Hände, die einen Pass und einen Kugelschreiber halten
Szene aus dem Making Of zu »Otjesd« © Clemens von Wedemeyer

Clemens von Wedemeyer

Otjesd2005

In seinem Film »Otjesd« (russ. Weggang) stellt Clemens von Wedemeyer eine Situation vor dem deutschen Konsulat in Moskau nach: Menschen stehen für ein Visum Schlange. Im Film wird die Situation am Berliner Stadtrand nachgespielt, mit russischen Immigranten als Darstellern, deren eigene Geschichte im Film reflektiert wird.

Die Immigration von Russen nach Deutschland, die nach dem Fall der Mauer zunahm, ist auch Thema einer begleitenden Bildschirmpräsentation zur Entstehung des Films. Dieses »Making of« ist dokumentarisch angelegt und beinhaltet Interviews mit Protagonisten. »Otjesd« selbst erinnert dagegen an ein surreales Traumgeschehen:

»Zu den Besonderheiten von ›Otjesd‹ gehört, dass der Film aus einer einzigen, ungeschnittenen Kamerafahrt besteht. Die visuellen Modi der Kameraführung – ihre langsame, fast hypnotische Bewegung durch die trostlose Landschaft, die skurrilen Charaktere, die punktuelle Unschärfe – erinnern an Andrei Tarkovskij (1932–1986), dessen Filme von Wedemeyer im Vorfeld der Dreharbeiten zu ›Otjesd‹ inspirierten.« (Aus dem Katalog zur »Heimatkunde«-Ausstellung)

Clemens von Wedemeyer wurde 1974 in Göttingen geboren, er lebt und arbeitet in Berlin. Link zur Website der Galerie: www.galeriewolff.com