JMB startet Online-Lernplattform für Lehrkräfte

Keyvisual JJMB di.kla; Gestaltung: VISUAL SPACE AGENCY & STUDIO BENS, Illustrationen: navos create, Berlin
Pressemitteilung vom Mi, 19. Mär 2025
Das Jüdische Museum Berlin (JMB) startet den digitalen Klassenraum JMB di.kla – ein kostenfreies, fachübergreifendes Online-Lernangebot zu jüdischer Geschichte und Kultur. Die Anwendung richtet sich an Schulklassen ab der 7. Jahrgangsstufe. Interaktive Lerneinheiten fördern ein diskriminierungskritisches Lernen und regen Schüler*innen zum Mitdenken, Mitmachen und zum Dialog an. Ohne Anmeldung direkt online verfügbar, bietet JMB di.kla Lehrkräften ein einzigartiges Angebot, das den Unterricht erleichtert und Jüdisches auf innovative und partizipative Weise vermittelt.
- Kontakt
-
Dr. Margret Karsch
Pressesprecherin
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de
- Postadresse
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
„
JMB di.kla
ist ein weg
weisendes Bildungs
projekt, das moderne Lern
welten ver
bindet – inter
aktiv, digital und im Klassen
zimmer“, so JMB Direktorin Hetty Berg. „In einer Zeit, in der die Aus
einandersetzung mit Geschichte und Viel
falt wich
tiger ist denn je, möchten wir jungen Menschen nicht nur Wissen ver
mitteln, sondern sie dazu er
mutigen, selbst
ständig zu denken und eine respekt
volle Haltung gegen
über allen Mit
gliedern unserer diversen Ge
sellschaft ein
zunehmen. Gerade heute, in einer ver
netzten Welt, ist es beson
ders wichtig, diese Kompe
tenzen zu fördern.“
Innovativ, interaktiv und praxisnah
„di.kla“ steht als Abkürzung für „digitaler Klassenraum“. Zugleich ist es ein hebräischer Vorname mit der Bedeutung „Palme“ – ein Symbol für Wachstum und Positivität. Der gleichnamige Avatar führt die Schüler*innen per Chat durch die Anwendung und sorgt für eine spielerische Interaktion mit den Lerninhalten. „Mit JMB di.kla reali
sieren wir ein weiteres Leuchtturmprojekt unserer Digitalstrategie. Es fügt sich nahtlos in unsere Outreach-Pro
gramme ein, die es Schüler*innen ermöglichen, jüdische Kultur und Geschichte auf eine verständliche und anspre
chende Weise kennen
zulernen – auch außerhalb des Museums. Es freut mich, dass wir auf diese Weise noch mehr jungen Menschen erreichen und so kulturelle Teilhabe ermög
lichen.“
, betont Barbara Thiele, die im Juni 2024 neuberufene Direktorin für Vermittlung und Digitales.
Aktuell stehen fünf Lerneinheiten zu den Themen Purim, Pessach, Hebräisch, Antisemitismus und jüdische Orte zur sofortigen Nutzung bereit. Diese sind zweisprachig in Deutsch und Englisch verfügbar und lassen sich flexibel in den Unterricht einbinden – im Klassenzimmer und im digitalen Raum. Die webbasierte Anwendung erfordert lediglich einen Internetzugang. Die Themen können sowohl in Einzelarbeit als auch in Kleingruppen bearbeitet werden und bieten Material in Schulstundenlänge sowie Kurzimpulse zwischen drei und 30 Minuten.
JMB di.kla ist ab sofort unter folgendem Link anwendbar: https://dikla.jmberlin.de/de.
