Veranstaltungen des Jüdischen Museums Berlin von Juli bis September 2015

Presseinformation

Pressemitteilung von Mi, 17. Juni 2015

22. Mai bis 13. September 
Sonderausstellung

Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke & Peter Greenaway

Im Mai eröffnete die neue Sonderausstellung des Künstlerpaares Saskia Boddeke und Peter Greenaway im Jüdischen Museum Berlin. Unter dem Titel „Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen“ wird die viel diskutierte biblische Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern, von der Multimedia-Künstlerin Boddeke und dem Filmemacher Greenaway visuell opulent inszeniert. „Die Installation ist eine aktuelle und sehr persönliche Interpretation eines biblischen Textes, der in den drei monotheistischen Religionen auf sehr unterschiedliche Weise zum Kern der religiösen Überlieferung gehört“, sagt Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin. Während sich der biblische Text in erster Linie mit Abrahams Gottestreue befasst, nehmen Boddeke und Greenaway das Schicksal des Sohnes, der geopfert werden soll, in den Blick und projizieren das Drama seines drohenden Todes auf heutige Krisen- und Kriegsgeschehen. In 15 Themenräumen stellen die Künstler das biblische Geschehen aus dem 1. Buch Mose (Kapitel 22) als emotionales Drama vor. Hierzu greifen sie zusätzlich auf ausgewählte Legenden und Rituale in Judentum, Christentum und Islam zurück.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Begleitband: Zur Ausstellung erscheinen im Kerber Verlag ein Bildband und ein Textbuch.Ort: Altbau 1.OG 
Öffnungszeiten: täglich 10 - 20 Uhr, montags 10 - 22 Uhr 
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) 
Gespräche in der Ausstellung: sonntags 14 Uhr, Dauer ca. 80 Minuten 
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

1. Juli 
Leslie Paldon im Gespräch mit Cem Özdemir

Das Überleben eines unverbesserlichen Optimisten

László Popper, geboren 1924, Sohn einer angesehenen Budapester jüdischen Familie, hat Verfolgung, Zwangsarbeit, Deportation und Belagerung überlebt. Mutige Freunde, warmherzige Fremde und nicht zuletzt eine gute Portion Glück halfen ihm immer wieder, ein frühzeitiges Ende abzuwenden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kämpfte er zusammen mit den zukünftigen Führern des jüdischen Siedlungsgebietes in Palästina für die Hoffnung auf eine nationale jüdische Heimstätte. Unter dem Namen Leslie Paldon, inspiriert von dem hebräischen Wort für „Stahl“ und als Hommage an sein industrielles Erbe, lebte er viele Jahre in Israel. Im Gespräch mit Cem Özdemir blickt der „unverbesserliche Optimist“ auf Deutschland und Israel heute. 
In Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung und dem Lexxion Verlag. 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

4. Juli 
Words in the Garden

Lesung und Live-Painting mit Julian Voloj, Claudia Ahlering und DJ Marc Hype (im Rahmen des Kultursommers) 
Ghetto Brother. Eine Geschichte aus der Bronx

Anfang der 70er Jahre ist das Leben in der Bronx geprägt von Gewalt, Drogen und Kriminalität. Um zu überleben, schließen sich viele junge Bewohner in Gangs zusammen. Die Graphic-Novel „Ghetto Brother“ erzählt die wahre Geschichte von Benjamin Melendez, der 1971 als Gangmitglied ein vielbeachtetes Friedensabkommen zwischen den New Yorker Gangs initiierte. Statt durch Bandenkriege machte die Bronx nun durch Musik, DJs und die Graffiti-Szene von sich reden. In dieser Aufbruchsstimmung begab sich Benjamin Melendez auf eine andere Reise: der Suche nach seinen puertorikanisch-jüdischen Wurzeln. Illustratorin Claudia Ahlering malt live und Autor Julian Voloj liest und erzählt von seiner Begegnung und der Zusammenarbeit mit Benjamin Melendez. DJ Marc Hype legt dazu auf. In Kooperation mit dem avant–verlag. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 18 - 20 Uhr

