Jüdisches Museum Berlin gastiert in Fürstenwalde

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 5. Mai 2015

Zum ersten Mal zeigt „on.tour - Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“ seine multimediale Wanderausstellung über einen Zeitraum von mehreren Wochen: Vom 7. bis 29. Mai 2015 gastiert die mobile Ausstellung in der Stadtbibliothek Fürstenwalde. Neu dabei ist auch, dass erstmals speziell ausgebildete Jugendliche die Besucher durch die fünf Themeninseln führen. Dazu haben Museumspädagogen des Jüdischen Museums Berlin zwölf Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren aus Fürstenwalde und Umgebung im Jugendbildungszentrum Blossin zu Guides ausgebildet. Ihr erlerntes Wissen über jüdische Feste, Rituale und Persönlichkeiten geben sie ab dem 7. Mai in Führungen an Wochenenden und auf Anfrage weiter.

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„Wir schätzen es sehr, dass Fürstenwalde die erste Station ist, die das Jüdische Museum Berlin für einen so langen Zeitraum mit seiner Wanderausstellung besuchen wird. Das Projekt „on.tour“ bereichert die kulturelle Vielfalt von Fürstenwalde ungemein“, sagt Franziska Horvath, Bibliothekarin in der Stadtbibliothek Fürstenwalde.

Spurensuche in Fürstenwalde

Zusätzlich begeben sich die jugendlichen Guides mit iPads auf Spurensuche in Fürstenwalde: Die fünf Mädchen und sieben Jungen erkunden im Mai jüdisches Leben in der Stadt. So hat Fürstenwalde einen ehemaligen jüdischen Friedhof, der 1829 an der Grünstraße angelegt wurde sowie eine Synagoge in der Frankfurter Straße und über 50 Stolpersteine, die für die ermordeten Fürstenwalder Juden verlegt wurden. Die gesammelten Informationen werden von den Jugendlichen interpretiert, multimedial aufbereitet und im Anschluss an das Projekt im Rahmen der Finissage in der Stadtbibliothek Fürstenwalde präsentiert und auf der Webseite des Jüdischen Museums Berlin veröffentlicht.

Vier interaktive Themeninseln

Die Ausstellung besteht aus vier interaktiven Themeninseln, die sich jüdischen Festen, Feiertagen, Ritualen und Persönlichkeiten widmen. So lernen die Schüler beispielsweise mit der Themeninsel „Who is Who“, dass es eine Verbindung zwischen Mr. Spock aus der Fernsehserie Raumschiff Enterprise und der Synagoge gibt: Der jüdische Schauspieler Leonard Nimoy wurde mit seinem Vulkaniergruß als Mr. Spock berühmt. Diese Geste mit gespreizter Handfläche ist einem Priestersegen in der Synagoge nachempfunden. An der Themeninsel „Fünf Sinne“ nähern sich die Jugendlichen mit ihrem Geruchssinn der Erfindung eines Hamburger Juden: Der Chemiker Oscar Troplowitz erfand 1911 mit NIVEA die erste Feuchtigkeitscreme mit lang anhaltender Wirkung. Die Themeninsel „Einmal“ zeigt Ereignisse im Leben eines Juden, die einmalig sind, wie zum Beispiel die Bar oder Bat Mizwa. Die deutsch-jüdische Geschichte der letzten 100 Jahre ist Gegenstand der Themeninsel „Lebenswege“. Ereignisse aus vier Epochen werden mithilfe konkreter Lebensgeschichten dargestellt.

Jede Insel besteht aus vier bis fünf Ausstellungsvitrinen, deren Seiten innen und außen bedruckt sind. Die Seitenteile können abgenommen, umgedreht oder aufgeklappt werden. 24 Objekte lassen sich in der Ausstellung entdecken, ausprobieren und benutzen. Jugendliche ab 12 Jahren, aber auch jüngere in Begleitung können die Ausstellung erkunden und über die eingebauten RFID-Tags, drahtlose und elektronische Funketiketten, weitergehende Informationen zu den Objekten, Videos und multimedialen Anwendungen abrufen. Entweder erkunden sie die Ausstellung dabei nach eigenen Interessen selbständig, oder sie gehen mit einem Quiz auf Schnitzeljagd. Die Besucher werden von den jugendlichen Guides oder ausgebildeten Ehrenamtlichen aus Fürstenwalde durch die Ausstellung geführt.

Die Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“

„Jeder Schüler in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor die Schule beendet ist“, sagt Gründungsdirektor W. Michael Blumenthal. Damit formulierte er das Ziel der mobilen Bildungsinitiative, diejenigen Schüler zu erreichen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können. Seit 2007 besuchte das mobile Museum bundesweit mehr als 470 weiterführende Schulen sowie die Jugendstrafanstalt Berlin. Für seine innovative pädagogische Pionierarbeit wurde „on.tour“ 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Bis Ende 2014 nahmen mehr als 62.000 Jugendliche daran teil. Die Bildungsinitiative wird mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.) finanziert.

Wann 7. bis 29. Mai 2015
Wo Stadtbibliothek Fürstenwalde, Domplatz 7, 15517 Fürstenwalde/Spree
Öffnungszeiten der Ausstellung samstags von 10 bis 13 Uhr und zu erfragen in der Bibliothek unter 03361-5572212 oder www.bibo-fw.de
Eintritt und Führungen kostenfrei, Termine nach Vereinbarung
Öffentliche Führungen Freitag, den 8. Mai von 17 bis 20 Uhr (Lange Nacht der Museen)
Dienstag, den 12. Mai um 16:30 Uhr
Samstag, den 23. Mai um 11 Uhr
Anmeldung Schulen sind herzlich dazu eingeladen, Klassen für Führungen anzumelden

Das Projekt findet mit freundlicher Unterstützung der Stadtbibliothek Fürstenwalde, dem Jugendbildungszentrum Blossin e.V. und dem Stadtmuseum Fürstenwalde statt und wird vom Programm „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Deutschen Museumsbunds e.V. finanziert.

Bei Interesse an Berichterstattung melden Sie sich bitte bei der Pressestelle an.

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