„Man sieht sich selber sehen“, beschreibt James Turrell das Erlebnis seiner Ganzfeld-Pieces. Im diffusen Lichtfeld seiner Installation Ganzfeld „Aural“, die noch bis 6. Oktober 2019 im Jüdischen Museum Berlin zu sehen ist, verschwinden die Grenzen des Raumes. Ein Gefühl der Orientierungslosigkeit stellt sich ein und zugleich ein seltsamer Schwebezustand.
Seinen Ursprung haben Turrells Arbeiten in dem Art & Technology-Programm der University of California und dem Los Angeles County Museum, in dem Künstler*innen und Wissenschaftler*innen im Kontext der Weiterentwicklung der Raumfahrt gemeinsam die Thematik Ganzfeld untersuchten.
Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen hinter dem Ganzfeld-Effekt? An diesem interdisziplinären Abend erläutert Ernst Pöppel, ehemaliger Direktor des Instituts für medizinische Psychologie der LMU München, die physiologischen und psychologischen Grundlagen der Wahrnehmungseffekte; Margarete Pratschke, Gastprofessorin für Kunst- und Bildgeschichte der Moderne und Gegenwart, HU Berlin, gibt Einblick in das Art & Technology-Programm und stellt Turrells Arbeiten und die Lichtkunst in den wissenschaftsgeschichtlichen Kontext ihrer Entstehung.
Mit einer Einführung zur Installation Ganzfeld „Aural“ im Jüdischen Museum Berlin von Gregor H. Lersch, Leiter Wechselausstellungen.
Die Referent*innen
Margarete Pratschke ist Kunst- und Bildhistorikerin und erforscht die Geschichte der Bilder in Wissenschaft und Technik sowie die visuelle Kultur der digitalen Gegenwart. Nach der Promotion an der HU Berlin war sie als Postdoc an der ETH Zürich sowie bei eikones in Basel. Seit 2017 ist sie am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der HU tätig, derzeit als Gastprofessorin für Kunst- und Bildgeschichte der Moderne und Gegenwart. Für ihre Forschung zu den Ganzfeldexperimenten im Berliner Schloss erhielt sie 2016 den Caroline von Humboldt Preis.
Prof. Dr. i.R. Ernst Pöppel hat Psychologie und Biologie in Freiburg und Innsbruck studiert. Er hat an Max-Planck-Instituten und am MIT in Cambridge (USA) über visuelle Wahrnehmung und Zeiterleben gearbeitet. An der LMU München hat er das Institut für medizinische Psychologie und das Humanwissenschaftliche Zentrum geleitet. Seit Jahren ist er Gastprofessor an der Peking University. Seine Mitarbeiter*innen kamen und kommen aus mehr als 40 Ländern. Sein Arbeitsmotto ist: „Scientists are Natural Ambassadors“
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In Kooperation mit der

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