Sonderausstellung und Kulturprogramm im Oktober, November und Dezember 2012

Presseinformation

Pressemitteilung von Fr, 28. Sep 2012

Die neue Sonderausstellung „R.B. Kitaj (1932-2007) Obsessionen“ (21. September 2012 bis 27. Januar 2013) gibt den ersten umfassenden Überblick über das Gesamtwerk des amerikanischen Künstlers R.B. Kitaj nach dessen Tod im Jahr 2007. Es werden 130 Gemälde, Druckgrafiken und Zeichnungen aus allen Perioden seines Werkes ausgestellt.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Die neue Akademie des Jüdischen Museums Berlin im Eric F. Ross Bau wird im November eröffnet. Als Forschungs- und Bildungszentrum zur Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums beheimatet sie zukünftig die Bibliothek, das Archiv und die pädagogische Abteilung. Vom 18. bis 24. November lädt das Jüdische Museum Berlin mit einer Festwoche Besucher in die Räume ein. Mit einem Colloquium zur Welt des jüdischen Gelehrten Maimonides, Diskussionen und Führungen werden die neuen Themenschwerpunkte interkulturelle Bildung, Migrationsgeschichte und Fragen nach den Voraussetzungen für eine Akzeptanz gesellschaftlicher Vielfalt in Deutschland vorgestellt.

Sonderausstellung

21. September 2012 bis 27. Januar 2013

„R.B. Kitaj (1932-2007) Obsessionen“

Seit dem 21. September zeigt das Jüdische Museum Berlin die erste umfassende Retrospektive seit dem Tod des amerikanischen Künstlers R.B. Kitaj. Er gehörte in den 1960er Jahren zu den Wegbereitern einer neuen figurativen Malerei. Gemeinsam mit seinen Künstlerfreunden David Hockney, Lucian Freund und anderen läutete er den Ausbruch der Kunst aus der Abstraktion ein. Kitajs Werke gelten als verrätselt, vielschichtig und provokant. Das Jüdische Museum Berlin zeigt 130 Arbeiten Kitajs aus allen Perioden seines Werks und versammelt Leihgaben bedeutender Museen und Privatsammlungen aus aller Welt. Die Ausstellung gibt erstmals Einblick in Kitajs umfangreiches privates Text- und Bildarchiv, das Inspirationsquelle für seine Arbeiten war. Das Lebenswerk des Künstlers wird in 13 Kapiteln vorgestellt.

Eine Ausstellung der Stiftung Jüdisches Museum Berlin in Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte Berlin GmbH.

Ort: Altbau, 1. OG

Eintritt: 4 €, erm. 2 Euro

www.jmberlin.de/kitaj

25.-26. Oktober

Begleitprogramm zur Sonderausstellung „R.B. Kitaj (1932-2007) Obsessionen“

Symposium: „R.B. Kitaj: Künstler einer fragmentierten Welt“

Mit seinem figurativen Stil fand der Künstler R.B. Kitaj schon seit den 1960er Jahren die Aufmerksamkeit und Anerkennung der Londoner und der internationalen Kunstszene. Begleitend zur Sonderausstellung „R.B. Kitaj (1932-2007) Obsessionen“ findet ein zweitägiges Symposium statt.

Der erste Tagungstag unter dem Titel „R.B. Kitaj und die Helden der Moderne“ ist Kitajs innovativem künstlerischem Beitrag als Zeichner, Maler und Interpret seiner Kunst gewidmet. „Diasporische Kunst – in Augenhöhe mit Freud und Kafka“ ist der Titel des zweiten Tagungstages. Ihm gilt die Reflexion der Identität in der Moderne, die zum großen Leitthema von Leben und Werk Kitajs wurde. In der Auseinandersetzung mit der eigenen „Jüdischkeit“ leitete er Idee und Konzept für eine „jüdische“ Kunst aus der Erfahrung der diasporischen Existenz ab.

Referenten:

  • Yael Bartana. Künstlerin
  • Isolde Charim, Philosophin und Publizistin
  • Michael S. Cullen, Historiker, Journalist, Publizist
  • Anne Vira Figenschou, Kunsthistorikerin
  • Eckhart Gillen, Kunsthistoriker und Kurator
  • Robert Kudielka, Kunstwissenschaftler und Publizist
  • Antony Lerman, Historiker und Publizist
  • David N. Myers, Historiker für Jüdische Studien

Festredner am Abend des 25. Oktober: David N. Myers

In Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin.

