Ob religiös begründete Vorschriften oder gesellschaftliche Tabus – in vielen Gesellschaften und Kulturen wird reguliert, was und wie die Menschen essen. In unserer modernen, säkularen Gesellschaft ist die Zahl neuer Normen und Tabus besonders hoch. Angesichts übervoller Supermarktregale entstehen ständig neue ethische oder gesundheitliche Trends: Fair-Trade, Bio-, ökologisch, vegetarisch, vegan, und Slow Food, um nur einige zu nennen.
Essensgebote und -verbote sowie die Zubereitungsvorschriften sind jedoch für moderne wie auch für viele sehr traditionelle Gesellschaften geradezu konstitutiv. Entsprechende Regularien vermögen Orientierung und Sinn zu geben, eine spezifische Identität zu festigen und sie durch eine Abgrenzung nach außen zu schützen. Auch das Judentum verfügt mit der Kaschrut über ein faszinierendes und überaus komplexes System von Speisevorschriften, das als Sinnbild für die jüdische Selbst- und Weltdeutung verstanden werden kann.
In der Ringvorlesung werden die jüdischen Speisegebote mit Speisevorschriften anderer Weltreligionen (Christentum, Hinduismus, Islam) und mit Forschungsansätzen aus der Anthropologie, Ethnologie und der Ernährungssoziologie dialogisch in Beziehung gesetzt. Auf diese Weise sollen die Ursprünge und die dahinterstehenden Funktionen der Essensgebote bis in die Gegenwart untersucht werden. Zu jeder Sitzung sind ein Judaist und ein weiterer Wissenschaftler eingeladen, die das Thema aus ihrer jeweiligen Disziplin beleuchten.

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Dialogische Vortragsreihe: Koscher to Go – Perspektiven auf Religiöse Speisevorschriften (3)

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