5. Juli 
Abschlusspräsentation und Preisverleihung

Coding da Vinci

Der Kultur-Hackathon „Coding da Vinci“ führt Entwickler, Designer und Gamer mit Mitarbeitern von Museen, Archiven und Bibliotheken zusammen, damit neue Anwendungen, Spiele und Visualisierungen entstehen können. Die Grundlage dieser Zusammenarbeit bilden Audio-, Video-, Bilddateien und Metadaten von Kulturinstitutionen, die unter einer offenen Lizenz zur Verfügung gestellt wurden. Ende April hat die gemeinsame Arbeit begonnen, jetzt werden die Ergebnisse präsentiert und die überzeugendsten Projekte in verschiedenen Kategorien prämiert. „Coding da Vinci“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Digitalen Bibliothek, der Servicestelle Digitalisierung Berlin, der Open Knowledge Foundation Deutschland und Wikimedia Deutschland. 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 11 - 16 Uhr 
Mehr Informationen und Anmeldung: https://codingdavinci.de/e

6. Juli 
Symposium anlässlich des 60. Jahrestags der Gründung des Leo Baeck Instituts

Kollektive Gedächtnisse neu verhandelt: Was ist und wem gehört die deutsch-jüdische Kultur?

Die deutsch-jüdische Geschichte spielt in Deutschland, Israel, den USA und anderswo eine unterschiedliche Rolle im Kontext der jeweiligen Gesellschaften und ihrer Erinnerungskulturen. Die Veranstaltung diskutiert die Charakteristika der deutsch-jüdischen „Bindestrich-Identität“, wie diese in den kollektiven Gedächtnissen reflektiert wird und wo dabei Gemeinsamkeiten, Unterschiede – vielleicht sogar Konkurrenzen – bestehen. 
Mit Prof. Michael Brenner (München/Washington), Dr. Thomas de Maizière, Prof. Shmuel Feiner (Jerusalem), Prof. Sander Gilman (Atlanta/London), Prof. Sigrid Weigel (Berlin), Prof. Yfaat Weiss (Jerusalem) 
In Kooperation mit dem Leo Baeck Institute Jerusalem, gefördert von der Robert Bosch Stiftung und dem Bundesministerium des Innern. 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

7. Juli 
Lesung und Gespräch mit David Ranan (im Rahmen der Reihe „Neue deutsche Geschichten“)

Die Schatten der Vergangenheit sind noch lang. Junge Juden über ihr Leben in Deutschland

Junge Juden in Deutschland: Wie leben und wie fühlen sich die Enkel der Holocaust-Überlebenden in diesem Land siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges? Wie erleben die 20 bis 40-Jährigen ihr Jüdischsein im deutschen Alltag und wie reagieren sie auf Ereignisse wie die Beschneidungsdebatte? In diesem Buch erzählen junge Juden über ihre Familiengeschichten, über ihre Identität und die familiären und beruflichen Zukunftsperspektiven, die sie in Deutschland für sich sehen. 
David Ranan stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie. Er wuchs in Israel auf und lebt heute als freier Autor in London. 
Moderation: Yasemin Shooman (Jüdisches Museum Berlin) 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

12. Juli 
Jazz in the Garden

Contemporary Jazz (im Rahmen des Kultursommers) 
Defne Şahin

Die Jazzmusikerin und Komponistin Defne Şahin nimmt ihre Zuhörer mit auf musikalische Reisen nach Istanbul, Berlin und New York. Sie verbindet die Melancholie türkischer Musik mit der Leichtigkeit des Bossa Nova. In ihrem Debütalbum „Yaşamak“ vertont die Sängerin Gedichte des bekannten türkischen Dichters Nâzım Hikmet. Das Album erschien in der Reihe „Next Generation“ der renommierten deutschen Jazz-Zeitschrift „Jazz thing“ und wurde von der Presse als „Beginn einer Erfolgskarriere“ gelobt. Begleitet wird die in New York lebende Künstlerin türkischer Herkunft von Tino Derado (Klavier), Simon Quinn (Bass) und Martin Krümmling (Schlagzeug). 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11 - 13 Uhr

