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»on.tour«-Bus besucht fünf Schulen in Niedersachsen

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 26. Feb 2013

Unterwegs in Deutschlands Klassenzimmern mit Nivea, Albert Einstein und Levi’s Jeans

Am Montag, dem 4. März, geht das Jüdische Museum Berlin in Niedersachsen »on.tour«. Damit fällt gleichzeitig der Startschuss für die bundesweite Tour des mobilen Museums: Auch 2013 wird »on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule« wieder alle Bundesländer anfahren und mehr als 50 weiterführende Schulen besuchen. Auf dem Schulhof und im Klassenzimmer laden die Berliner Museumspädagogen Real- und Hauptschüler sowie Gymnasiasten zum Gespräch über deutsch-jüdische Geschichte und zum Nachdenken über jüdische Identität ein. In der mobilen Ausstellung können sich die Schüler einen ganzen Schultag mit Religion, Geschichte und Kultur des Judentums auseinandersetzen. Der dazugehörige Workshop »So einfach war das!« vertieft in drei Schulstunden die erworbenen Kenntnisse.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Deutsch-jüdische Geschichte »on.tour«: Die mobile Ausstellung

Die mobile Ausstellung wird auf dem Schulhof oder im Schulgebäude aufgebaut. Fünf robuste und flexibel einsetzbare Ausstellungswürfel mit 16 Vitrinen und verständlichen Texttafeln geben Einblick in die jüdische Geschichte und Lebenswelt. Anhand von Alltagsgegenständen und Zeremonialobjekten werden die Themen »Jüdischer Alltag«, »Leben und Überleben«, »Chancen und Diskriminierung« und »Feste feiern« vorgestellt. So verweisen beispielsweise koschere Gummibärchen, die mit dem Stempel des Rabbinats versehen sind, auf die jüdischen Speisegesetze. Das Spannungsfeld im 19. Jahrhundert zwischen dem Wunsch nach Anerkennung und Chancengleichheit einerseits, Berufsverboten und Diskriminierungen andererseits wird beispielhaft an den Lebensgeschichten des Kondomfabrikanten Julius Fromm und des berühmten Physikers und Weltbürgers Albert Einstein deutlich. Die Verknüpfung der jüdischen Geschichte mit der Lebenswelt der Schüler soll auch Lust auf einen Besuch des Jüdischen Museums Berlin machen.

»So einfach war das«: Workshop zu jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945

Im Zentrum des Workshops steht die Beschäftigung mit jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945 in Deutschland. Dazu stellte das Jüdische Museum Berlin bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Jüdinnen und Juden verschiedener Generationen die Frage: »Wie war das eigentlich, nach 1945 als Jüdin oder Jude in Deutschland aufzuwachsen?« Die Protagonisten haben ein Foto aus ihrer Kindheit und Jugend ausgesucht und eine für sie prägende Geschichte dazu erzählt. Mit iPods können die Schüler die Kindheits- und Jugenderzählungen von Andrzej Bodek, Michael Brenner, Tsafrir Cohen, Wladimir Kaminer, Ekaterina Kaufmann, Minka Pradelski, Rachel Singer, Zwi Wasserstein und Daniel Wildmann über Kopfhörer anhören. Anschließend tauschen sie sich über die einzelnen Biographien aus und setzen ihre eigenen Erfahrungen in Bezug zu dem Gehörten.

Für ein historisches Museum hat das Jüdische Museum Berlin ein sehr junges Publikum: 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche haben das Museum seit der Eröffnung im Jahr 2001 besichtigt. Museumsdirektor W. Michael Blumenthal hat sich zum Ziel gesetzt, »dass jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben sollte, bevor er oder sie die Schule beendet hat.«

Um die Inhalte des Museums auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können, geht das Jüdische Museum Berlin seit Juni 2007 deutschlandweit »on.tour«. Die mobile Bildungsinitiative hat inzwischen alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und neben 300 weiterführenden Schulen auch die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Bis Ende 2011 haben rund 40.000 Jugendliche am »on.tour«-Programm teilgenommen.

Die Bildungsinitiative will Lehrer darin bestärken, sich im Unterricht mit jüdischer Geschichte zu beschäftigen – über die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hinaus. Sarah Hiron, Leiterin der Bildungsabteilung im Jüdischen Museum Berlin, erklärt, warum das »on.tour«-Programm bei Lehrern und Schülern gleichermaßen gut ankommt: »In fünf Jahren »on.tour« wurde deutlich, dass der Wissensstand der Schüler zu Themen der deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur sehr unterschiedlich ist. In der Interaktion mit den Museumspädagogen und durch die erfahrungsnah gestaltete Ausstellung entstehen Diskussionen, für die im normalen Schulalltag oft nicht viel Raum ist.« Für seine innovative pädagogische Arbeit wurde »on.tour« 2009 von der Initiative »Deutschland – Land der Ideen« ausgezeichnet.

Die Bildungsinitiative »on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule«

»Jeder Schüler und jede Schülerin in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor er oder sie die Schule beendet hat«, hat sich Museumsdirektor W. Michael Blumenthal zum Ziel gesetzt. Um die Inhalte des Museums aber auch Jugendlichen nahe zu bringen, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können, geht das Jüdische Museum Berlin seit Juni 2007 deutschlandweit »on.tour« und leistet damit museumspädagogische Pionierarbeit. Inzwischen hat das mobile Museum alle 16 Bundesländer mehrfach bereist und neben fast 400 weiterführenden Schulen auch die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Für seine innovative pädagogische Arbeit wurde »on.tour« 2009 von der Initiative »Deutschland – Land der Ideen« ausgezeichnet. Bis Ende 2012 haben rund 45.000 Jugendliche am »on.tour«-Programm teilgenommen. 1,9 Millionen Kinder und Jugendliche haben das Jüdische Museum Berlin seit der Eröffnung im Jahr 2001 besichtigt.

Die Niedersachsen-Tour 2013

  • 4. März: Werner von Siemens Schule, Hannover
  • 5. März: Gymnasium Lemwerder, Lemwerder
  • 6. März: Marienschule, Cloppenburg
  • 7. März: Oberschule Lastrup, Lastrup
  • 8. März: Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, Osnabrück

Mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.).

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