Veranstaltungen im Mai 2011

Presseeinladung

Pressemitteilung von Di, 23. Apr 2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit laden wir Sie zu den Veranstaltungen des Jüdischen Museums Berlin im Mai ein. Dabei weisen wir besonders auf zwei Wechselausstellungen hin:

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Am 7. Mai startet die Kabinettausstellung „Bambi und die Relativitätstheorie. Bücher auf dem Scheiterhaufen der Nazis“. Anlässlich des 80. Jahrestages der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten ist die Buchsammlung von George Warburg (USA) bis zum 15. September im Rafael Roth Learning Center zu sehen.

Ab dem 17. Mai widmet das Jüdische Museum Berlin dem Prager Grafiker und politischen Karikaturisten Bedřich Fritta erstmals eine umfassende Einzelausstellung „Bedřich Fritta. Zeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt“. 170 Federtuschezeichnungen, Skizzen und gebundene Skizzenbücher zeigen wie Fritta seine Situation im Ghetto Theresienstadt mit künstlerischen Mitteln verarbeitete. Eine Einladung zum Pressetermin am Mittwoch, dem 15. Mai, um 11 Uhr erhalten Sie in Kürze.

Die Klezmer-Band Daniel Kahn & The Painted Bird eröffnet mit ihrem Konzert am 26. Mai den diesjährigen Kultursommer.

Sonderausstellung mit Begleitprogramm

22. März bis 1. September

„Die ganze Wahrheit … was Sie schon immer über Juden wissen wollten“

Ein Rabbiner wird gefragt, warum Juden eine Frage immer mit einer Gegenfrage beantworten. „Warum nicht?“, sagt er. Dem Frager wird sein Anliegen zurück gespielt, er soll selbst zum Nachdenken provoziert werden. Gleichzeitig wird mit der Antwortverweigerung ausgedrückt, dass es nicht die eine „richtige“, sondern eine Vielfalt von Antworten geben kann. 30 Fragen führen Besucher durch die Ausstellung. Jede Frage wird mit einer Installation „beantwortet“, die Objekte, Zitate und Texte miteinander in Beziehung setzt. 180 Objekte aus Religion, Alltagswelt und zeitgenössischer Kunst geben einen Einblick in jüdisches Denken, in innerjüdische Identitätsdebatten und in das Verhältnis zur nichtjüdischen Umwelt. Zur Frage „Gibt es noch Juden in Deutschland?“ wird zu ausgewählten Zeiten ein jüdischer Gast in einer Vitrine Platz nehmen und - wenn gewünscht - auf Fragen und Kommentare der Besucher reagieren.

Einen Blick hinter die Kulissen der Sonderausstellung können Sie im Blog des Jüdischen Museums Berlin unter www.jmberlin.de/blog werfen.

Ort: Altbau 1. OG

Eintritt mit dem Museumsticket: 7 €, erm. 3,50 Euro

30. Mai

Wie kommt ein Jude in den Himmel? - eine Frage, drei Antworten

Moderation: Cilly Kugelmann

Drei Rabbiner unterschiedlicher Strömungen – einer orthodox, einer liberal, einer konservativ – beantworten alltägliche und nicht-alltägliche Fragen zum Judentum.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19.30 Uhr

Eintritt: 5 €, erm. 3 Euro

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Montagskino

13. Mai

David

Regie: Joel Fendelman, USA 2010, 80 Min., in englischer OV

Daud ist ein elfjähriger Junge aus Brooklyn. Nach einem Missverständnis wird er für jüdisch gehalten und David genannt. Er freundet sich mit gleichaltrigen, jüdischen Jungs an und gerät in einen Konflikt: Er ist der Sohn eines Imams.

27. Mai

Hava Nagila

Regie: Roberta Grossman, USA 2012, 73 Min., OV mit englischen Untertiteln

Jeder kennt das hebräische Lied: aus dem Schulchor, in der Version von Harry Belafonte oder als Partymusik. Der Film erkundet die Macht eines Liedes zwischen populärer und kultureller Identität.

