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Tödliche Medizin

Rassenwahn im Nationalsozialismus

1933 erhob der NS-Staat den Rassegedanken zum Leitmotiv seiner Gesundheits- und Bevölkerungspolitik. Bis 1945 wurden 400.000 Menschen zwangssterilisiert und allein in Deutschland und Österreich über 210.000 Behinderte und psychisch Kranke ermordet. Zahllose Psychiatriepatient*innen starben infolge medizinischer Versuche. Diese Eingriffe und Tötungen hatten die Schaffung einer erbgesunden „arischen“ Rasse in Deutschland und die Befreiung des Volkes von den „Ballastexistenzen“ zum Ziel.

Ausstellung bereits beendet

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Altbau ist grün markiert

Ort

Altbau 1. OG
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Ausgangspunkt dieser Politik waren sozialdarwinistische Ideen, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg Eingang in die modernen Leitwissenschaften Eugenik und Rassenhygiene gefunden hatten. Mit Kriegsbeginn beschleunigten ökonomische Motive die Entscheidung für das „Euthanasie“-Programm. Zu dessen radikalen Maßnahmen gehörte die von Januar 1940 bis August 1941 zentral gelenkte Mordaktion an psychisch Kranken und geistig Behinderten, die unter der Bezeichnung „T4“ in sechs Tötungsanstalten im damaligen Reichsgebiet durchgeführt wurde. Diese Aktion wurde zum Modell für den millionenfachen Mord an den europäischen Jüd*innen, der kurz darauf begann.

Die Ausstellung Tödliche Medizin war zuerst im United States Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. zu sehen. Für ihre Station in Berlin wurde diese Überblicksschau um wichtige Akzente mit Beispielen aus Berlin und Brandenburg erweitert. Erstmals wurde hier auch die Lebensgeschichte eines „Euthanasie“-Opfers mit Dokumenten, Briefen und Fotos ausführlich in einer Ausstellung präsentiert.

Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin in Zusammenarbeit mit dem United States Holocaust Memorial Museum, Washington D.C.

United States Holocaust Memorial Museum

Das United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) wurde 1993 in Washington, D.C. als nationale Gedenkstätte für die Opfer der Schoa eröffnet. Aufgabe des USHMM sind die Dokumentation, Erforschung und Interpretation der Schoa.
Mehr bei Wikipedia
Website des United States Holocaust Memorial Museum (auf Englisch)

Informationen zur Ausstellung im Überblick

  • Wann

    13. Mär bis 19. Jul 2009

  • Wo

    Altbau 1. OG
    Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
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Ermöglicht durch die Freunde des Jüdischen Museums Berlin

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