Donnerstag, 25. Oktober, 15 - ca. 20.30 Uhr

Freitag, 26. Oktober, 10 - 16 Uhr

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Eintritt frei.

29. Oktober

Kitajs 80. Geburtstag

„Kitaj for free“ am 80

Geburtstag des Künstlers: Von 10.00 bis 22.00 Uhr ist der Eintritt frei in die Sonderausstellung und um 18.00 Uhr in den Dokumentarfilm Kitaj… In the Picture von Jake Auerbach (UK 1994, 40 Min., engl. OV). Als 62-Jähriger und nach langem Zögern ließ sich R.B. Kitaj von Jake Auerbach filmen, dem Sohn von Frank Auerbach, seinem langjährigen Freund und Weggefährten der Londoner Jahre. Entstanden ist daraus ein einzigartiger Blick auf Kitajs Leben und Werk, und seine Entwicklung zu einem der gefeiersten Maler seiner Zeit.

10 - 22 Uhr: Eintritt frei in die Sonderausstellung

18 Uhr: Dokumentarfilm „Kitaj… In the Picture“ von Jake Auerbach

Ort: Altbau EG, Auditorium

Themenführungen im Oktober

4. Oktober

Eckhart Gillen: Die Obsessionen von R.B. Kitaj

Der Kurator spricht über Kitajs Leidenschaften

Für das Collagieren von Fundstücken aus dem ‚Leidschatz der Menschheit’, für die Kunstgeschichte von Giotto über Cézanne und Matisse bis zu seinen Freunden aus der ‚School of London’ (Bacon, Hockney, Lucian Freud) und die Leidenschaft für den Diasporismus – eine künstlerische Spurensuche nach den Bedingungen der modernen Existenz jenseits eines Rückhalts in Nationen, Religionen und Ideologien.

Ort: Altbau, 1. OG - Ausstellung, 19.30 Uhr

Dauer: jeweils 1 Stunde

Eintritt: 7 €, erm. 5 Euro

Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

18. Oktober

Inka Bertz: R.B. Kitajs Manifeste des Diasporismus

„Werde ich der Herzl (oder Achad Haam) einer neuen Jüdischen Kunst sein???“, notierte Kitaj kurz vor seinem Tod. Wie viele andere jüdische Künstler und Intellektuelle seit der Jahrhundertwende setzte sich Kitaj mit der Frage einer jüdischen Kunst auseinander. Doch er war der erste Autor, der mit seinen beiden 1988/89 und 2007 entstandenen „Manifesten des Diasporismus“ einen neuen „-Ismus“ proklamierte, und der dafür die Form des Manifests wählte. Die Führung zeichnet die Entstehung von Kitajs Idee des Diasporischen nach und vergleicht sie mit anderen Konzepten des Jüdischen in der bildenden Kunst.

Ort: Altbau EG, Auditorium und Ausstellung um 19.30 Uhr

Dauer: jeweils 1 Stunde

Eintritt: 7 €, erm. 5 Euro

Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Montagskino

1. Oktober

Kitaj… In the Picture

Dokumentarfilm von Jake Auerbach (UK 1994, 40 Min., engl. OV)

Trotz der produktiven Offenheit, die R.B. Kitaj bei der Schaffung seiner Gemälde walten ließ, trat er Zeit seines Lebens nur ungern vor die Kamera. „Ich bin der am wenigsten spontane Mensch, den man sich vorstellen kann“, erklärte er in Anlehnung an Degas. 1994 gab er schließlich nach und ließ sich von Jake Auerbach filmen, dem Sohn von Frank Auerbach, seines langjährigen Freundes und Weggefährten der Londoner Jahre. Entstanden ist daraus ein einzigartiger Blick auf Kitajs Leben, sein Werk und seine Entwicklung zu einem der gefeiertsten Maler seiner Zeit.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal, 19:30 Uhr

8. Oktober

The Red Shoes (Die roten Schuhe)

Spielfilm von Michael Powell (UK 1948, 133 Min., engl. OV, ohne Untertitel)

