Anita Lasker Wallfisch: Mich hat Auschwitz nie verlassen

Pressemitteilung zum Zeitzeugengespräch am 19. März im Jüdischen Museum Berlin

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Nach ihrer Rede zum diesjährigen Gedenktag für die Opfer des National­sozialismus im Bundestag ist die Holocaust-Überlebende Anita Lasker Wallfisch (92) am Montag, dem 19. März, im Jüdischen Museum Berlin zu Gast. Anita Lasker Wallfisch, geboren in Breslau, konnte als Cellistin im sogenannten „Mädchen­orchester von Auschwitz“ ihr Leben und das ihrer Schwester Renate retten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Zeitzeugen im Gespräch statt und wird moderiert von Aubrey Pomerance, Leiter des Archivs des Jüdischen Museums Berlin.

Kontakt und Akkreditierung

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Überleben als Cellistin in Auschwitz

Anita Lasker Wallfisch wuchs in einer bildungs­bürgerlichen jüdischen Familie auf und erhielt schon früh Cello-Unterricht. Ab 1938 studierte sie beim jüdischen Cellisten Leo Rostal in Berlin. 1942 wurden ihre Eltern ins polnische Durchgangsghetto Izbica deportiert und dort ermordet. Anita und ihre Schwester Renate kamen in ein Waisenhaus und mussten Zwangsarbeit in einer Papierfabrik leisten. Nach einem misslungenen Fluchtversuch wurden die Schwestern verhaftet und 1943 getrennt voneinander nach Auschwitz deportiert. Hier fanden sie sich nur durch Zufall wieder. Unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz wurde Anita als Cellistin in das Lagerorchester aufgenommen. Auf diese Weise gelang es ihr, sich selbst und ihre Schwester vor der Vernichtung durch Arbeit und dem Tod in den Gaskammern zu bewahren.

Befreiung und Emigration

Im November 1944 wurden die Schwestern von Auschwitz ins Konzentrationslager Bergen-Belsen transportiert. Nach der Befreiung des Lagers Bergen-Belsen am 15. April 1945 emigrierte Anita Lasker Wallfisch nach England und wurde Mitbegründerin des English Chamber Orchestra London. 1997 veröffentlichte sie Erinnerungen unter dem Titel Ihr sollt die Wahrheit erben. Seitdem engagiert sie sich als Zeitzeugin im Kampf gegen den Antisemitismus.

Anita Lasker Wallfisch und das Jüdische Museum Berlin

Im November 2016 ehrte das Jüdische Museum Berlin die Schwestern Anita Lasker Wallfisch und Renate Lasker-Harpprecht mit dem Preis für Verständigung und Toleranz. Seit 2002 werden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Politik ausgezeichnet, die sich auf herausragende Weise um Verständigung und Toleranz verdient gemacht haben.

Neue Reihe „Zeitzeugen im Gespräch“

In der neuen Gesprächsreihe Zeitzeugen im Gespräch berichten Zeitzeug*innen der Öffentlichkeit von ihren Erinnerungen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Als Stifter*innen des Hauses sind sie dem Jüdischen Museum Berlin seit Jahren eng verbunden. Mit ihren Biografien repräsentieren sie unterschiedliche Orte und Erfahrungen des Überlebens. Lesungen autobiografischer Texte, Ausschnitte aus Filmen oder die Vorstellung von gestifteten Objekten, Dokumenten und Fotografien bilden den Auftakt eines jeden Zeitzeugengesprächs. Daran anschließend folgt das moderierte Gespräch.

Mit Unterstützung der Berliner Sparkasse.

Ort Jüdisches Museum Berlin, Altbau EG, Glashof
Eintritt frei
Zeit 19 Uhr
Anmeldung für Journalist*innen Für die Berichterstattung melden Sie sich bitte bei der Pressestelle an unter presse@jmberlin.de. Interviewwünsche bitte vorab bei der Pressestelle anfragen.
Anmeldung für Besucher*innen Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht. Restkarten sind eventuell an der Abendkasse erhältlich.

Nächster Termin

Montag, 9. April 2018: Margot Friedländer

Pressebilder

Das Bildmaterial ist nur für die aktuelle Berichterstattung von Rechten frei, mit der Bitte um Zusendung eines Belegexemplars.

Ältere Dame mit Mikrofon im Sessel, sprechend

Anita Lasker Wallfisch; Jüdisches Museum Berlin; Foto: Hans Georg Gaul

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