Ein Synagogen-Vorhang im Domstift Brandenburg

Buchvorstellung von Vera Bendt (mit Audio-Mitschnitt)

We’re sorry.

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Bei einer Inventur machte das Domstift Brandenburg einen spektakulären Fund in seinem Textilschatz. Ein Vorhang, der im Inventar als „Antependium“ verzeichnet war, unterschied sich in seiner Bildersprache deutlich von anderen Stücken aus dem Bestand, ähnelte aber Textilien aus jüdischem Umfeld.

Dr. Vera Bendt, Museumswissenschaftlerin des Jüdischen Museums Berlin und Dozentin für jüdische Kunst und Kulturwissenschaften, stellte eine Untersuchung des lange unbeachteten Fundstückes im Domstift Brandenburg an und kam zu dem Ergebnis, dass es sich um einen Synagogen-Vorhang handelt. Zur Vorstellung des Buches laden Sie das Jüdische Museum Berlin, das Domstift Brandenburg und der Verlag Schnell und Steiner ein.

Mitschnitt verfügbar

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Altbau ist grün markiert

Where

Altbau EG, Auditorium
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Der Fund warf Fragen auf: Wann und wie ist der Vorhang in den Besitz des Domstifts gekommen? Wer war oder ist der*die Eigentümer*in? Welchem Zweck hat er gedient? Der Versuch, durch einen Zeitungsaufruf im Jahr 2003 und mit Hilfe von Zeitzeug*innen, Licht ins Dunkel zu bringen, brachte bis heute keinen Erfolg.

Textilwissenschaftliche, ikonographische, kunst- und religionsgeschichtliche Untersuchungen waren nötig, um einige der offenen Fragen zu beantworten. Das Jüdische Museum Berlin stellte die Autorin, Dr. Vera Bendt, für die Betreuung und Leitung der Forschungsarbeiten und für eigene Studien frei. Finanziell begleitete die Gesellschaft für ein Jüdisches Museum in Berlin e.V. das Projekt.

Die Autorin geht dem Vorhang in der jüdischen Geschichte von der Antike bis in die Neuzeit nach, stellt Entstehungsgeschichte und religiösen Zweck ins Zentrum der Betrachtung und lenkt den Blick auf die symbolische Bedeutung. Im Mittelpunkt der ikonographischen Befragung steht die Motivik „Torbogen, Licht, Wasser“, die die Autorin vor dem Hintergrund der eschatologischen Traditionen des Judentums, Christentums und des Islam beleuchtet. Das Buch bietet einen Einstieg in die komplexe Sachkultur des Judentums und fasst bisherige Forschungen über jüdische Kunst zusammen.

Der Glashof ist gefüllt mit Menschen und lila ausgeleuchtet.

Audio-Mitschnitt der Buchvorstellung am 23. November 2006; Jüdisches Museum Berlin 2006

Where, when, what?

  • When23. Nov 2006
  • Where Altbau EG, Auditorium
    Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
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