Basierend auf dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen zeigt der Film eine junge Tänzerin (gespielt von Moira Shearer), die zerrissen ist zwischen ihrem Wunsch, Primaballerina zu werden, und ihrer Liebe zu Julian, einem jungen Komponisten. „The Red Shoes“ erzählt vom Kampf zwischen Kunst und Liebe, was Kitaj nach eigenem Bekunden „anregte darüber zu phantasieren, wie es wäre, ein Künstlerleben zu führen“. Michael Powell, der Regiss€ des Films, sollte 1973, von R.B. Kitaj porträtiert werden.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal, 19:30 Uhr

22. Oktober

The Long Voyage Home (Der lange Weg nach Cardiff)

Spielfilm von John Ford (USA 1940, 105 Min., engl. OV)

„John Ford hat über die Einsamkeit des Seefahrens einen großartigen Film namens „The Long Voyage Home“ gemacht, der mich noch heute zum Weinen bringt, wo ich schon bald 70 werde“, schrieb Kitaj.

Basierend auf vier Bühnenstücken von Eugene O’Neill und mit John Wayne in der Hauptrolle, verfolgt „The Long Voyage Home“ die Besatzung an Bord des britischen Frachtschiffes SS Glencaim auf dem Weg von den Westindischen Inseln nach Baltimore während des Zweiten Weltkrieges.

Kitaj selbst heuerte als Siebzehnjähriger auf einem norwegischen Frachter an und bezog sich in der Folge gern auf Fords Film, um seine Erlebnisse zu thematisieren.

Ort: Altbau EG, Auditorium, 19:30 Uhr

29. Oktober

Kitaj… In the Picture.

Dokumentarfilm von Jake Auerbach (UK 1994, 40 Min., engl. OV).

Trotz der produktiven Offenheit, die R.B. Kitaj bei der Schaffung seiner Gemälde walten ließ, trat er Zeit seines Lebens nur ungern vor die Kamera. „Ich bin der am wenigsten spontane Mensch, den man sich vorstellen kann“, erklärte er in Anlehnung an Degas. 1994 gab er schließlich nach und ließ sich von Jake Auerbach filmen, dem Sohn von Frank Auerbach, seines langjährigen Freundes und Weggefährten der Londoner Jahre. Entstanden ist daraus ein einzigartiger Blick auf Kitajs Leben, sein Werk und seine Entwicklung zu einem der gefeiertsten Maler seiner Zeit.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal, 18 Uhr

5. November

The Third Man (Der dritte Mann).

Spielfilm von Carl Reed (UK 1949, 104 Min., engl. OV)

In Carl Reeds klassischem Film noir reist ein junger Schriftsteller nach Wien, wo er den mysteriösen Todesumständen eines Freundes nachgeht und dabei eine dunkle geheimnisvolle Welt betritt.

„The Third Man“, geschrieben von Graham Green und mit Joseph Cotten, Orson Welles und Alida Vali in der Besetzung, wird auch heute noch für seine expressionistische Kameraführung und Musik sowie die Darstellung des schattenhaften Wiens der Nachkriegszeit hoch geschätzt.

Nach Aussage Kitajs beeinflusste ihn der Film bei seiner Entscheidung, Amerika zu verlassen und ein Kunststudium in Europa aufzunehmen.

Ort: Altbau EG, Auditorium, 19:30 Uhr

3. Dezember

The Sun Shines Bright.

Spielfilm von John Ford (USA 1953, 90 Min., engl. OV)

Diese Neuverfilmung von „Judge Priest“, eines früheren Films von John Ford, zeigt einen Richter bei dem Versuch, rassistische Spannungen im Kentucky der Jahrhundertwende zu entschärfen und den Wahlkampf gegen seinen rechten Herausforderer zu gewinnen. „The Sun Shines Bright“ war zwar kein kommerzieller Erfolg, nichtsdestotrotz zählte ihn Ford zu einem seiner besten Filme. Als Kitaj mit „John Ford on his Deathbed“ ein Porträt seines Lieblingsregisseurs anfertigte, malte er an die Wand über Fords Kopf ein Standbild aus „The Sun Shines Bright“.

Ort: Altbau EG, Auditorium, 19:30 Uhr

Einlass nur mit Platzkarte (an der Kasse erhältlich).

