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Keyvisual: on tour.

on.tour – Das Jüdische Museum Berlin machte Schule

Unser mobiles Bildungsangebot für Schulen in ganz Deutschland 2007–2018

Auf dieser Seite erfahren Sie alles über on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule, ein mobiles Bildungsprogramm, das von 2007 bis 2018 bundesweit weiterführende Schulen und andere Orte anfuhr. So haben wir Kinder und Jugendliche erreicht, die nicht ohne weiteres das Jüdische Museum Berlin besuchen können.

Im Jahr 2020 eröffnete das Jüdische Museum Berlin seine neue Dauerausstellung und ein Kindermuseum auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Aufbauend auf der programmatischen Neuausrichtung, die mit diesen großen Projekten verbunden war, wurde ab 2019 auch das Outreach-Programm zeitgemäß weiterentwickelt (mehr zum neuen on.tour-Programm).

Zwei Mitarbeiterinnen von on.tour tragen einen roten Sitzwürfel, in dem ein Modell des Libeskind-Baus vom Jüdischen Museumzu sehen ist.

Sommertour 2007: Die mobile Ausstellung Discover JMB wird auf dem Schulhof aufgebaut. Juni 2007. Jüdisches Museum Berlin, Foto: Sönke Tollkühn

Wo war on.tour aktiv?
  • on.tour konnte zu den von Ihnen gewünschten Terminen angefragt und gebucht werden.
  • on.tour war regelmäßig zu Gast in der Jugendstrafanstalt Plötzensee und auch auf Messen vertreten, wie auf der Leipziger Buchmesse und der didacta.
  • on.tour kam auf Einladung zu Stadtfesten, Jüdischen Kulturtagen, Kirchentagen oder anderen Gelegenheiten, wo wir jüdische Kultur, Geschichte und Religion vermittelten.
Was bot on.tour beim Besuch?
  • einen ganzen Schultag mit Führungen und Workshops angepasst an Ihren Stundenplan
  • eine mobile Ausstellung zu jüdischem Leben, jüdischer Kultur und Geschichte;
  • interaktive Führungen durch die mobile Ausstellung für Schüler*innen ab Klasse 5, Dauer: 2 Schulstunden (90 min.)
  • Workshops über drei Schulstunden (135 min.), wahlweise zu jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945, geeignet ab Klasse 9 oder zu jüdischem Leben in Deutschland heute, geeignet ab Klasse 8;
  • die Möglichkeit für Schüler*innen, sich aktiv und unmittelbar mit jüdischer Geschichte, Kultur und Religion auseinanderzusetzen und
  • ausgewählte, an die Lebenswelt der Jugendlichen anknüpfende Ausstellungsobjekte.

Kontakt

on.tour
T +49 (0)30 25993 343
F +49 (0)30 259 93 328
ontour@jmberlin.de

Ablauf eines on.tour-Tages

Ablaufplan

Zeiten Workshops im Klassenraum Führungen durch die Ausstellung ab Klasse 5
1. Stunde 1. Workshop:
So einfach war das (ab 9. Kl.)
oder
Meine Seite(n) (ab 8. Kl.)
Aufbau der Ausstellung mithilfe von Schüler*innen;
1. Führung
2. Stunde
3. Stunde 2. Führung
4. Stunde 2. Workshop:
So einfach war das (ab 9. Kl.)
oder
Meine Seite(n) (ab 8. Kl.)
5. Stunde 3. Führung
6. Stunde

Abbau der Ausstellung mithilfe von Schüler*innen nach der 6. Stunde.

In den großen Pausen besteht ein Dialogangebot in der Ausstellung für alle Schüler*innen der Schule.

Führungen

Die interaktive Führung durch die mobile Ausstellung richtete sich an Schüler*innen ab Klasse 5 und dauerte zwei Schulstunden (90 min). Sie fand bei gutem Wetter auf dem Schulhof und bei schlechtem Wetter im Schulgebäude statt.

Die mobile Ausstellung wurde von drei Referent*innen betreut. Mit dem on.tour-Minibus fuhren wir direkt auf den Schulhof und bauten dort vor dem Fahrzeug die Ausstellungsfläche auf.

Begleitet durch unsere Referent*innen konnten Schüler*innen die Ausstellung erkunden, auf den Würfeln sitzen, sie drehen und wenden und sich anhand von kurzen Texten Inhalte selbstständig erschließen. Nach der Erkundungsphase präsentierten sich die Schüler*innen das Erarbeitete gegenseitig. Das on.tour-Team begleitete sie dabei, ergänzte Wissenswertes zu den Objekten, beantwortete Fragen rund um das Thema und moderierte die Präsentation.

