Veröffentlicht von am 17. März 2017 0 Kommentare

»Den Glauben kann man von außen nicht sehen.«

Ein Besuch bei Schwester Katharina im Karmel Berlin

Durchsichtiger Plastikkopf, der einen schwarzen Schleier trägt

Diesen Schleier hat uns Schwester Katharina für unsere Ausstellung gestiftet; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Katharina Erbe.

Den Kopf zu bedecken ist fast gänzlich aus der christlichen Praxis verschwunden. In Deutschland sieht man dies eigentlich nur noch bei Ordensschwestern. Bei den Vorbereitungen für die Ausstellung Cherchez la femme (mehr dazu auf unserer Website) waren wir uns früh einig: Wir wünschen uns einen Nonnenschleier.

Ich machte mich also auf den Weg ins nördliche Charlottenburg zum Karmel Regina Martyrum, ein Konvent der sogenannten »Unbeschuhten Karmelitinnen«. Dort begrüßt mich Schwester Katharina, die im Orden für die Kleidung zuständig ist. Nach eigener Aussage hat sie selbst einen eher nüchternen Zugang zu der Thematik, andere würden einzelnen Kleidungsstücken dagegen eine besondere spirituelle Bedeutung beimessen. Das sei eine sehr persönliche Sache und in einer Gemeinschaft könne man ganz unterschiedlichen Haltungen und Praktiken begegnen.

Das Gespräch über die Bedeutung der Ordenstracht beginnt Schwester Katharina mit einer Anekdote:  weiterlesen

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Veröffentlicht von am 9. März 2017 0 Kommentare

»Das Vertraute im Fremden suchen«

Workshops für junge Geflüchtete

Ob auf Hebräisch, Arabisch oder Deutsch – es gibt viele Möglichkeiten seinen Namen zu schreiben; Foto: privat

Was steht in einem jüdischen Hochzeitsvertrag, wie verschafft man sich als Minderheit mehr Rechte und warum wird Chanukka acht Tage lang gefeiert? Bei meiner Arbeit als Guide im Jüdischen Museum Berlin geht es darum, wie man den Objekten Geschichten entlockt, und natürlich geht es auch um Sprache. Das erste, was ich gemacht habe, als ich vor knapp vier Jahren anfing hier zu arbeiten, war, „Wiederkäuer mit gespaltenen Hufen“ auf Französisch nachzuschlagen. Diesen Begriff sollte man nämlich parat haben, wenn man französischsprachigen Gruppen die jüdischen Speisegesetze erklären möchte. Mein Französisch half mir jedoch nur wenig, als ich im August 2016 die ersten Workshops für Willkommensklassen durchführte.  weiterlesen


27. Bundesvolontärstagung

Unsere neue Programmdirektorin hält einen Vortrag für den Museumsnachwuchs

 1) Liebe Frau Meijer-van Mensch, Sie waren bereits in mehreren Häusern und in verschiedenen Ländern tätig. Was zeichnet, Ihrer Meinung nach, die Museumslandschaft in Deutschland aus?

Portrait einer Frau, die in einem großen offenen Treppenhaus steht. Sie trägt einen dunkelblauen Blazer und eine weiße Bluse.

Léontine Meijer-van Mensch legt großen Wert auf die Förderung des Museumsnachwuchses; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

Zuerst einmal würde ich gerne anmerken, dass in Deutschland – im Gegensatz zu den Niederlanden – die weit verbreitete Auffassung herrscht, dass Kultur allgemein wichtig ist (und damit auch Museen). Es beflügelt mich, in so einem Umfeld zu arbeiten. Vor dem Zweiten Weltkrieg besaß die deutsche Museologie weltweit großen Einfluss. Nach dem Krieg verlor Deutschland seine Vorreiterrolle und neue Entwicklungen in der internationalen Museumswelt wurden nicht immer angenommen. Ein Beispiel hierfür ist der Stellenwert von Bildung und die Rolle von Pädagog*innen innerhalb der Museums­organisation.  weiterlesen

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