Kartenreservierung (für Nicht-Journalisten) unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Eröffnungsprogramm der Akademie vom 18. bis 24 November

Sonntag, 18. November

Colloquium „Höre die Wahrheit, wer sie auch spricht“

Eine Einführung in die Welt von Moses Maimonides und die Kultur der Toleranz im arabischen Spanien

Das Zitat des Philosophen, Rechtsgelehrten und Arztes Moses Maimonides wird die Arbeit der Akademie inspirieren und leiten. In Kurzvorträgen geben internationale Wissenschaflter einen Einblick in die Kultur der Toleranz zwischen Juden, Muslimen und Christen im mittelalterlichen Spanien, die jüdische und arabische Philosophie der Zeit sowie die Interaktion zwischen beiden Philosophien. Gegenstand des Colloquiums wird schließlich das Erbe Moses Maimonides für die Gegenwart sein.

Mit einem Eröffnungsvortrag von Daniel Libeskind und Beiträgen von:

  • Sari Nusseibeh
  • Sarah Stroumsa
  • Maria Rosa Menocal (angefragt)
  • George Y. Kohler
  • Yitzhak Melamed
  • Lukas Muehlethaler
  • Claudia Roden
  • Moderation: Peter Adamson

In Kooperation mit dem Research Unit Intellectual History of the Islamicate World der Freien Universität Berlin und Studio Daniel Libeskind, mit Unterstützung des Center for International Cooperation der Freien Universität Berlin.

Ort: Saal Akademie, 10:30 - 18 Uhr

Tagungsbeitrag: 10 €, erm. 8 Euro

Montag, 19. November

Michael Brenner (Hrsg.): Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart

Podiumsgespräch zur Neuerscheinung des Buches

Michael Brenner hat mit dem Buch „Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart“ eine Studie vorgelegt, die das Thema erstmals auf der Grundlage intensiver Archivarbeiten behandelt. Das Podiumsgespräch mit dem Herausgeber, Micha Brumlik, Atina Grossmann, Julius H. Schoeps und Lala Süsskind, moderiert von Stefanie Schüler-Springorum, stellt diesen Band mit seinem breiten Themenspektrum vor.

Mit einer Begrüßung von Michael W. Blumenthal und Michael Meyer sowie einer Einführung von Rachel Salamander.

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung, dem C. H. Beck Verlag und den Freunden und Förderern des Leo Baeck Instituts.

Ort: Saal Akademie, 19:30 Uhr:

Eintritt frei

Kartenreservierung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Dienstag, 20. November und Samstag, 24. November

Architekt(o)uren

Führung durch die neue Akademie im Eric F. Ross Bau

Zur Eröffnung der Akademie gibt eine Architekturführung Einblicke in die neu gestaltete Halle des ehemaligen Blumengroßmarkts. Den Besuchern eröffnet sich vor Ort das Haus-im-Haus-Konzept des Architekten Daniel Libeskind: In der Halle befinden sich zum einen drei Kuben – ein Eingangskubus, ein Bibliothekskubus und ein Veranstaltungskubus – und zum anderen funktionale, zurückhaltend gestaltete Räume inmitten des weitläufigen Gebäudes. Die Nutzung der Akademie sowie die Neugestaltung des davor liegenden Stadtplatzes werden ebenfalls Teil der Führung sein.

Dienstag, 20. November, 15:30 Uhr und 17 Uhr und

Samstag, 24. November, 12:30 Uhr und 14 Uhr

Dauer: 1 Stunde

Treffpunkt: Eingang Akademie

Eintritt: 7 €, erm. 5 Euro

Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 305 oder fuehrungen@jmberlin.de

Mittwoch, 21. November

Meine Liebe zu Deutschland

Gespräch im Rahmen der Reihe „Visionen der Zugehörigkeit“

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht“ – so schrieb Heinrich Heine 1843 im Pariser Exil über sein Vaterland, schwankend zwischen ironischer Distanz und Sehnsucht. Heine, der in der deutschen Gesellschaft zeitlebens Ausgrenzung erfuhr, zählt heute zu den am meisten übersetzten Dichtern deutscher Sprache und prägte das Deutschlandbild im In- und Ausland. Was für ein Deutschlandbild haben deutsche Kulturschaffende heute? Was bewerten sie positiv? Welche Werke deutscher Kultur eröffnen ihnen – und ihrem Publikum – Räume für Identifikationen? Was für neue deutsche Narrative entstehen heute, in denen sich auch transkulturelle Einflüsse spiegeln?