Kinder sind um und auf den mobilen Ausstellungswürfeln versammelt. Darin entdecken sie unterschiedlich große Nivea-Dosen.

Schüler*innen erkunden die Ausstellung; Jüdisches Museum Berlin 2007, Foto: Sönke Tollkühn

Themen der Ausstellung

Die fünf roten Würfel enthielten ausgewählte Objekte aus dem Museum und zeigten neben Exponaten zu jüdischer Religion und Zeugnissen der Verfolgung auch alltägliche Gegenstände. Viele davon hatten einen Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen. Alltagsgegenstände und religiöse Objekte gaben Auskunft darüber, wie Religion und tägliches Leben miteinander verflochten sind. Exemplarisch wurden jüdische Feste wie etwa das Pessachfest oder der jüdische Feiertag Schabbat dargestellt. Die Geschichten der Firma Julius Fromm oder des süddeutschen Landjuden Löb Strauss boten einen historischen und biografischen Zugang.

Zwei Schüler betrachten zusammen mit dem Guide einen Aussstellungswürfel.

Schüler lesen und vergleichen jüdische Vornamen von damals und heute; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Svea Pietschmann

Workshops

Parallel zu den Führungen fanden Workshops mit zwei Klassen (max. 30 Schüler*innen) statt. Ein Workshop über drei Schulstunden (135 min) beschäftigte sich wahlweise mit jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945, geeignet ab Klasse 9, oder mit jüdischem Leben in Deutschland heute, geeignet ab Klasse 8.

So einfach war das: Workshop zu jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945

In diesem Workshop für die Klassenstufen 9 bis 13 setzten sich die Schüler*innen in Kleingruppen anhand von Audiogeschichten mit einzelnen Biografien auseinander.

Wie war das eigentlich – nach 1945 in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufzuwachsen? Diese Frage haben wir 18 bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Jüd*innen gestellt und daraus Audiogeschichten gemacht. Außerdem haben wir unsere Gesprächspartner*innen um ein Foto gebeten, das für ein prägendes Erlebnis aus ihren Kindheits- oder Jugendtagen steht.

Geschichten von damals für heute: Die Momentaufnahmen reichten von 1947 bis in die frühen 1990er-Jahre. Erinnert wurden die widersprüchlichen Momente: Gefühle von Fremdheit und Zugehörigkeit, kleine Fluchten aus dem Alltag, Träume und Hoffnungen.

Zum Abschluss des Workshops diskutierten die Gruppen über ihre Ergebnisse und stellten einen Bezug zu ihren eigenen Erfahrungen her.

Ein kleiner Junge mit Sonnenbrille steht vor einem Gipfelkreuz, im Hintergrund steht ein älterer Mann.

Daniel Wildmann auf dem Pierre Avoi (Kanton Wallis), einer der Gesprächspartner*innen von „So einfach war das“; Foto: Paul Wildmann

Meine Seite(n): Workshop zu den Themen Identität, Herkunft, Glaube und Heimat

In diesem Workshop für die Klassenstufen 8 bis 13 setzten sich die Schüler*innen in Kleingruppen anhand von Videointerviews und medialen Anwendungen mit einzelnen Biografien auseinander.

In interaktiven Fotoalben auf Tablets stellten sich sechs jüdische Jugendliche bzw. junge Erwachsene aus Deutschland vor. Persönliche Videointerviews gaben einen Einblick in ihr Leben sowie in ihren Alltag. Gleichzeitig zeigten sie die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland heute. Der Workshop widmete sich in diesem Zusammenhang den Themen Identität, Herkunft, Glaube und Heimat. Die Schüler*innen erhielten die Gelegenheit, sich selbst in Beziehung zu dem Gehörten und Gesehenen zu setzen und sich konkrete Fragen zu stellen: Wie prägt mich die Geschichte meiner Familie? – Woran glaube ich? – Was glauben eigentlich andere? – Wo gehöre ich dazu? – Was bedeutet Heimat für mich?

Zum Abschluss wurde gemeinsam über die Themen und Inhalte des Workshops diskutiert und die Schüler*innen stellten einen Bezug zu eigenen Erfahrungen her.

Kinder mit Tablets.

Schüler*innen entdecken im Workshop „Meine Seite(n)“ die Lebenswelten jüdischer Teenager; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Cornelius M. Braun

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