Happy Birthday, Mr. Blumenthal

Ein Festkonzert zum 90. Geburtstag von Gründungsdirektor W. Michael Blumenthal - Presseinformation

Pressemitteilung von Fr, 18. Dez 2015

Der Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Berlin feiert im Januar seinen 90. Geburtstag. Am Donnerstag, den 7. Januar 2016 würdigt ihn das Jüdische Museum Berlin mit einer musikalischen Revue durch sein Leben. Das offizielle Geschenk des Museums ist eine Überraschung des Abends.

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Im Format der bekannten amerikanischen „David Letterman Show“ führt Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik in Weimar, durch den Abend. Auch Herr Blumenthal selbst wird zu Wort kommen. Zum Soundtrack von W. Michael Blumenthals Leben gehört die Musik von Frank Sinatra und Richard Wagner, Johnny Cash und Robert Schumann, Gustav Mahler, den Mills Brothers und Nat King Cole.

Das Festkonzert in Anwesenheit von geladenen Freunden und Weggefährten Blumenthals, darunter Staatsministerin Monika Grütters und Bundesminister Wolfgang Schäuble, gestalten Musiker des Stegreif Chamber Orchestra und die Sopranistin Alma Sadé von der Komischen Oper Berlin.

In 90 Jahren um die Welt

Der gebürtige Oranienburger, amerikanische Staatsbürger und Ehrenbürger der Stadt Berlin blickt auf eine wechselvolle Biografie und vielseitige Karriere zurück: Einst aus Berlin ausgebürgert, folgte er 1997 dem Ruf der Stadt seiner Kindheit und Jugend und wurde Direktor des Jüdischen Museums Berlin.

Am 3. Januar 1926 in Oranienburg bei Berlin geboren, zog W. Michael Blumenthal als Dreijähriger nach Berlin. 1939 konnte die Familie nach Shanghai flüchten und überlebte dort den Krieg. 1947 wanderte W. Michael Blumenthal in die Vereinigten Staaten ein und nahm 1952 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an.

Nach seiner Promotion an der Princeton Universität und Zeit als Wirtschaftsprofessor stieg er bei der Crown Cork International Corporation zum Vizepräsidenten und Direktor auf. In den 60er Jahren wechselte er in die Politik und arbeitete als Berater der Präsidenten Kennedy und Johnson im Außenministerium. Es folgten zehn Jahre als Präsident und Vorstandsvorsitzender der Bendix Corporation, ehe ihn Präsident Jimmy Carter als Finanzminister in sein Kabinett berief. Nach seinem Rücktritt 1979 war er in hochrangigen Positionen führender Wirtschaftsunternehmen tätig, darunter die Burroughs Corporation und die Unisys Corporation.

Als Autor hat sich W. Michael Blumenthal intensiv mit der Geschichte der deutschen Juden beschäftigt und die eigene deutsch-jüdische Familiengeschichte erforscht. Am Beispiel seiner Vorfahren schildert er die schwierigen Beziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen seit dem 17. Jahrhundert und spürt der Frage nach, wie es zur Katastrophe des Holocaust kommen konnte.

Seit Blumenthals Berufung zum Direktor befasst sich das Jüdische Museum Berlin nicht mehr vorwiegend mit der Geschichte der Berliner Juden, sondern mit der deutsch-jüdischen Geschichte. Die lange angestrebte Eigenständigkeit von der Stiftung Stadtmuseum erhielt das Jüdische Museum Berlin zum 1. Januar 1999. Blumenthals gesellschaftspolitisches Engagement und seine politische Vision haben maßgeblich zur Gründung der Akademie des Jüdischen Museums Berlin beigetragen. Mit der Eröffnung 2012 erweiterte das Haus sein Spektrum der bisherigen Museumsaktivitäten um die zwei gesellschaftspolitisch hochaktuellen Themen Migration und Diversität sowie das Verhältnis von Judentum und Islam.

In Anerkennung seiner Arbeit erhielt W. Michael Blumenthal zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1999 das Große Verdienstkreuz, 2006 das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Leo-Baeck-Medaille und 2015 den Preis für Verständigung und Toleranz. Blumenthal ist Inhaber zahlreicher Ehrendoktorate. Über seine Tätigkeit als Gründungsdirektor hinaus ist er Mitglied im Advisory Board des American Jewish Committee (Berlin), im International Rescue Committee (New York) und Mitglied im Council of Foreign Relations (New York).

Ort: Altbau EG, Glashof

Zeit: 7. Januar 2016, 19 Uhr

Eintritt: 12 €, erm. 8 €. Die Veranstaltung ist ausverkauft, Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.

Akkreditierung zur Berichterstattung: bis 21. Dezember unter Tel. 030–25993 419 oder

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