Darüber reden:

  • Philippa Ebéné (angefragt)
  • Shermin Langhoff, Dani Levy
  • Nicol Ljubic und Zafer Şenocak
  • Moderiert von Isabel Schayani

Mit der Beratung von DeutschPlus e.V.

Ort: Saal Akademie, 19:30 Uhr

Eintritt frei

Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Donnerstag, 22. November

Orchestra of Exiles

Filmpremiere in englischer Originalfassung

Seit seinem ersten Auftritt in Palästina 1929 arbeitete der Geiger Bronislaw Huberman an seiner Vision, ein Palestine Symphony Orchestra ins Leben zu rufen. Nach der Machtübernahme Hitlers bot sein Orchester vielen jüdischen Musikern und ihren Familien die Möglichkeit, dem Nationalsozialismus zu entkommen. Unter dem Dirigenten Arturo Toscanini kämpfte das Orchester von Exilanten auf seinen Konzertreisen mit seiner einzigen Waffe gegen das Nazi-Regime – der Musik. Bis heute gehört das Israel Philhamonic Orchestra zu den großen Orchestern der Welt.

Der Oscar-nominierte Autor und Regiss€ Josh Aronson präsentiert die Europa-Premiere seines Films.

Ort: Saal Akademie, 19:30 Uhr

Eintritt frei

Freitag, 23. November

Be Berlin – be diverse: Der Jiddische Wagner in Berlin

Diskussion mit musikalischer Intervention

Die Herausforderungen an eine zeitgemäße Kulturpolitik in Berlin als Hauptstadt der kulturellen Vielfalt sind Thema der Veranstaltungsreihe „Be Berlin – be diverse“. Zur Eröffnung der Akademie laden Staatsekretär André Schmitz und das Jüdische Museum Berlin Museumsexperten ein zu diskutieren, welche Erwartungen Menschen mit Migrationshintergrund an die Kultureinrichtungen haben, wie der Diversität in Berliner Museen Rechnung getragen wird und was Museen unternehmen bzw. unternehmen können, um speziell Jugendliche mit Migrationshintergrund zu erreichen.

Teilnehmer:

  • Farhad Dilmaghani, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen
  • Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin
  • Dr. Udo Gößwald, Leiter des Museums Neukölln (angefragt)
  • Prof. Dr. Bernhard Graf, Leiter des Instituts für Museumsforschung, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  • Petra Zwaka, Leiterin der Museen Tempelhof-Schöneberg
  • Moderation: André Schmitz, Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten

In Kooperation mit der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung.

Ort: Saal Akademie, 19:30 Uhr

Eintritt frei

Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Weiteres Kulturprogramm

11. Oktober

Innerlich beschnittene Juden. Zu Eduard Fuchs’ „Die Juden in der Karikatur“

Buchpräsentation

Eduard Fuchs war ein von Walter Benjamin hochgeschätzter Kulturhistoriker. Neben einer umfangreichen, sechsbändigen Sittengeschichte publizierte er „Die Frau in der Karikatur“ und vor allem die reich illustrierte Studie „Die Juden in der Karikatur“. Diese Sammlung ist bis heute für eine Geschichte des Antisemitismus unersetzlich. Indes: An Eduard Fuchs, der sich selbst als Marxist verstand, zeigen sich beispielhaft die Fallstricke und tragischen Fehler, denen marxistische Kritiken der Judenfeindschaft unterliegen können. Im konkret-Verlag erscheint im September Micha Brumliks Studie zu Fuchs‘ „Die Juden in der Karikatur“ – eine streitbare Analyse, die zugleich eine Vielzahl von Fuchs’ gesammelter Karikaturen wieder zugänglich macht.

Micha Brumlik und der Verleger Hermann Gremliza stellen das Buch vor.

Ort: Altbau EG, Auditorium, 19:30 Uhr

Eintritt frei

17. Oktober

Dieter Graumann: Nachgeboren – vorbelastet? Die Zukunft des Judentums in Deutschland

Buchpräsentation mit dem Autor

Dieter Graumann ist der erste Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, der den NS-Terror nicht unmittelbar erlebt hat. Er möchte die jüdische Identität nicht allein von Formeln wie „Schoa plus Antisemitismus“ abgeleitet wissen. In seinem neuen Buch „Nachgeboren – vorbelastet?“ gibt er Einblicke in sein Leben und plädiert leidenschaftlich für ein plurales und lebendiges Judentum in Deutschland: „Ich wünsche mir hier ein Judentum, das bestimmt niemals unsere Leidensgeschichte … vergessen wird, das aber von nun an die positiven Dimensionen des Judentums noch viel stärker pflegt und sich initiativ und kreativ an allen Debatten der Gesellschaft beteiligt.“

