Zbyněk Brynych, später in der BRD bekannt als stilprägender Regisseur von »Derrick« und »Der Alte«, thematisiert in seinem in der ČSSR gedrehten Spielfilm die durch die Nazis aufgezwungene »Verwicklung« der Opfer in den Prozess ihrer eigenen Vernichtung.
Der teils surreal, teils beißend satirisch angelegte Film über das Ghetto Theresienstadt und seinen Judenältesten »Marmulstaub« basiert auf Arnošt Lustigs autobiografischem Buch Nacht und Hoffnung. Transport aus dem Paradies war eine der ersten Filmarbeiten der 1960er Jahre, die ohne moralische Eindeutigkeit das Zwielicht der Beziehung zwischen Opfer und Täter*innen unter der Willkür absoluter Herrschaft und Vernichtung ausloten. Ein historisches Spielfilmdokument, das eine Wiederentdeckung wert ist.
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Ort
W. M. Blumenthal Akademie,
Klaus Mangold Auditorium
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
(gegenüber dem Museum)
Mit einer Einführung von Hanno Loewy, Filmwissenschaftler und Direktor des Jüdischen Museums Hohenems
Spielfilm, ČSSR 1963, Regie: Zbyněk Brynych, 98 Min.
Eine Veranstaltung zum Themenschwerpunkt »Ghetto Theresienstadt« im Rahmen des Begleitprogramms zum »Defiant Requiem«.
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Begleitprogramm zum Defiant Requiem: Themenwoche Theresienstadt (6)