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W. Michael Blumenthal

Gründungsdirektor

Nach einer vielseitigen und ungewöhnlichen Karriere als Wirtschaftsprofessor, Politiker, Manager und Autor war W. Michael Blumenthal von 1997 bis September 2014 Direktor des Jüdischen Museums Berlin. 

Lebenslauf

1947 wanderte W. Michael Blumenthal in die Vereinigten Staaten ein und nahm 1952 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach seiner Promotion (Ph.D.) an der renommierten Princeton University war er dort von 1954 bis 1957 als Wirtschaftsprofessor tätig. Anschließend stieg er bei der Crown Cork International Corporation zum Vizepräsidenten und Direktor auf.

In den 1960er-Jahren wechselte er in die Politik. Von 1961 bis 1967 war er im Außenministerium als Botschafter und Berater der Präsidenten Kennedy und Johnson in Handelsfragen tätig. Es folgten zehn Jahre als Präsident und Vorstandsvorsitzender bei der Bendix Corporation, ehe ihn Präsident Jimmy Carter 1977 als Finanzminister in sein Kabinett berief. 1979 trat W. Michael Blumenthal von diesem Amt zurück. Er betätigte sich erneut in der Wirtschaft und stieg 1980 als Vizepräsident bei der Burroughs Corporation ein, wo er ein Jahr später Vorstandsvorsitzender und Präsident wurde. 1986 wurde W. Michael Blumenthal Präsident und Vorstandsvorsitzender der durch eine Fusion neuentstandenen Unisys Corporation. Nach seiner Pensionierung war er Partner bei der Investmentbank Lazard Frères & Co. LLC (1990-1996).

In diese Zeit fällt auch seine zunehmende Beschäftigung mit der Geschichte der deutschen Jüdinnen und Juden. Für sein 1998 erschienenes Buch Die unsichtbare Mauer: Die dreihundertjährige Geschichte einer deutsch-jüdischen Familie (The Invisible Wall: 300 years of a German-Jewish Family) erforschte er die Lebensläufe mehrerer Vorfahren – darunter die für ihre Berliner Salons berühmte Rahel Varnhagen, der Opernkomponist Giacomo Meyerbeer und der Literaturkritiker Arthur Eloesser. An ihrem Beispiel schildert er die schwierigen Beziehungen zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen seit dem 17. Jahrhundert und spürt der Frage nach, wie es zur Katastrophe des Holocaust kommen konnte.

Porträt W. Michael Blumenthal

W. Michael Blumenthal, Gründungsdirektor unseres Museums (Foto 2006); Jüdisches Museum Berlin, Foto: Sönke Tollkühn

Seit der Berufung von W. Michael Blumenthal zum Direktor des Jüdischen Museums Berlin befasst sich das Museum nicht mehr vorwiegend mit der Geschichte der Berliner Jüdinnen und Juden, sondern mit allen Aspekten der deutsch-jüdischen Geschichte. Die lange angestrebte Eigenständigkeit von der Stiftung Stadtmuseum erhielt das Museum zum 1. Januar 1999. Der 14. Deutsche Bundestag verabschiedete 2001 das Gesetz zur Errichtung einer »Stiftung Jüdisches Museum Berlin«, die seitdem als bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts geführt wird. Die feierliche Eröffnung des Museums erfolgte im September 2001.

W. Michael Blumenthal lebt mit seiner Frau Barbara (geb. Bennett) abwechselnd in Princeton, New Jersey, New York, Ojai, Kalifornien, und Berlin. Neben dem gemeinsamen Sohn hat er drei Töchter aus erster Ehe. Im Oktober 2010 brachte der Propyläen-Verlag die deutsche Übersetzung seiner Memoiren In achtzig Jahren um die Welt. Mein Leben (Around the World in Eight Years. My Life) heraus. Im Oktober 2011 wurden seine Gespräche mit dem Deutschlandfunk-Journalisten David Dambitsch über sein Lebenswerk in einem Hörbuch mit dem Titel Auf den Einzelnen kommt es an bei Membran Music Ltd. veröffentlicht. 2024 erschien sein Buch The Payday Conspiracy.

W. Michael Blumenthal ist Inhaber zahlreicher Ehrendoktorate namhafter Universitäten und Ehrenbürger von Berlin und Oranienburg.

W. Michael Blumenthal vor seinem Porträt.

W. Michael Blumenthal bei den Feierlichkeiten zur Enthüllung seines von Michael Triegel gemalten Porträts in der Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus am 25. April 2017; Landesarchiv Berlin, Foto: Thomas Platow

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