Veröffentlicht von am 16. Juni 2013 0 Kommentare

Was wäre, wenn?

In der Woche vom 21. bis 27. Oktober 2013 finden in der Akademie des Jüdischen Museums Berlin Lesungen, Workshops und ein Publikumstag unter dem Titel »VielSeitig. Eine Buchwoche zu Diversität in Kinder- und Jugendliteratur« in Kooperation mit Kulturkind e.V. statt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen haben dafür zahlreiche Bücher gelesen, diskutiert und ausgewählt. Einige dieser Bücher sollen in den nächsten Monaten hier vorgestellt werden.
Aufgereihte Buchrücken von Kinder- und Jugendbüchern
Das Cover des Jugendbuches Die Zeit der Wunder zeigt ein Mädchen, das im seichten Meerwasser auf einem Fass balanciert. Ein schönes, melancholisches Cover, finde ich. Allerdings passt es nicht zum Buch. (Denn Strand kommt keiner vor und die Hauptfigur ist ein Junge.)
Meine zwölfjährige Tochter, der ich das Buch in die Hand drücke, findet, es sehe aus wie ein Buch für Erwachsene. Meine Frage, ob das nun gut oder schlecht sei, wird mit einem Schulterzucken beantwortet.
Never judge a book by its cover.
Also aufschlagen und lesen:  weiterlesen


Veröffentlicht von am 17. August 2012

Nackte Frauen und politische Botschaften

Soldat mit grüner Mütze

R.B. Kitaj, Juan de la Cruz, 1967 © R. B. Kitaj Estate. Astrup Fearnley Museum of Modern Art, Oslo

Erst jetzt, als ich wirklich ganz genau hinsah, bemerkte ich es: Auch mein Lieblingsbild von R.B. Kitaj, Juan de la Cruz, hat eine für seine Malerei so eigentümlich explizite und aggressive sexuelle Komponente: Nackte Frauen sind Vehikel für politische Botschaften – hier zum Vietnamkrieg – und historische Episoden, zum Beispiel über den Hl. Johannes vom Kreuz und der Hl. Theresa von Àvila und deren jüdische Herkunft, was ich grundsätzlich problematisch finde. Aber mir gefällt das Bild nichtsdestotrotz: Ich mag die vielen kräftigen Farben, das dunkelblaue Meer unter dem hellblauen Himmel, die grüne Mütze auf dem Kopf des Soldaten und das Gelb hinter ihm. Das Bild und die Gegensätze, die es in sich vereint – die fein gezeichneten Züge des Soldaten, neben schlichten geometrischen Formen –, strahlen etwas sommerlich Positives aus.

Mehr zu R.B. Kitaj finden Sie unter: www.jmberlin.de/kitaj

Christine Marth, Publikationen