X-ODUS

aufbrechen – verweilen – bleiben

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X-ODUS erinnerte an die Überlebenden der Schoa, die jüdisches Leben nach 1945 in Deutschland wieder möglich gemacht haben. Sie kamen aus den Verstecken und Konzentrationslagern und nannten sich „Der Rest der Geretteten“. Sie haben das Leben „danach“ wesentlich geprägt.

Die künstlerische Arbeit für X-ODUS begann in öffentlichen und privaten Archiven. Die Installationen sind aus dem gesammelten Material und den persönlichen Erzählungen Einzelner entstanden und stellt den Versuch eines Neuanfangs und einer zaghaften Normalität eines neuen jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945 dar.

Mit Objekten, in die sich Spuren von Ereignissen eingeprägt haben, Familiengeschichten, Fotos und Dokumenten bildet die Installation ein visuelles Erinnerungstagebuch in vier Kapiteln: Überleben, Wiederleben, Weiterleben, Neues Leben.

Ausstellung bereits beendet

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Libeskind-Bau ist grün markiert

Where

Libeskind-Bau 2. OG, Dauerausstellung, Segment Gegenwart
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Überleben

Das erste Kapitel der Installation beschreibt die Rückkehr aus der Hölle der deutschen Massenvernichtungsmaschinerie anhand von Objekten, die Verletzung und Trauer ausdrücken, wie etwa ein Rollstuhl mit Stockhebel, der die bleibenden Gesundheitsschäden als Folge der Haft in Konzentrationslagern sichtbar macht. Dagegen repräsentiert sich Verschwundenes in Gegenständen, die hinterlassen worden sind und die Menschen vorstellbar machen.

Wiederleben

In diesem Abschnitt geht es um die unmittelbare Zeit nach 1945 und den Beginn zaghaften jüdischen Lebens in Deutschland. Thematisiert werden das Leben in Displaced Person Camps sowie das Alltagsleben und die Feste jüdischer Familien am Beispiel von Berlin und Darmstadt.

Weiterleben

Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht die Installation Auf gepackten Koffern sitzen: In vielen jüdischen Haushalten warteten die gepackten Koffer auf die Reise in die Emigration. Sie stehen als Symbol für den Mythos vom Leben außerhalb Deutschlands, das nur in den Träumen und der Erinnerung existierte und für das Schuldgefühl, im Land der Täter geblieben zu sein.

Neues Leben

Das letzte Kapitel von X-ODUS widmet sich dem Ende der Provisorien und der Ankunft von jüdischen Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Installation Tisch und Stuhl werden Erinnerungen an die alte Heimat fassbar gemacht: Ein Tisch, ein Stuhl, eine Tischdecke, zusammengefügt aus russischen Kochrezepten, beschreiben einen Ort, der Erinnerungen als Geschmack sinnlich weiterleben lässt.

Ein interaktives Würfelpuzzle zeigt ausgewählte Berliner Synagogen über die Jahrzehnte: Sie sind vor ihrer Zerstörung um 1885 zu sehen, dokumentiert ist der Zustand nach dem Krieg und schließlich wird das Richtfest der Neuen Synagoge Oranienburger Straße im Oktober 1990 gezeigt.

Die Installation X-ODUS entstand 2001 in Auseinandersetzung mit dem jüdischen Leben in Darmstadt nach 1945. Ritula Fränkel selbst wuchs als jüdisches Kind im zerstörten Nachkriegs-Darmstadt auf und erlebte mit, wie hier mit den Jahren langsam wieder eine jüdische Gemeinde entstand. Gemeinsam mit ihrem Mann Nicholas Morris, der als Jamaikaner die Herkunft aus einer Kultur der Diaspora mit ihr teilt, hat sie die Erinnerung an diese Zeit künstlerisch verarbeitet. Ihr Dank gilt den Menschen, Überlebenden der Schoa, die ihnen ihre Geschichte erzählt haben. Ohne ihre Mitarbeit und Unterstützung wäre diese Installation nicht möglich gewesen.

Das Künstlerpaar lebt und arbeitet in Darmstadt und Kingston (Jamaika).

Displaced Person

Der Begriff Displaced Person (DP) bezeichnet Personen, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg kriegsbedingt außerhalb ihres Heimatstaates aufhielten und ohne Hilfe nicht zurückkehren oder sich in einem anderen Land neu ansiedeln konnten.

Mehr auf der Website des Internationalen Suchdienstes ITS

Informationen zur Ausstellung im Überblick

  • Wann

    14. Mai bis 18. Aug 2004

  • Wo

    Libeskind-Bau 1.OG, Dauerausstellung, Segment Gegenwart
    Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
    Zum Lageplan

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