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Ein Mann mit erdiger Haut schaut in die Kamera, das Bild ist rot eingefärbt.

Golem

Homunkuli, Cyborgs, Roboter, Androide. Der Mythos vom Menschen, der künstliches Leben erschaffen kann, stand im Mittelpunkt einer großen Themenausstellung über den Golem im Jüdischen Museum Berlin. Bis heute inspiriert die prominenteste jüdische Legendenfigur Generationen von Künstler*innen und Autor*innen.

Unsere Ausstellung präsentierte den Golem von seiner Erschaffung aus einem Ritual der jüdischen Mystik bis hin zum populären Erzählstoff im Film oder dessen Fortschreibung in künstlerischen und digitalen Welten. Auch nach Ausstellungsende noch spannend ist unser Online-Feature zum Thema Golem.

Ausstellung bereits beendet

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Der Altbau ist grün markiert

Ort

Altbau 1. OG
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Trailer zur Ausstellung; Jüdisches Museum Berlin, Gestaltung: Cee Cee Creative

Was ist ein Golem?

Ein Wesen, geformt aus unbelebter Materie wie Staub oder Erde, wird durch rituelle Beschwörung und hebräische Buchstabenkombinationen zum Leben erweckt. Geschaffen von einem menschlichen Schöpfer, wird der Golem zum Helfer, zum Gefährten oder zum Retter einer jüdischen Gemeinde in Gefahr. In vielen Golem-Erzählungen gerät das Geschöpf außer Kontrolle und der Golem selbst wird zur Bedrohung für den Menschen, der ihn geschaffen hat.

Was Sie in der Ausstellung erwartete

Die Ausstellung zeigte die thematische Fülle des Stoffes, wie er sich in mittelalterlichen Manuskripten, in vielschichtigen Erzählungen und in Kunstwerken aus den letzten zweihundert Jahren darstellt. Der Golem spiegelt Bedrohungs­szenarien und Erlösungs­hoffnungen seiner jeweiligen Zeit. Anhand der Golem-Figur verhandelte die Ausstellung Themen wie Kreativität, Schöpfung, Macht und Erlösung. Ob in Malerei, Skulptur, Objektkunst, Video, Installation, Fotografie oder Illustration: Der Golem lebt und mit ihm die Frage danach, was es bedeutet ein Mensch zu sein.

Künstler*innen der Ausstellung beantworten zwei Fragen zum Golem

Wir haben den Künstler*innen, deren Werke wir in der Ausstellung zeigten, zwei Fragen gestellt und ihre Antworten filmisch festgehalten.

Frage 1: Wie trafen Sie erstmals auf den Golem?

Auf diese Frage antworten: Joshua Abarbanel, Jorge Gil und Mark Podwal.

Frage 2: Was bedeutet Ihnen der Golem?

Auf diese Frage antworten: Joachim Seinfeld, Tobi Kahn, Daniel Laufer, Mira Maylor und Krištof Kintera.

Zwei gelbe Kokons, aus denen menschliche Gesichter schauen, hängen mit dem Kopf nach unten von der Decke

Eine der Wortbedeutungen des hebräischen Wortes »Golem« ist Puppe oder Larve. Der spanische Künstler Jorge Gil thematisiert in seiner Arbeit Crisálidas (Schmetterlingspuppe) den Übergang zwischen zwei Seinszuständen: dem der Larve und dem des Schmetterlings. Er vergleicht dies mit dem Zustand des Golems aus Lehm, bevor der Rabbi ihm Leben einhaucht. Jorge Gil, Crisálidas, Spanien, 2009, Mischtechnik, Kunstharz, Nylon, Plüsch; courtesy of the artist, Foto: Jorge Gil

Künstler*innen der Ausstellung beantworten zwei Fragen zum Golem. Die Antworten sind auf Englisch, Deutsch sowie Spanisch mit deutschen Untertiteln, Oktober 2016; Jüdisches Museum Berlin

Video-Mitschnitt der Ausstellungseröffnung am 22. September 2016 mit einer Begrüßung durch den humanoiden Roboter Señora REEM und dem Vortrag Der Golem in Berlin von Peter Schäfer, dem Direktor des Jüdischen Museums Berlin; Jüdisches Museum Berlin

Informationen zur Ausstellung im Überblick

  • Wann

    23. Sep 2016 bis 29. Jan 2017

  • Wo

    Altbau 1. OG
    Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
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