Veranstaltungen im Januar 2015

Presseeinladung

Pressemitteilung von Do, 18. Dez 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Begleitprogramm zur Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ blickt am 8. Januar ein Chorkonzert und Bildvortrag auf die Beschneidung Jesu in der christlichen Ikonographie.

Aus dem aktuell erschienenen Buch „Wir Berliner“ stellen am 22. Januar sieben Berliner ihre liebsten Berliner vor, u.a. Wolfgang Thierse Willy Brandt, Peter Raue James Simon und Maria Ossowski Kurt Tucholsky.

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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Ausstellung „Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung“ mit Begleitprogramm

24. Oktober 2014 bis 1. März 2015

Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung

Ausgehend vom jüdischen Konzept des abrahamitischen Bundes, der über ein Körperzeichen besiegelt wird, beleuchtet die Ausstellung das Thema Beschneidung aus der Perspektive der drei monotheistischen Religionen: von den Wurzeln im Alten Orient über die Beschneidung Jesu bis hin zu populärkulturellen Spuren in US-amerikanischen TV-Serien. Die Ausstellung nimmt die Debatte von 2012 nicht auf und führt sie auch nicht weiter. Vielmehr geben mehr als 60 Objekte und Kunstwerke aus internationalen Sammlungen Einblick in die Hintergründe des Rituals. Die Ausstellung spart dabei weder antisemitische noch islamophobe Haltungen aus und konfrontiert die Besucher mit dem westlich-aufgeklärten Blick der Europäer auf beschneidende Gesellschaften.

Begleitband: Zur Ausstellung ist ein Begleitband im Wallstein Verlag erschienen, der das Thema durch Essays und literarische Texte vertieft.

Ort: Altbau, 1. OG

Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

8. Januar

Chorkonzert und Bildervortrag zur Beschneidung Jesu in der christlichen Ikonographie

Weihnacht + 8: Zum Feste der Beschneidung Christi

Am Neujahrstag – acht Tage nach dem 24. Dezember – wurde jahrhundertelang die Beschneidung Jesu gefeiert. Als Teil der Heilsgeschichte interpretiert, ließ sie in der christlichen Kunst meisterhafte Darstellungen des Geschehens entstehen. Neben Werken, in denen die göttliche Natur des Jesusknaben das Geschehen überstrahlt, stehen Bilder, in denen die Beschneidung deutlich als erstes Leiden und damit als Teil der Passion präsentiert wird. Der Religionswissenschaftler Thomas Lentes untersucht die Ambivalenz in der bildlichen Darstellung der Beschneidung Jesu und führt durch die christliche Bilderwelt. Musikalisch begleitet wird der Vortrag von den Berliner Chören studiosi cantandi Berlin und Tonkollektiv HTW sowie der Jungen Philharmonie Kreuzberg. Gemeinsam mit namhaften Solisten führen sie den IV. Teil des Weihnachtsoratoriums von Johann S. Bach, „Am Feste der Beschneidung Christi“, auf.

Ort: Altbau EG, Glashof

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 Euro

Besucheranmeldung unter Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

26. Januar

Montagskino

Das verlorene Stück – Jüdische Beschneidungstraditionen

Deutschland 2007, Regie: Oded Lotan, 52 Min., Deutsch mit englischen UT

Auf einer Reise durch Israel und Deutschland geht der Filmemacher Oded Lotan der jüdischen Beschneidungstradition auf den Grund. In Gesprächen mit Rabbinern, Psychologen, Eltern von beschnittenen Jungen und Gegnern der Beschneidung versucht er, den religiösen Sinn dieses operativen Eingriffes zu verstehen.

Ort: Altbau EG, Auditorium

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Öffentliche Führungen

Zeit: Sonntags jeweils 14 Uhr

Treffpunkt: Altbau EG, „Meeting Point“ im Foyer

Dauer: 1 Stunde

Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

Kabinettausstellung

4. Dezember 2014 bis 31. Mai 2015

Sammelwut und Bilderflut – Werbegeschichte im Kleinformat

Mit einer Schau zum Thema Reklame setzt das Jüdische Museum Berlin die 2007 unter dem Titel „Die guten schönen Waren“ gestartete Serie von Ausstellungen zur Konsum- und Wirtschaftsgeschichte fort. Ausgangspunkt ist eine umfangreiche Sammlung von Reklamemarken – briefmarkengroße Bilder, die vor allem der Firmen- und Produktwerbung dienten und dem Museum von einem Privatsammler überlassen wurden. Vor dem Ersten Weltkrieg kursierten sie millionenfach und lösten ein regelrechtes „Sammelfieber“ aus.

