Auftaktveranstaltung der Akademieprogramme »Migration und Diversität«

Presseinformation

Pressemitteilung von Mi, 20. Nov 2013

„Quo vadis Migrationspolitik?“ ist der Titel der ersten Podiumsdiskussion des neuen Arbeitsbereiches der Akademie des Jüdischen Museums Berlin. Am 22. November diskutieren um 18.30 Uhr vier Experten über Deutschland als eine Migrationsgesellschaft: Menschen wandern ein und aus, die Bevölkerung ist plural, multireligiös und multiethnisch. Doch die Ansätze der Integrations- und Migrationspolitik gehen oft noch von einem überholten Paradigma aus: einer homogenen Aufnahmegesellschaft, in die Einwanderer hinein integriert werden müssen. Bei der ersten gemeinsamen Veranstaltung der Akademieprogramme „Migration und Diversität“ und des Rats für Migration trifft Wissenschaft auf Politik: Migrationsforscher diskutieren mit politischen Entscheidungsträgern nach der Bundestagswahl über die Frage, wie neue Ansätze der Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland aussehen können.

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T +49 (0)30 259 93 419
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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Moderation Yasemin Shooman (Leiterin der Akademieprogramme „Migration und Diversität“ des Jüdischen Museums Berlin)
Teilnehmer Aleksandra Lewicki (University of Bristol)
Dietrich Thränhardt (Universität Münster)
Aygül Özkan (Ministerin a.D. und Mitglied des CDU-Bundesvorstands)
Miguel Vicente (Beauftragter der Landesregierung Rheinland-Pfalz für Migration und Integration)
Wo Akademie, Saal
Wann 18:30 Uhr
Eintritt frei

Die Akademieprogramme „Migration und Diversität“

Mit der Eröffnung der Akademie des Jüdischen Museums Berlin im neuen Eric F. Ross Bau hat das Museum das Spektrum seiner inhaltlichen Schwerpunkte erweitert. Der neue Arbeitsbereich der Akademieprogramme „Migration und Diversität“ setzt sich mit Deutschland als Einwanderungsland und der damit verbundenen Pluralisierung von Gesellschaft auseinander.

„Uns geht es darum, wie in einem Land im 21. Jahrhundert Menschen unterschiedlicher Herkunft friedlich zusammenleben können“, betont der Direktor des Museums W. Michael Blumenthal. „Es ist eine Frage von überragender Wichtigkeit für Deutschland, damit dieses Land standhalten kann im internationalen Wettbewerb.“

Raum für Perspektiven religiöser und ethnischer Minderheiten

Ausgehend von der Aufgabe des Museums, sich der Geschichte und Kultur der jüdischen Minderheit zu widmen, bietet die Akademie auch den Perspektiven anderer religiöser und ethnischer Minderheiten einen Raum. Dabei nehmen die Programme nicht nur die Beziehung zwischen Mehrheitsbevölkerung und einzelnen Minderheiten in den Blick, sondern sollen insbesondere den Austausch und die Vernetzung von Minderheiten untereinander fördern.

Plattform für innovative Ansätze der Migrationsforschung

Mit den Akademieprogrammen werden drei Schwerpunkte gesetzt:

  • Transfer von Fachdiskursen aus der nationalen und internationalen Migrations- und Antidiskriminierungsforschung in die breite Öffentlichkeit
  • Verankerung der Geschichte(n) der Migrantinnen und Migranten im deutschen historischen Bewusstsein
  • Aufbau eines islamisch-jüdischen Forums zu theologischen Themen und zur muslimisch-jüdischen Beziehungsgeschichte

Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten – Tagungen, Workshops, Sommeruniversitäten – schafft die Akademie eine Plattform, um neue Impulse in die gesellschaftlichen Debatten um Integration und Partizipation zu geben. Hierzu werden Fachdiskussionen aus der internationalen Forschung einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.

Erst seit kurzer Zeit versteht sich Deutschland als Einwanderungsland. Demgegenüber konnten klassische Einwanderungsländer wie die USA oder Kanada schon länger Erfahrungen in der Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik sammeln. Ein besonderes Interesse gilt daher der Frage, welche dieser Erfahrungswerte im deutschen Kontext fruchtbar gemacht werden können.

Zugleich bieten die Akademieprogramme Expertinnen und Experten ein Forum für den Austausch über innovative Ansätze der Migrationsforschung. Im Vordergrund steht hierbei die Diskussion neuer Begriffe und Konzepte, die für eine stärkere gesellschaftliche Teilhabe von ethnischen und religiösen Minderheiten notwendig sind und einen konstruktiven Umgang mit Konflikten ermöglichen.

Geschichte(n) der Migration

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Akademieprogramme ist die Geschichte der Migration nach Deutschland. Wie kamen Migrantinnen und Migranten in die Bundesrepublik und in die DDR? Welche Lebensbedingungen fanden sie vor? Welche Erfahrungen haben sie hier gemacht und wie prägen diese Erfahrungen die nachfolgenden Generationen? Diese und andere Fragen werden in der Reihe „Neue deutsche Geschichten“ aufgegriffen. Im Fokus steht zudem die Geschichte Berlins als Ort historisch gewachsener sprachlicher, ethnischer, religiöser und kultureller Vielfalt. Die dazugehörige Veranstaltungsreihe zur Geschichte einzelner Minderheiten in Berlin beleuchtet die Verwobenheit von Stadt- und Migrationsgeschichte, um diese Geschichte(n) im deutschen historischen Bewusstsein zu verankern.

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