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Verlängerung unserer aktuellen Ausstellung

Presseinformation: Die Ausstellung »Cherchez la femme. Perücke, Burka, Ordenstracht« ist noch bis zum 27. August 2017 zu sehen

Pressemitteilung von Mo, 19. Jun 2017

Nach einer Laufzeit von 12 Wochen und großem Interesse bei nationalen und internationalen Besuchern und Medien wird die Ausstellung Cherchez la femme. Perücke, Burka, Ordenstracht im Jüdischen Museums Berlin um weitere acht Wochen bis zum 27. August verlängert.

  • Ursprünge der Verhüllung in Judentum, Christentum und Islam
  • Spielräume religiöser Kopfbedeckung: von Tradition bis zum religiösen Feminismus
  • Künstlerische Arbeiten als Reflexion der aktuellen gesellschaftlichen Debatte
Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Neben dem großen Publikumszuspruch mit mehr als 1500 Einträgen in die Gästebücher stieß die Ausstellung auch auf großes Medieninteresse. »Die große Resonanz hat uns gezeigt, wie aktuell das Thema tatsächlich ist. Wir wollen mit Cherchez la femme Frauen die Möglichkeit geben, sich zu diesem umstrittenen Thema selbst zu äußern. In dem oft hitzig geführten Diskurs um Kopftücher wünschen wir uns mehr Verständnis für die Religiosität anderer und auch mehr Lässigkeit gegenüber Andersgläubigen«, sagt Léontine Meijer, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin.

Neue Blicke auf und hinter Kopfbedeckungen

Immer wieder wird in Europa über das sogenannte Verschleierungsgebot gestritten, werden Burka und Kopftuch als Zeichen eines fehlenden Willens zur Integration verstanden. Auffallende religiöse Kleidung von Frauen gilt oft als Provokation und ist verbalen Attacken ausgesetzt. Wie viel sichtbare Religiosität säkulare Gesellschaften heute vertragen, fragt die Ausstellung, in der ausschließlich Frauen zu Wort kommen. Ihre Positionen stehen nebeneinander, ermöglichen den Besuchern neue Blicke auf und hinter die Kopfbedeckung und zeigen die Varianten, in denen kulturelle und religiöse Traditionen heute gelebt werden. »Oft mangelt es an Akzeptanz für andere kulturelle Zusammenhänge. Meist liegt es an reiner Unkenntnis und diese Ausstellung möchte Unbekanntes verständlicher machen, um so vermeintliche Gräben zu überbrücken«, sagt Miriam Goldmann, Kuratorin der Ausstellung.

Mit einer Video-Installation zum männlichen Blick beginnt der Rundgang, in dessen Zentrum die Skulptur Chelgis der im Iran geborenen Künstlerin Mandana Moghaddam steht. Mit dem langen dunklen Haar einer persischen Märchenfigur symbolisiert sie die kaum zu bändigende, existenzielle Bedrohung, die weibliche Schönheit seit jeher für Männer bedeutet. Die Ausstellung Cherchez la femme wirft einen Blick auf die Ursprünge weiblicher Verschleierung und ihre religiöse Bedeutung für Judentum, Christentum und Islam: Von den antiken Ursprüngen bis zur heutigen Praxis zeigt die Schau auf 400 Quadratmetern unterschiedliche Einstellungen zum Umgang mit der weiblichen Verhüllung von Kopf und Körper und thematisiert die Stellung der Frau zwischen Religion und Selbstbestimmung. Künstlerische Arbeiten reflektieren die Relevanz traditioneller Bräuche für die Gegenwart. Ob regelkonformer Islam, Religion als Privatsache oder Kopfbedeckung als Zeichen kultureller Selbstbestimmung – mediale Installationen lassen jüdische und muslimische Frauen aller Richtungen zu Wort kommen.

Begleitprogramm: Religion. Mode. Empowerment.

Wie drücken junge Juden, Muslime und Christen Religiosität und religiöses Bewusstsein durch Mode aus? Mit Vortrag und Podiumsgespräch wird am 29. Juni um 19 Uhr in der W. Michael Blumenthal Akademie über das Verhältnis von Mode und Religion diskutiert. Auch das italienische Modehaus Dolce & Gabbana und das weltweit bekannte Textilunternehmen H & M haben längst Frauen mit Hijabs (Kopftücher) als neue Zielgruppe entdeckt. Welche Strategien des Empowerments und des Sichtbarwerdens ermöglicht Mode als kulturelle Praktik? Reina Lewis, Professorin für Cultural Studies am London College of Fashion, wirft einen kritischen Blick auf das Verhältnis von Religiosität und Mode. An den Vortrag schließt ein Gespräch mit der Designerin Meriem Lebdiri und Scheitelmacherin Daniela Kaner über Identität, Mode und Selbstermächtigung an.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin. Der Abend findet in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zur Veranstaltung auf unserer Website ...

Verhüllung – Enthüllung in der W. Michael Blumenthal Akademie

Welche Kleidungsregeln benennen die monotheistischen Religionen und wie werden diese heutzutage interpretiert und gelebt? Anlässlich der Ausstellung haben sich zukünftige Berliner Mode- und Hutmacher aus dem Oberstufenzentrum Bekleidung und Mode in Berlin-Kreuzberg mit den Ursprüngen religiöser Bekleidungsvorschriften für Frauen auseinandergesetzt – und selbst Mode entworfen. Unter dem Titel Verhüllung präsentieren sie bis zum 1. September im Garten der Diaspora in der W. Michael Blumenthal Akademie Fotos ihrer Entwürfe zum Thema »Verhüllung – Enthüllung«. Gezeigt werden dabei fotografische Inszenierungen der Kleidungsstücke, die in Kooperation mit der Fotoschule f16 entstanden. Mehr erfahren auf unserer Website ...

Kultursommer – ein Sommer der starken Frauen

In Anlehnung an die Ausstellung Cherchez la femme. Perücke, Burka, Ordenstracht startet am 2. Juli der 13. Kultursommer im Museumsgarten des Jüdischen Museums Berlin unter dem Motto starke Frauen. Bis zum Samstag, dem 9. September präsentiert das Museum jüdische Frauen in drei Jazz-Konzerten (jeweils sonntags) und drei Lesungen (jeweils samstags) und im Rahmen der Langen Nacht der Museen. Auftakt des Kultursommers ist das Sommerfest mit Musik und Comedy am Sonntag, dem 2. Juli. Auftreten werden die Singer-Songwriterin Noam Bar, die deutsch-muslimische Satiregruppe Datteltäter und das deutsch-israelisch-syrische »Mediterranean Collective« mit Special Guest Yael Badash. Weitere Informationen zum Kultursommer auf unserer Website ...

Laufzeit der Ausstellung 31. März bis 27. August 2017
Ort Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Eintritt mit dem Museumsticket (8 Euro, erm. 3 Euro)

Das Begleitprogramm und weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website unter www.jmberlin.de/cherchez-la-femme.

Zur Ausstellung erschien die 16. Ausgabe des JMB Journals mit dem Titel Cherchez la femme. Sie kann zu einem Preis von zwei Euro im Jüdischen Museum Berlin erworben werden. Weitere Informationen zum Journal auf unserer Website ...

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Medienpartner

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