In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal, 19:30 Uhr

Eintritt: 9 €, erm. 7 Euro

Kartenreservierung bei der Literaturhandlung unter Tel. +49 (0)30 8824 250

21. bis 23. Oktober

Constantin Brunner im Kontext

Internationale und interdisziplinäre Tagung zum Werk des deutsch-jüdischen Philosophen und Gesellschaftskritikers

Constantin Brunner hat vor allem mit seinem 1908 erschienenen Hauptwerk „Die Lehre von den Geistigen und vom Volk“ sowie seinen Schriften zur „Judenfrage“ die Aufmerksamkeit seiner Zeitgenossen auf sich gezogen. Aus Anlass seines 150. Geburtstages und 75. Todestages sollen die heute fast vergessenen historischen und geistesgeschichtlichen Dimensionen seiner Persönlichkeit, seiner Kultur- und Gesellschaftskritik sowie seines philosophischen Anliegens ausgelotet werden.

Sonntag, 21. Oktober ab 15 Uhr

Montag, 22. Oktober, 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr

Dienstag, 23. Oktober, 9:00 Uhr bis 17:30 Uhr

Im Rahmen der Tagung findet eine Lesung von Hanns Zischler aus Briefen Constantin Brunners statt, die im Herbst im Göttinger Wallstein-Verlag erscheinen.

Sonntag, 21. Oktober um 19:30 Uhr

Mit Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Eintritt frei

Anmeldung unter brunner.conference@gmail.com
Weitere Information unter www.brunner.uni-goettingen.de/Tagung.html

22. bis 23. Oktober

Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe

Konferenz

Museen, Archive und Bibliotheken sind die Hüter des kulturellen Erbes. Wie gestalten sie den Zugang zu diesem und wie lassen sich dabei die digitalen Möglichkeiten nutzen? Die Institutionen bewegen sich hier in einem Spannungsfeld von rechtlichen und finanziellen Möglichkeiten, das unmittelbar ihr Selbstverständnis berührt. Die Rolle von Initiativen wie Wikipedia aber auch der Wirtschaft gewinnt immer größere Bedeutung. Die internationale Konferenz will die Gestaltungsmöglichkeiten und die damit in Zusammenhang stehenden Fragen öffentlich mit Fachleuten aus Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft diskutieren.

Informationen zum Programm unter www.zugang-gestalten.de .

In Kooperation mit:

  • Internet & Gesellschaft Co:llaboratory,
  • Stiftung Preußischer Kulturbesitz
  • iRights Lab Kultur
  • Open Knowledge Foundation
  • Wikimedia Deutschland.
    • Montag, 22. Oktober, 10 - 18 Uhr
      Dienstag, 23. Oktober, 10 - 18 Uhr
      Ort: Glashof EG
      Eintritt frei

      29. Oktober
      Welche Religion gehört zu Deutschland?

      Diskussion im Rahmen der Reihe „Visionen der Zugehörigkeit“

      Die religiöse Landschaft in Deutschland hat sich verändert: In der christlich geprägten Gesellschaft nimmt die religiöse Vielfalt zu. Mehr als 70% der Deutschen sehen darin eine Ursache für Konflikte. Westeuropäische Nachbarn sind gegenüber dem Islam und anderen nichtchristlichen Religionen viel toleranter, so eine Umfrage der Universität Münster. Danach sprechen sich Deutsche deutlich öfter als Franzosen, Dänen, Niederländer oder Portugiesen gegen neue Moscheen und Minarette aus, und sie sind auch weniger bereit, anderen Religionen gleiche Rechte zuzugestehen. Mittlerweile gibt es sogar ein Urteil des Kölner Landgerichts, das die rituelle männliche Beschneidung strafbar macht und damit die Religionsfreiheit einschränkt. Wie soll das Verhältnis zwischen Religionsfreiheit und säkularem Staat gestaltet werden? Muss Deutschland seine religionspolitischen Strukturen öffnen?

      Es diskutieren:

      • Petra Bahr, Kulturbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland
      • Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland
      • Detlef Pollack, Professor für Religionssoziologie an der Universität Münster
      • Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, u. a.
      • Moderation: Isabel Schayani, Journalistin

      Mit der Beratung von DeutschPlus e.V.

      Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal, 19:30 Uhr

      Eintritt frei

      Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

      8. November

      Yfaat Weiss: Verdrängte Nachbarn

      Die Autorin im Gespräch mit dem Journalisten Joseph Croitoru

      In Haifa kam es 1959 zu Gewalttaten zwischen jüdischen Einwanderern aus Marokko und den israelischen Behörden, die als „Wadi Salib Unruhen“ in die Geschichte eingegangen sind. Hinter diesem in Israel sehr bekannten Ereignis verbirgt sich ein vergessenes Kapitel der Stadt­geschichte: In Wadi Salib befand sich bis 1948 ein intaktes arabisches Wohnviertel, aus dem die Bewohner im Zuge des Krieges zwischen Arabern und Juden flüchteten und vertrieben wurden. Yfaat Weiss, diesjährige Preisträgerin des Hannah-Arendt-Preises, legt die verborgenen Schichten dieses Stadtviertels offen, die durch den Israel-Palästina-Konflikt zugeschüttet und verdrängt wurden.

      Moderation: Marianne Zepp

      In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung und der Hamburger Edition, dem Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung

      Ort: Altbau EG, Auditorium, 19:30 Uhr

      Eintritt frei

      13. November

      Zeugen der Shoah

      Gespräch mit Eugen Herman-Friede und Hellmut Stern

      Eugen Herman-Friede beteiligt sich ab 1943 in Luckenwalde aus dem Versteck heraus am Widerstand gegen das NS-Regime und lebt heute in der Nähe von Frankfurt a. M. Hellmut Stern emigriert 1938 als Zehnjähriger mit seiner Familie nach Harbin in der Mandschurei. Der weltbekannte Violinist lebt seit 1961 wieder in Berlin. Im Jüdischen Museum Berlin sprechen beide über ihre Erinnerungen. Sie sind zwei von zwölf Überlebenden, deren Interviews im Zentrum der neuen an der Freien Universität Berlin entwickelten Lernsoftware für Schulen stehen.

      In Zusammenarbeit mit dem Center für Digitale Systeme (CeDiS) und der Freien Universität Berlin

      Ort: Glashof EG, 19.30 Uhr

      Eintritt frei

      5. Dezember

      Ist es Freude, ist es Schmerz? Jüdische Wurzeln – deutsche Gedichte

      Buchpräsentation mit Iris Berben

      „Ist es Freude, ist es Schmerz?“ lädt ein zu einer Lesereise von mehr als 1.200 Gedichten sowie den Biografien von über 300 deutschsprachigen Autoren mit jüdischen Wurzeln. Der Herausgeber Herbert Schmidt, bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema NS-Justiz und NS-Rassenpolitik, hat mit dieser Anthologie nicht nur eine literarisch-ästhetische, sondern auch eine kulturpolitische Intention: das von deutschsprachigen Juden geschaffene humanistische Erbe zu bewahren.

      Es liest Iris Berben. Mit einer Begrüßung von W. Michael Blumenthal und einer Einführung von Joseph A. Kruse.

      In Zusammenarbeit mit dem Literaturbüro NRW und der Edition XIM Virgines.

      Ort: Glashof EG, 19:30 Uhr

      Eintritt: 8 €, erm. 5 Euro

      Kartenreservierung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de.

      11. Dezember

      Jutta Schwerin: Ricardas Tochter

      Buchpräsentation mit der Autorin

      Jutta Schwerin erzählt in ihrer neu erschienenen Autobiografie unsentimental, aber voller Empathie von der Flucht ihrer Eltern vor den Nazis und deren Einwanderung in Palästina, vom frühen Tod des Vaters, von ihrer Kindheit in Israel und ihrem Entschluss, nach Deutschland zu gehen. 1987 wird sie für die Grünen in den Bundestag gewählt. Abschiede, Neuanfänge und Begegnungen mit eindrucksvollen Menschen wie David Ben-Gurion, Susanne Leonhard und Charlotte Beradt bestimmten ihr Leben.

      Moderation: Fabian Schnedler

      In Zusammenarbeit mit dem Verlag Spector Books.

      Ort: Altbau EG, Auditorium, 19 Uhr

      Eintritt frei

    Teilen, Newsletter, Feedback