Ort: Libeskind-Bau UG, Rafael Roth Learning Center

Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Akademieprogramme

19. Januar

Vortrag und Podiumsdiskussion

Ein geteilter Blick auf Europa – Jüdische und muslimische Erfahrungen im Spiegel öffentlicher Kontroversen

Die Veranstaltung stellt die Frage zur Diskussion, ob die Debatte um die Rolle des Islams in Europa ohne Bezug auf das Judentum geführt werden kann. Kontroversen um muslimische Riten, wie die Beschneidung von Jungen und rituelle Schlachtung von Tieren, weisen auf Gemeinsamkeiten in der Wahrnehmung und gesellschaftlichen Position von Juden und Muslimen hin. Diese Parallelen dienen als Ausgangspunkt einer Erörterung der bestehenden religiösen und ethnischen Trennlinien in Europa. Nach dem Einführungsvortrag der renommierten Soziologin Nilüfer Göle folgt eine Podiumsdiskussion mit Shai Lavi (Tel Aviv University) und Mona Siddiqui (The University of Edinburgh).

Moderation: Amnon Raz-Krakotzkin (The Van Leer Jerusalem Institute)

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Istanbul Policy Center - Sabancı University - Stiftung Mercator Initiative und dem Van Leer Jerusalem Institute im Rahmen des Mercator-IPC Senior Fellowships.

Ort: Akademie, Saal

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

27. Januar

Buchvorstellung und Podiumsgespräch zum 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Die Neuausrichtung der „Erziehung nach Auschwitz“ in der Einwanderungsgesellschaft

Seit Ende der 1990er Jahre wird darüber diskutiert, dass das Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund anders konzipiert werden muss. Vor dem Hintergrund der Migrationspädagogik und Rassismuskritik arbeitet die Autorin Rosa Fava heraus, welches Wissen über „die Anderen“ und „das deutsche Wir“ die Diskussion prägen. Wie konstituiert sich das Selbstverständnis einer deutschen „Aufarbeitungsgemeinschaft“ in der Gegenüberstellung zu scheinbar interesselosen Kindern mit Migrationshintergrund?

Die Ergebnisse des Buches diskutieren Angela Kühner (Universität Frankfurt), Selman Erkovan (Lehramtsreferendar und Geschichtsdidaktiker) und Marco Kühnert (Guide in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme/Hamburg) mit der Autorin.

Moderatorin: Yasemin Shooman, Jüdisches Museum Berlin

Ort: Akademie, Saal

Zeit: 19 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Lesungen

21. Januar

Buchvorstellung in deutscher und englischer Sprache

Das Buch Hiob. Ästhetik, Ethik, Hermeneutik

Das biblische Buch Hiob ist Dreh- und Angelpunkt für die Auseinandersetzung mit Unglück und persönlichen Katastrophen, für Glauben und Apostasie. Wie kommt das Buch zu seiner herausragenden Rolle im Projekt der Moderne, von der Aufklärung bis heute, in Literatur, Kunst und Theater?

Über diese Frage sprechen die beiden Herausgeberinnen des ersten Bandes der neuen Reihe „Perspectives on Jewish Texts and Contexts“, Leora Batnitzky (Princeton) und Ilana Pardes (Jerusalem) mit Vivian Liska (Antwerpen).

Moderation: Peter Schäfer, Direktor des Jüdischen Museums Berlin

In Kooperation mit dem De Gruyter Verlag und dem Institut für jüdische Studien, Antwerpen.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: frei

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

22. Januar

Buchvorstellung

Wir Berliner! Prominente über Prominente

„Ich fühl mich gut / ich steh auf Berlin!“ (Ideal) – die Journalistin Irene Bazinger und der Anwalt Peter Raue haben prominente Lokalpatrioten eingeladen, über ihre liebsten Berliner zu schreiben. Herausgekommen sind überraschende und originelle Wahlverwandtschaften, ein Reigen besonderer Berliner Köpfe aus Politik, Wissenschaft und Kultur. An diesem Abend lassen sie die Besucher teilhaben an der Bewunderung, dem Staunen und der (heimlichen) Liebe – wenn Irene Bazinger über den Eisbären Knut, Klaus Hoffmann über Ulrich Plenzdorf, Andreas Nachama über Estrongo Nachama, Hans Neuenfels über Heinrich von Kleist, Maria Ossowski über Kurt Tucholsky, Peter Raue über James Simon oder Wolfgang Thierse über Willy Brandt sprechen.

In Kooperation mit dem Quadriga Verlag

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal

Zeit: 19:30 Uhr

Eintritt: 8 €, erm. 5 Euro

Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

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