 Uhr
Wo Altbau 1.OG, Großer Saal
Eintritt frei

Back-to-back and face-to-face

Eine Nacht mit jüdischen und arabischen Geschichten und Musik

Veranstaltung in englischer Sprache

Erzählten Geschichten wohnt eine große Kraft inne. Sie schaffen nicht nur Verständnis für andere Kulturen, sondern sie verbinden auch die zuhörenden Menschen miteinander. Die in Berlin lebende Iranerin Maha Alusi und die beiden New Yorker Peninnah Schram und Gerard Edery präsentieren einen selten zu erlebenden Dialog voller jüdischer und arabischer Geschichten und Biographien. Peninnah Schram, Meisterin ihres Fachs, ist Professorin für „Speech and Drama“ am Stern College in New York und reist um die Welt, um jüdische Geschichten voll Weisheit und Humor zu erzählen.

Wann 17. August 2013, 21 Uhr
Eintritt 15 €, erm. 10 Euro
Besucheranmeldung Tel. +49 (0)30 841 089 09 oder www.juedische-kulturtage.org

A Century of Israeli Art

Buchpräsentation in englischer Sprache

Yigal Zalmona, bis vor kurzem Chefkurator des Israel Museums in Jerusalem, gibt einen Überblick über die Kunst Israels in den letzten 100 Jahren. Vor dem Hintergrund der sozialen und politischen Entwicklungen beschreibt er die wichtigsten Kunstströmungen. Beginnend im Jahr 1906 mit der Gründung der Kunstschule Bezalel, die sich zum Ziel gesetzt hatte, eine nationale jüdische Kunst zu schaffen, zeigt Zalmona, wie eng Ereignisse der Zeitgeschichte mit Tendenzen in der Kunst verzahnt sind. Zalmona schließt mit einem Blick auf die Gegenwart und die Position von Photographie und Videokunst in Israel heute.

In Kooperation mit Lund Humphries London

Wann 27. August 2013, 19:30 Uhr
Wo Altbau 1.OG, Großer Saal
Eintritt 5 €, erm. 3 Euro
Besucheranmeldung Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Kultursommer

Sommerfest

Beim großen Sommerfest für die ganze Familie kämpfen die Kleinen gegen Goliath, hüpfen mit den Tieren auf der Arche Noah, drucken ihre eigenen T-Shirts oder backen Mazze während die Großen ihr Wissen über das Judentum beim Quiz „Mazel Tov!“ testen oder in Führungen das neue Akademie-Gebäude von Daniel Libeskind erkunden. Louise Gold & The Quarz Orchestra swingen mit Mad-Men-Sound und Mut zur Hysterie in den letzten Sommerferientag, der mit der Wucht der griechisch-israelisch-deutschen Band Cherry Bandora endet – dazu gibt es Falafel im Platanenwäldchen, Kaffee & Kuchen im Liegestuhl, Waffeln & Eis – und noch vieles mehr...

Wann 4. August 2013, 11 bis 18 Uhr
Wo Museumsgarten
Eintritt zum Programm im Garten frei

Jazz in the Garden: Max Doehlemann Jazz Trio feat. Paul Brody

Jüdische Melodien aus verschiedenen Kontinenten und Jazz-Standards aus dem American Songbook – die Kooperation des Max Doehlemann Jazz Trio mit dem US-amerikanischen Trompeter Paul Brody bewegt sich zwischen Dynamik und Lyrik, zwischen Jazz und jüdischer Musik, so wie sie von New York bis Istanbul erklingt. Die Band erspielt sich das traditionelle Material auf improvisatorische Weise und spannt einen Bogen zu ihren ganz eigenen Kompositionen.

Paul Brody (Trompete), Max Doehlemann (Piano), Christian Schantz (Bass), Martin Fonfara (Schlagzeug)

Wann 11. August 2013, 11 bis 13 Uhr
Wo Museumsgarten (bei schlechtem Wetter Glashof EG)
Eintritt frei

Forshpil – Yiddish psychedelic rock

Berlin-Premiere im Jüdischen Museum Berlin: Auf internationalen Festivals haben sie mit ihrem ungewöhnlichen und kühnen Stil Aufsehen erregt. Jetzt ist die erste CD der cutting-edge Band Forshpil aus Riga erschienen. Unter der Leitung des Keyboarders Ilya Shneyveys und der Sängerin Sasha Lurje mit ihrer sensationellen tiefen Klangfarbe präsentiert Forshpil eine Fusion aus jiddischen Liedern, chassidischen Gesängen und Klezmermelodien, aufgemischt von Jazz, Reggae und Funk. So würde es sich anhören, hätten Pink Floyd und The Doors je auf einer jüdischen Hochzeit zusammen gejammt!

Sasha Lurje (Gesang), Ilya Shneyveys (Keyboard), Mitia Khramtsov (Geige), Roman Shinder (Gitarre), Zheka Lizin (Bass)

Wann 29. August 2013, 20 Uhr
Wo Glashof EG
Eintritt 12 €, erm. 10 Euro
Besucheranmeldung Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Online-Projekt

„1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums“

2013 steht die Berliner Museumslandschaft im Zeichen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“. Unter der Internetadresse www.jmberlin.de/1933 präsentiert das Jüdische Museum Berlin im Online-Schaukasten seit dem 30. Januar ausgewählte historische Zeugnisse zum Jahr 1933. Diese zeigen, wie sich die Diskriminierungs- und Verfolgungspolitik individuell und konkret auf die Betroffenen auswirkte und wie diese darauf reagierten. Das Online-Projekt folgt einer kalendarischen Struktur: Jede Woche erscheinen Dokumente und Fotografien, die sich auf den jeweiligen Tag vor 80 Jahren beziehen. Nach und nach entsteht ein Bild des von Schikanen, Ausgrenzung und Entrechtung geprägten Alltags der deutschen Juden. Zugleich wird deutlich, in welcher Vielfalt jüdisches Leben in Deutschland vor 1933 präsent war. Die Originaldokumente stammen überwiegend aus privaten Schenkungen und Nachlässen des Museumsarchivs und des Leo Baeck Institutes. Mit Hilfe von Transkriptionen und multimedialen Funktionen lassen sich diese individuell erschließen. Die Online-Präsentation setzt die Quellen in ihren biografischen und historischen Kontext und beleuchtet Einzel- und Familienschicksale.

Wann 30. Januar bis 31. Dezember

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