Die Veranstaltungen in der Reihe „Montagskino“ finden jeweils um 19:30 Uhr im Altbau EG, Auditorium statt.

Eintritt: frei

Einlass nur mit Platzkarte (an der Kasse erhältlich).

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Sonderausstellung

17. Mai bis 25. August

„Bedřich Fritta. Zeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt“

Die Ausstellung zeigt Werke des tschechisch-jüdischen Künstlers und Karikaturisten Bedřich Fritta, die zwischen 1942 - 44 im Ghetto Theresienstadt entstanden sind. Am 4. Dezember 1941 nach Theresienstadt deportiert, wurde Fritta zum Leiter eines Zeichenstudios der Jüdischen Selbstverwaltung. Bis zu zwanzig inhaftierte Künstler arbeiteten dort im offiziellen Auftrag der SS. Sie mussten Baupläne, illustrierte Diagramme oder Statistiken zeichnen, die die Funktion hatten, das offizielle Bild vom reibungslosen Funktionieren des Ghettos zu stützen. Heimlich hielten die Künstler den realen Ghettoalltag fest. Im Oktober 1944 wurde Fritta nach Auschwitz deportiert, wo er wenig später an den Folgen einer Krankheit starb. Der Großteil seiner inoffiziellen Grafiken, etwa einhundert Blätter, blieb in einem Versteck erhalten und ist heute im Besitz des Sohnes des Künstlers Thomas Fritta-Haas. Dieses Konvolut aus großformatigen Tuschezeichnungen und kleinere Skizzen wird zum ersten Mal in seiner ganzen Breite zugänglich.

Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie

Eintritt mit dem Museumsticket: 7 €, erm. 3,50 Euro

Kulturprogramm anlässlich des 80. Jahrestages der Bücherverbrennung

7. Mai

Eröffnung der Kabinettausstellung

„Bambi und die Relativitätstheorie. Bücher auf dem Scheiterhaufen der Nazis“ (7. Mai bis 15. September)

„Bambi“ von Felix Salten, Albert Einsteins „Relativitätstheorie“ und mit ihnen Bücher von über 350 Autoren verbrannten auf den Scheiterhaufen der Nationalsozialisten. Im Rahmen des Berliner Themenjahres „Zerstörte Vielfalt“ stellt die Bibliothek die Schenkung von George Warburg (Connecticut, USA) aus. Er sammelte über 400 wertvolle Bücher, meist Erstausgaben, die in der Zeit der Weimarer Republik entstanden sind und später auf den Listen des „schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ verzeichnet wurden.

Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center

Zeit: 11 Uhr

Eintritt: frei

Kultursommer 2013

26. Mai

Eröffnung

Daniel Kahn & The Painted Bird

Daniel Kahn ist Avantgardist und Traditionalist, Prolet und Romantiker, rastloser Antreiber und Vor-Denker einer Gesellschaft, deren Zukunft wir in der Vergangenheit suchen müssen. Zum neuen Programm gehören polyglotte Wiederbelebungen jiddischer Folksongs ebenso wie große Liedkunst der letzten Jahrhunderte, von Heine/Schumann über Leonard Cohen bis Franz Josef Degenhardt, aber auch eigene Songs wie die Berliner Ostalgie-Ballade „Good Old Bad Old Days“. „Geistvolles Entertainment voll sozialer Kompetenz mit subversiver Kraft. Schunkeln für die Revolution.“ (Journal Frankfurt) Daniel Kahn: Akkordeon, Gitarre, Piano, Orgel und Ukulele/Jake Shulman-Ment: Geige/Hampus Melin: Schlagzeug/Michael Tuttle: Bass

Ort: Glashof EG

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: 15 €, erm. 10 Euro

Weiteres Kulturprogramm im Mai

8. Mai

Die Beschneidung: Identitätspolitik und / oder Gesundheitsfrage?

