»Ich glaub‘ nie mehr an eine Frau« – der Ton zum Film

Es gibt Filme, die in Archiven schlummern und auf ihre Entdeckung warten. Es gibt aber auch Filme, die es nicht mehr gibt, und die dann wieder auftauchen: als Filmton.

Verpackungen von Schallplatten

Fundsituation der Schelllackplatten © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Regina Wellen

Anlässlich des Umzugs unserer Bestände in ein anderes Depot sichtete unsere Kollegin Regina Wellen aus der Restaurierungsabteilung unsere Sammlung an Schellackplatten, um ein neues Lagerungskonzept zu erstellen. Dabei stieß sie auf elf noch nicht inventarisierte Platten, die viel größer als die anderen waren und deren Label auf eine andere Verwendung als das häusliche Grammophon schließen ließ. Zu unserem Glück konnte Regina sie schnell als Filmgeleitplatten identifizieren, die während den Filmvorführungen in den Kinosälen mit Hilfe des eingezeichneten Startsignals einen synchronen Ton zum Bild liefern sollten. Die von eins bis zwanzig durchnummerierten Kästchen auf dem Label konnten nach jeder Filmvorführung angekreuzt werden, um abgenutzte Platten rechtzeitig auszutauschen. Nachdem Regina diese Platten trocken gereinigt und eine Verpackung angefertigt hatte, nahm sie  weiterlesen


Veröffentlicht von am 12. Januar 2015 0 Kommentare

Auf dem Weg zu einer Forschungsbibliothek für jüdische Kunst

Sieben Bücher und Broschüren

Graue Literatur aus dem Bestand der Bibliothek, Sammlung William L. Gross © Jüdisches Museum Berlin, Foto: Lea Weik

Die Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin wächst täglich. Seit Anfang letzten Jahres gilt das insbesondere für den Bestand zur jüdischen bildenden und angewandten Kunst, der ca. 10.000 Medieneinheiten (Bücher, Zeitschriften, Nicht-Buch-Medien, etc.) umfasst. Denn im Rahmen eines DFG-Projekts, für das ich seit einem Jahr arbeite, haben wir die Möglichkeit erhalten, wesentliche Lücken auf diesem Gebiet zu schließen. Durch die angestrebte Erweiterung werden wir auf dem Weg zu einer Forschungsbibliothek zur jüdischen Kunst und Kulturgeschichte einen großen Schritt vorankommen.

Bevor eine für das Projekt relevante Publikation bei uns eintrifft, sind bereits etliche Vorarbeiten erfolgt. Zunächst musste die Frage geklärt werden:  weiterlesen


Veröffentlicht von am 27. Mai 2014 0 Kommentare

Auf der Suche nach den neuen Deutschen

Besuch im Lesesaal der Akademie

Was haben Bücher mit Titeln wie Muslime im säkularen Rechtsstaat, Diaspora Identities oder z.B. 650 Jahre Rixdorf im Jüdischen Museum zu suchen? Diese Frage zu beantworten, ist Aufgabe der Akademieprogramme Migration und Diversität. Die Frage dagegen, wie Sie diese Bücher bei uns finden, fällt in die Zuständigkeit der Bibliothek.

Eine Lesesaalbesucherin informiert sich beim Bibliothekar am Informationspult.

Lesesaal der Bibliothek des Jüdischen Museums Berlin
© Jüdisches Museum Berlin, Foto: Mirjam Bitter

Nehmen wir mal an, Sie suchen Informationen über Sozialstruktur, Vereine und Biographien von Migranten in Berlin, am besten über Kreuzberg, wo Sie vor zwei Jahren aus der hessischen Provinz hingezogen sind. Nach Ihrem Museumsbesuch am Sonntagnachmittag wollten Sie sich auch die neue Akademie anschauen, wo vor einiger Zeit diese Veranstaltung über die neuen Deutschen stattfand, von der Ihnen ein Freund erzählt hatte. Die Akademie ist zwar am Wochenende geschlossen, ein Host sagte Ihnen aber, dass es dort auch eine Bibliothek gibt. Gleich am Montag kommen Sie vorbei und fragen im Lesesaal nach Türken in Kreuzberg. Nun würde der Bibliothekar am liebsten sagen: zweites Regal links, hinten durch, da steht, was Sie suchen. Aber so einfach ist es leider doch nicht.  weiterlesen