Die ersten Erfahrungen aus dem Unterricht zeigen das Potenzial von JMB di.kla auf:
„Für den Unterricht mit aktuellem Bezug zur Gegenwart und Lebenswelt ist
JMB di.kla
eine echte Bereicherung. Nicht nur im aktuellen geschichtspolitischen Diskurs wäre ein Besuch im Jüdischen Museum Berlin für jede Schule von großem Wert, lässt sich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht immer realisieren. Mit
JMB di.kla
kann das Museum jedoch ganz einfach in den eigenen Unterricht geholt werden – als digitale Alternative, die Perspektivwechsel anregt, Projektarbeit ermöglicht und Raum für erste Begegnungen mit dem Judentum sowie individuelle Fragen der Schülerinnen und Schüler bietet.“
– Dr. Andrea Kolpatzik, Lehrerin am Märkischen Gymnasium Hamm
„Seit mehreren Jahren arbeite ich an der Konzeption von
JMB di.kla
mit. Gerade als jüdische Lehrperson ist es mir sehr wichtig, das Judentum lebendig, vielfältig und mit aktuellem Bezug zu vermitteln, statt das oft gezeich
nete Schwarz-Weiß-Bild zu reproduzieren. Da jüdisches Leben in Deutschland wenig sichtbar ist, ermöglichen die vielfältigen Materialien und aktuellen Kommentare von Jüdinnen und Juden eine authentische Begegnung mit den Schülerinnen und Schüler. Darüber hinaus motiviert die digitale Aufbereitung, sich mit der Thematik aus
einanderzusetzen.“
– Michael Stahl, Lehrer und 2. Vorsitzender der jüdischen Gemeinde zu Oldenburg, K.d.ö.R.
„Die Lerneinheiten von
JMB di.kla
ermöglichen es mir als Lehrkraft, jüdisches Leben aus verschiedenen Perspek
tiven zu vermitteln. Meine Schüler*innen können die Inhalte in ihrem eigenen Tempo erarbeiten, während das multimediale Angebot mit Bildern, Videos und Audiodateien unterschiedliche Zugänge schafft.“
– Lena Blanke, Fachmoderation für Gesellschaftslehre an Gesamtschulen in Niedersachsen, IGS Peine
„Nach dem 7. Oktober 2023 war das Bedürfnis nach Aus
tausch in meinen Lern
gruppen groß. Damit dieser gelin
gen kann, ist es essenziell, Antisemitismus als eine Form des Menschenhasses zu verstehen. Hier bietet die Lern
einheit zu Antisemi
tismus mir als Lehrkraft die Möglichkeit, Schüler*innen mit authentischen Aussagen zu kon
frontieren und ihre Empathiefähigkeit zu stärken.“
– Lena Blanke, Fachmoderation für Gesellschaftslehre an Gesamtschulen in Niedersachsen, IGS Peine
„
JMB di.kla
eröffnet Perspektiven, die über die klassischen historischen Erzählungen hinaus
gehen. Es bietet ei
nen Einblick in Ursprünge heutigen jüdischen Lebens und auch in die Vielfalt jüdischer Kulturen und Traditionen. Die Schüler*innen erhalten die Möglichkeit, das Judentum als eine lebendige, dynamische und vielfältige Kultur zu verstehen, die weit über stereotype Darstellungen hinausgeht. Ich denke, dass dies insbesondere in Zeiten zu
nehmenden Antisemitismus unerlässlich ist.“
– Lehrerin an einem Hamburger Gymnasium
JMB di.kla auf der Leipziger Buchmesse
Vom 27. bis 30. März 2025 werden JMB di.kla und weitere Bildungsangebote des JMB auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. Interessierte können sich in Halle 2 am Stand B502 über die Angebote informieren und an Panels zu Themen wie Antisemitismus im Unterricht, Jüdische Vielfalt im Unterricht oder Der neue digitale Klassenraum des JMB teilnehmen.
JMB di.kla wird ermöglicht durch die Unterstützung der Friends of the Jewish Museum Berlin in the U.S.
Aktuelles Bildmaterial für die Berichterstattung unter Beachtung des Bildnachweises

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JMB di.kla, Screenshot von der Schüler*innenanwendung, Jüdisches Museum Berlin
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JMB di.kla, Screenshot von der Schüler*innenanwendung, Jüdisches Museum Berlin
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JMB di.kla, Jüdisches Museum Berlin
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