Vortrag von Sander L. Gilman in englischer Sprache

Die aktuelle Debatte über die Knabenbeschneidung in den USA und in Europa kommt immer wieder auf die Frage zurück, ob dieser Eingriff eine positive oder negative Auswirkung auf die Gesundheit hat. Die Geschichte dieser Behauptungen und ihrer Bedeutungen ist nicht so eindeutig, wie beide Seiten es gerne darstellen. Ihr nachzuspüren trägt dazu bei, die ideologischen Beweggründe dieser Debatte aufzudecken.

In Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: 5 €, erm. 3 Euro

Besucheranmeldung: +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

23. Mai

Die UNRWA und die Instrumentalisierung humanitärer Hilfe

Die UNRWA kümmert sich um die Belange der geschätzten 4,8 Millionen palästinensischen Flüchtlinge. Laut einer Studie des ehemaligen Mitarbeiters James Lindsay gehen jedoch Millionen an Hilfsgeldern an Menschen, die diese Leistungen nicht benötigen. Wer ist also laut UNRWA hilfsbedürftig und wer wird als Flüchtling definiert? Und wie kann die UNRWA verhindern, dass Terroristen in den Genuss ihrer Leistungen kommen? Michael Spaney und Jörg Rensmann untersuchen die Frage, wo die Behörde zum politischen Akt€ wird – und damit zum Teil des Problems.

Eine Veranstaltung der Jüdischen Volkshochschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: 5 €, erm. 3 Euro

Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 880 28 265

29. Mai:

Diana Pinto: Planet Israel. Archaic or postmodern?

Buchpräsentation in englischer Sprache

In ihrem neuen Buch „Israel ist umgezogen“ fragt Diana Pinto nach neuen Koordinaten für Israel. Verändert hat sich das Land in vielerlei Hinsicht: Weder die Beziehungen zu den alten Partnern in Europa und den USA noch der historische Bezug zur Shoah sind länger die zentralen Achsen seines Selbstverständnisses. Seine Zukunft sieht das Land eher in der boomenden High­tech-Industrie mit Orientierung an China und in einer Wiederverwurzelung in einer alten, ja archaischen Vergangenheit, die ethnisch exklusiv gedeutet wird. Diana Pinto spricht mit Susan Neiman, Direktorin des Einstein-Forums.

In Kooperation mit dem Einstein Forum und dem Suhrkamp Verlag

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 7 €, erm. 5 Euro

Besucheranmeldung: unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Online-Projekt

30. Januar bis 31. Dezember

„1933. Der Anfang vom Ende des deutschen Judentums“

2013 steht die Berliner Museumslandschaft im Zeichen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“. Unter der Internetadresse www.jmberlin.de/1933 präsentiert das Jüdische Museum Berlin im Online-Schaukasten seit dem 30. Januar ausgewählte historische Zeugnisse zum Jahr 1933. Diese zeigen, wie sich die Diskriminierungs- und Verfolgungspolitik individuell und konkret auf die Betroffenen auswirkte und wie diese darauf reagierten. Das Online-Projekt folgt einer kalendarischen Struktur: Jede Woche erscheinen Dokumente und Fotografien, die sich auf den jeweiligen Tag vor 80 Jahren beziehen. Nach und nach entsteht ein Bild des von Schikanen, Ausgrenzung und Entrechtung geprägten Alltags der deutschen Juden. Zugleich wird deutlich, in welcher Vielfalt jüdisches Leben in Deutschland vor 1933 präsent war. Die Originaldokumente stammen überwiegend aus privaten Schenkungen und Nachlässen des Museumsarchivs und des Leo Baeck Institutes. Mit Hilfe von Transkriptionen und multimedialen Funktionen lassen sich diese individuell erschließen. Die Online-Präsentation setzt die Quellen in ihren biografischen und historischen Kontext und beleuchtet Einzel- und Familienschicksale.

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