»Leben? oder Theater?« - Nachwort

Dritter und letzter Teil des Bilderzyklus' von Charlotte Salomon

Großvater Knarre erzählt Charlotte von den Selbstmorden in ihrer Familie, aus »Leben? oder Theater?«, Blatt 4860 - © Charlotte Salomon Foundation, AmsterdamCharlotte fürchtet, wahnsinnig zu werden, aus »Leben? oder Theater?«, Blatt 4907 - © Charlotte Salomon Foundation, Amsterdam
Bilder (von oben nach unten):
Großvater Knarre erzählt Charlotte von den Selbstmorden in ihrer Familie, aus »Leben? oder Theater?«, Blatt 4860
Charlotte fürchtet, wahnsinnig zu werden, aus »Leben? oder Theater?«, Blatt 4907
© (für alle Bilder) Charlotte Salomon Foundation, Amsterdam

Gelb: »Nachwort«

Der Schauplatz des Singspieles ist nun ein Ort im sonnigen Südfrankreich. Die emigrierte Charlotte Kann lebt dort zusammen mit ihren Großeltern. Nun erst erfährt sie von der Tragik ihrer Familiengeschichte, von der der Betrachter schon seit dem »Vorspiel« weiß. Je mehr sich Charlotte mit der Tragik der Selbstmorde auseinandersetzt, desto expressiver werden ihre Zeichnungen. Die Bilder wirken skizzenhaft und impulsiv gemalt.

Inhalt

Charlotte lebt bei ihren Großeltern in der Emigration. Als die deutschen Truppen in Frankreich einmarschieren, verliert die Großmutter jegliche Hoffnung und nimmt sich bald darauf das Leben. Nun erfährt Charlotte von ihrem Großvater von den Selbstmorden in der Familie, auch vom Freitod ihrer Mutter.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht nach Frankreich im Mai 1940 werden Charlotte und ihr Großvater mit zahlreichen anderen Flüchtlingen in das Internierungslager Gurs gebracht. Im Juli 1940 werden sie wegen des hohen Alters des Großvaters freigelassen.

Charlotte Kann ist einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie sieht sich vor die Frage gestellt, den Freitod zu wählen oder »etwas ganz verrücktBesonderes zu tun«, wie sie auf einem der letzten, nur mit Text gefüllten Blätter schreibt. Da erinnert sie sich an die Worte Daberlohns, man müsse »sich selbst ergründen, um sich neu zu erschaffen«. Sie beginnt mit der Arbeit an »Leben? oder Theater?«.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Wann: 17. August bis 25. November 2007,
täglich von 10 bis 20 Uhr, montags bis 22 Uhr (außer: 13./14.9., 22.9., 25.9., 17.11.2007)
Wo: Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin

Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit dem Joods Historisch Museum Amsterdam.

Mit einer Installation von Chantal Akerman. Vom 17. August bis 25. November 2007