»Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung«

Presseinformation

Pressemitteilung von Di, 1. Juli 2014

  • Einblick in eine der weltweit größten Sammlungen zur Geschichte der deutschen Juden im Ersten Weltkrieg
  • Präsentation von mehr als 170 Objekten aus dem eigenen Bestand des Jüdischen Museums Berlin
  • Fokus auf die Bedeutung des Ersten Weltkrieges im kollektiven Gedächtnis deutsch-jüdischer Familien

Anlässlich des Gedenkjahres zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren eröffnet das Jüdische Museum Berlin am 3. Juli 2014 die Kabinettausstellung „Der Erste Weltkrieg in der jüdischen Erinnerung“ (3. Juli bis 16. November 2014).

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T +49 (0)30 259 93 419
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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Mehr als 170 Objekte geben Einblick in einen zentralen Sammlungsbestand des Jüdischen Museums Berlin. In der zwölf Meter langen Vitrine des Rafael Roth Learning Centers vermitteln die ausgestellten Werke einen persönlichen Einblick in das Leben der deutsch-jüdischen Soldaten und ihrer Familien während des Ersten Weltkrieges.

100.000 jüdische Soldaten zogen für Deutschland in den Ersten Weltkrieg. Zehntausende kehrten mit Auszeichnungen für ihren Einsatz an der Front in ihre Heimatorte zurück. Viele deutsche Juden bekamen noch 1934 sogenannten „Ehrenkreuze“ verliehen, die Reichspräsident Hindenburg anlässlich des 20. Jahrestages des Kriegsbeginns 1914 gestiftet hatte. Mehr als zwanzig dieser Ehrenkreuze aus den Jahren 1934-1937 befinden sich in der Sammlung des Jüdischen Museums.

Mit der Erfahrung von Zugehörigkeit und Ausgrenzung spielt der Erste Weltkrieg im kollektiven Gedächtnis deutsch-jüdischer Familien bis heute eine zentrale Rolle. Davon zeugt der reiche Sammlungsbestand zu diesem Thema im Jüdischen Museum Berlin. Mit mehr als 3000 Objekten zählt dieser neben dem Leo Baeck Institut New York und den Central Archives in Jerusalem weltweit zu den bedeutendsten auf diesem Gebiet.

An der Ostfront trafen jüdische Künstler wie Hermann Struck, Jacob Steinhardt und Ernst Oppler auf die Religion und Tradition der jüdischen Zivilbevölkerung Osteuropas. In ihren Zeichnungen hielten sie diese prägenden Erlebnisse und Begegnungen fest.

Max Liebermanns (1847-1935) ausgestellte Zeichnung „Den 10.000 gefallenen jüdischen Frontsoldaten“ aus den frühen 20er Jahren steht sinnbildlich für alle Mütter der gefallenen jüdischen Frontsoldaten. Diese diente als Vorlage für eine Lithographie, die der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten 1924 in größerem Format auflegte und verkaufte.

Die meisten der ausgestellten Objekte wie Militärdokumente, Briefe, Fotos, Feldgebetbücher, Orden sowie private Skizzenbücher zeigen den Kriegsalltag. Sie sind Teile von Familien-Nachlässen und stammen aus privaten Schenkungen. Zur Geschichte dieser Memorabilia gehören auch die Erzählungen der Nachfahren und Stifter. Sie bezeugen, wie die Erinnerung an die Teilnahme am Ersten Weltkrieg in den Familien bis heute bewahrt wird und immer auch mit der nachfolgenden Katastrophe verknüpft ist.

Vorbesichtigung Mittwoch, 2. Juli ab 11:30 Uhr mit der Kuratorin Leonore Maier
Anmeldung per Mail pressestelle@jmberlin.de

Eine Serie von Beiträgen auf dem Museumsblog „Blogerim“ gibt bis zum Ende der Ausstellung weitere Einblicke in den vielfältigen Bestand zum Ersten Weltkrieg.

In der Online-Sammlung des Jüdischen Museums Berlin sind mehr als 1200 Objekte zum Ersten Weltkrieg zu sehen.

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Twitter: www.twitter.com/jmberlin @jmberlin Hashtag: #ErsterWeltkrieg

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