Unsere Sammlungen gehen zurück auf die der Jüdischen Abteilung des Berlin Museums. Dieses stadtgeschichtliche Museum im Westteil der Stadt befand sich in dem 1734 errichteten Gebäude des alten Kammergerichts, durch das der Libeskind-Bau heute betreten wird.
Erste Ideen und Grundstock der Sammlung
Seit den 1970er Jahren gab es im Berlin Museum erste Ideen für ein Jüdisches Museum. Mit Unterstützung der 1975 gegründeten »Gesellschaft für ein Jüdisches Museum«, der zahlreiche in Berlin geborene und während der NS-Zeit emigrierte Jüdinnen*Juden beitraten, und aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin wurde begonnen, eine Sammlung aufzubauen.
Den Grundstock für die Sammlung von Zeremonialobjekten bildete die 1981 erworbene Judaica-Sammlung des Münsteraner Kantors Zwi Sofer. Hinzu kamen herausragende Einzelstücke wie der Chanukka-Leuchter von George Wilhelm Marggraff aus dem Jahr 1776. Auch Alltagszeugnisse aus jüdischen Familien gehörten von Anfang an zum Spektrum der Sammlung.
In der Tradition des ersten Jüdischen Museums in Berlin
Außerdem wurden gezielt Werke der bildenden Kunst angekauft, etwa die biblischen Gemälde Lesser Urys oder die beinahe vollständige Sammlung von Grafiken Jakob Steinhardts. Damit stellte man sich in die Tradition des 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Jüdischen Museums der Jüdischen Gemeinde, das als einziges unter den damaligen jüdischen Museen das Schaffen zeitgenössischer jüdischer Künstler*innen dokumentiert hatte. Einige Kunstwerke aus den Beständen dieses ersten Jüdischen Museums in Berlin befinden sich heute in unserer Sammlung, beispielsweise Bildnisse jüdischer Aufklärer*innen, die das Israel Museum unserem Haus langfristig als Leihgabe überlassen hat.
Überführung in die Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Bei der Gründung des Jüdischen Museums Berlin als einer selbständigen Einrichtung des Bundes im Jahr 2001 wurden die Bestände der Jüdischen Abteilung des Berlin Museums der Stiftung Jüdisches Museum Berlin übertragen. Gleichzeitig erweiterte sich der Sammlungsauftrag: Unser Museum sammelt heute nicht allein Zeugnisse der jüdischen Geschichte Berlins, sondern aller Regionen Deutschlands.
Heute ist die Sammlung die umfangreichste unter den jüdischen Museen in Deutschland; doch im Vergleich zu anderen kulturhistorischen Museen ist sie noch relativ klein.
Ansprechpartnerin
Inka Bertz
Leiterin der Sammlungen/Kuratorin für Kunst
T +49 (0)30 259 93 414
F +49 (0)30 259 93 409
i.bertz@jmberlin.de
Postadresse
Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin
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Das erste Jüdische Museum in Berlin
Inka Bertz über Grundstock der Sammlung, Beschlagnahme der Bestände 1938, Rekonstruktionen, Weiterführendes
Online-Publikation
2012

Moses sieht das Gelobte Land
Ein Gemälde von Lesser Ury
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Zug durch’s Rote Meer
Der Holzschnitt von Jakob Steinhardt illustriert eine Haggada aus den 1920er Jahren.
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