Die Stadt Paris übt zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Sog auf die Künstler*innen Europas aus. Viele von ihnen, insbesondere jüdische Künstler*innen aus Osteuropa, fliehen vor Verfolgung und Armut oder emigrieren mit dem Wunsch nach einem künstlerischen Neubeginn. So entsteht in Paris eine lebendige Kunstszene, die nicht nur vom künstlerischen Import der Neuankommenden lebt, sondern ihre Ideen von Kunst und intellektuellem Austausch bald in die ganze Welt exportiert. Die Kunst der École de Paris wird zum Inbegriff der europäischen Moderne.
Do, 2. Feb 2023, 19 Uhr

Ort
W. M. Blumenthal Akademie,
Klaus Mangold Auditorium
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
(gegenüber dem Museum)
Im ersten Teil der Veranstaltungsreihe Café Magnétique diskutiert Sophie Krebs, Chefkuratorin des Museums für Moderne Kunst der Stadt Paris, diese Sogwirkung der Stadt Paris auf europäische Künstler*innen. Die Kunsthistorikerin Annabel Ruckdeschel betrachtet anschließend die École de Paris aus umgekehrter Perspektive: Wie tragen die Künstler*innen diese Kunstideale aus Paris nach Italien, in die USA und nach Brasilien, und etablieren damit das Bild der Modernen Kunst schlechthin?
Café Magnétique: Die Caféhäuser von Paris fungierten als täglicher Begegnungsort und Treffpunkt, oft auch als erster Anlaufpunkt für Neuankommende. Sie waren Wohn- und Arbeitszimmer vieler Künstler*innen, und wesentlich für die Selbstorganisation der Migrant*innen in einer neuen, fremden Umgebung: Über die Cafés wurden Kontakte geknüpft, Zimmer vermittelt, Atelierplätze gefunden, Ausstellungen vorbereitet. Berühmte Pariser Cafés wie das Café de Dôme in Montparnasse waren Dreh- und Angelpunkt der migrantisch und nicht zuletzt jüdisch geprägten Kunstszene, die bald unter dem Namen École de Paris bekannt wurde. Die Reihe Café Magnétique lässt die Pariser Cafés im Glashof des Jüdischen Museums Berlin wiederaufleben und lädt bei Essen und Getränken zum Ideenaustausch über die École de Paris ein.
Alle Angebote zur Ausstellung Paris Magnétique. 1905–1940
- Über die Ausstellung
- Paris Magnétique. 1905–1940 – 25. Jan bis 1. Mai 2023
- Digitale Angebote
- Biografische Stationen von Rudolf Levy – auf der Online-Plattform Jewish Places
- Katalog
- Paris Magnétique. 1905–1940 – 2023, auf Deutsch
- Begleitprogramm
- Ausstellungseröffnung – 24. Jan 2023
- Café Magnétique: Import/Export – Teil 1: Vorträge von Sophie Krebs und Annabel Ruckdeschel, 2. Feb 2023
- Café Magnétique: Kosmopolitanismus und Nationalismus – Teil 2: Vorträge von Cathy Gelbin und Julia Friedrich, 23. Mär 2023
- Café Magnétique: La Prose du Transsibérien – Teil 3: Lecture Performance mit Shelley Harten und Gästen, 20. Apr 2023
- Führungen
- Öffentliche Führungen – mit festen Terminen
- Buchbare Führungen – Termin nach Absprache
- Porträts der Pariser Avantgarde – Rundgang und Workshop für Gruppen, Termin nach Absprache, in Deutscher Gebärdensprache
- Magnétique, Magnifique, Fantastique! – Workshop, mit festen Terminen, auf Deutsch, Russisch sowie Deutscher Gebärdensprache
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