Details aus der Installation
Detailansichten aus der Installation »Living Room« © Maya Zack

Maya Zack

Living Room2009

Loch in der Wand

»Living Room« zeigt die Wohnung einer jüdischen Familie im Berlin der 1930er Jahre aus allen vier Richtungen. Der Betrachter kann die Installation mit einer 3D-Brille betrachten.

Anhand der persönlichen Erinnerungen von Manfred Nomburg, der als Jude 1938 sein Elternhaus verlassen musste, erstellte die Künstlerin computergenerierte Visualisierungen der Räume. Sie rekonstruierte dabei detailgetreu Einzelheiten der Zimmereinrichtung. Gedächtnislücken oder verblasste Erinnerungen ergaben verschwommene Bereiche oder fehlende Details.

»›Living Room‹ visualisiert den der Erinnerung innewohnenden Bruch als fiktiv-virtuelle Dimension einer Wirklichkeit, die uns erst erreicht, nachdem sie eine komplexe Folge von Filtern und Unterbrechungen durchlaufen hat […]. Das konkrete Bild eines ›Bruchs‹ in einer Wand und einer darin sichtbaren ›Reparatur‹ durch Klempnerei kam nicht in meinen Gesprächen mit Manfred Nomburg vor; ich habe dieses Bild hinzugefügt, und es steht für das Wesen meiner Tätigkeit: einen Zugang zum Gedächtnis eines Menschen zu öffnen, zu seiner ›Erinnerungsklempnerei‹, diese in Gang zu bringen und Blockaden im Informationsfluss zu ›reparieren‹.« (Maya Zack im Katalog zur »Heimatkunde«-Ausstellung)

Maya Zack wurde 1976 in Israel geboren, sie lebt und arbeitet in Tel Aviv.