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Salman Schocken

Kaufmann und Verleger

Salman Schocken (1877–1959) wuchs in einer jüdischen Kauf­manns­familie auf. Nach einer Handels­lehre in der Textil­branche gründete er Anfang des 20. Jahr­hunderts zusammen mit seinem älteren Bruders Simon einen der erfolg­reichsten Waren­haus­konzerne in Deutschland. Seine Ansprüche an die Organisation, die Waren­qualität und vor allem die Ästhetik der Gebäude und der Innen­einrichtungen waren hoch. Mehrere Häuser ließ er von dem bekannten Architekten Erich Mendel­sohn bauen. 1933 verfügte das Unter­nehmen über ein weit­ver­zweigtes Filial­netz mit über 30 Nieder­lassungen.

1931 gründete Salman Schocken in Berlin den Schocken Verlag. Ende 1933 wanderte er nach Palästina aus. Er erwarb die Tages­zeitung Ha’aretz und gründete in Tel Aviv ein weiteres Verlags­haus. 1938 wurde sein Verlag in Berlin eingestellt, Schocken konnte einen Großteil der Buch­bestände nach Palästina retten. 1940 ging Schocken in die USA, wo er 1945 die Schocken Books Ltd. gründete. Auf einer Europa-Reise starb Salman Schocken am 6. August 1959 in Pontresina in der Schweiz.

Salman Schocken förderte Zeit seines Lebens eine Rück­besinnung auf das kulturelle jüdische Erbe. Früh organisierte er im Ausschuss für jüdische Kultur­arbeit der Zionistischen Vereinigung für Deutschland (ZVfD) die Publikation erster Lese­hefte. Seine Verlage in Berlin, Tel Aviv und New York publizierten jüdische Texte – Belletristik, Poesie sowie Religion und Geschichte. Neben Werken wichtiger jüdischer Autoren wie S. J. Agnon, Martin Buber, Franz Kafka, Franz Rosen­zweig und Gershom Scholem waren dies Anthologien, literarische Ratgeber und bedeutende Reihen für ein breites Publikum: zwischen 1933 und 1939 allem voran die Bücherei des Schocken Verlages in Berlin. In ihrem Umfang, der Auswahl ihrer Inhalte und der Qualität der Buch­gestaltung steht sie für einen beein­druckenden Akt des Wider­stands und der jüdischen Selbst­behauptung.

Schwarz-weiß-Fotografie eines Mannes mit Schnurrbart und Glatze in Anzug, Hemd und Krawatte.

Lotte Jacobi, Porträt Salman Schocken (1877–1959), ca. 1930–1940; Jüdisches Museum Berlin, Inv. Nr. 1999/104/0

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