Eisenskulptur

Micha Ullman

Niemand1990

Von Micha Ullman sind in Berlin mehrere Arbeiten im öffentlichen Raum zu sehen, am bekanntesten ist seine versunkene Bibliothek auf dem Bebelplatz, die an die Bücherverbrennung erinnert. »Niemand« entstand 1989/90 und war ursprünglich auf dem Parkplatz des Martin-Gropius-Bau aufgestellt, also dem »Niemandsland« der Berliner Mauer benachbart.

»Dem nicht mehr vorhandenen Bewohner dieses Niemandslandes hat Ullman eine Wohnung gebaut. Der stählerne Kubus zeigt die negativen Formen eines Stuhls. Es gibt ein Bett und einen Tisch. Und ein Waschbecken, das die Verbindung nach außen herstellt: In dem Wasser, das sich in ihm sammelt, spiegelt sich der Himmel; ein Element, das für viele seiner Arbeiten zentral ist.« (Aus dem Katalog zur »Heimatkunde«-Ausstellung)

Heute steht der »Niemand« gegenüber dem Museum. Mit der Umsetzung in die Lindenstraße ändern sich auch die historischen Bezüge in der neuen Umgebung.

Micha Ullman wurde 1939 in Tel Aviv geboren. Bis 2005 war er Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.