18. Juli 
Words in the Garden

Lesung mit der Autorin Claire Hajaj und dem Schauspieler Ilja Richter (im Rahmen des Kultursommers) 
Ismaels Orangen

Claire Hajaj erzählt in ihrem jüngst erschienen Debüt-Roman die Geschichte einer schicksalhaften Liebe: Eine Jüdin, deren Familie den Holocaust überlebt hat, und ein Palästinenser, dessen Familie infolge der Staatsgründung Israels alles verloren hat, verlieben sich und heiraten im London der 1960er Jahre. Zwei scheinbar unversöhnliche Welten prallen aufeinander. Selbst Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters erzählt Claire Hajaj von dieser Zerreißprobe für eine Familie mit viel Empathie für beide Seiten. „Ismaels Orangen“ ist zugleich ein mitreißender Roman über die Lebensgeschichte der Autorin und ein persönlicher Blick auf den Nahostkonflikt. Es lesen Claire Hajaj und Ilja Richter, im Anschluss an die Lesung führt Deutschlandradio Kultur-Moderatorin Sigrid Brinkmann durch das Gespräch. 
In Kooperation mit dem Blanvalet Verlag. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 18 - 20 Uhr

26. Juli 
Jazz in the Garden

Middle Eastern Jazz (im Rahmen des Kultursommers) 
Itamar Erez & Yshai Afterman

Der Gitarrist und Pianist Itamar Erez aus Tel Aviv vereint in seinen Stücken orientalische Musiktradition, Jazz und Flamenco. Der musikalische Grenzgänger ist für seine grandiosen Performances und seine spielerische Virtuosität bekannt. Auf einzigartige Weise bedient er seine Gitarre wie eine Oud – eine orientalische Kurzhalslaute, die als Vorläufer der europäischen Laute gilt. Derzeit ist er auf internationalen Bühnen in Kanada, den USA, Deutschland und den Niederlanden unterwegs. Erez gewann unter anderem den „Israeli Prime Minister’s Prize for Composers“. Er tritt gemeinsam mit dem Percussionisten Yshai Afterman auf. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11 - 13 Uhr

1. August 
Words in the Garden

Rap und Funk aus Kanada (im Rahmen des Kultursommers) 
Socalled solo

Manche kennen Josh Dolgin von seinen Projekten „Socalled“ und „Abraham Inc.“, andere als den Erfinder von Klezmer-Hip-Hop. Dritte behaupten, er sei Pianist, Sänger, Arrangeur oder Produzent. Recht haben sie alle. Socalled ist ein Multitalent, das Genre-Grenzen sprengt, berühmt-berüchtigt für die intensive Einbeziehung des Publikums. Auf seinen bis dato vier eigenen Alben hat er mit Größen aus Hip-Hop und Klassik wie David Krakauer, dem Rapper Killah Priest, dem Trompeter Frank London und dem Pianisten Irving Fields zusammengebarbeitet. Für den Kultursommer im Jüdischen Museum Berlin hat Socalled ein exklusives Soloprogramm zusammengestellt. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 18 - 20 Uhr

3. August 
Kino (im Rahmen der European Maccabi Games 2015)

Watermarks 
Frankreich/Israel/USA 2004, Regie: Yaron Zilberman, 80 min, Original English version

Der Sport Club Hakoah Wien (Hebräisch „Kraft“) brachte eine Vielzahl von talentierten Schwimmerinnen hervor. Selbst angesichts des zunehmenden Antisemitismus der österreichischen Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts feierten die Sportlerinnen große Erfolge, bis der Club 1938 zerschlagen wurde. In diesem Dokumentarfilm über Sport, Widerstand und Mut werden ehemalige Schwimmerinnen des Hakoah Wien noch einmal vereint. 
Ort: Altbau EG, Auditorium 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

4. August 
Vortrag von Detlev Claussen (im Rahmen der European Maccabi Games 2015)

Béla Guttmann – Weltgeschichte des Fußballs in einer Person

Die besten Fußballspieler der Nachkriegszeit – ob Puskas, di Stefano, Eusebio, Pelé oder Uwe Seeler – haben den Lebensweg eines Mannes gekreuzt, der den modernen Offensivfußball mehr geprägt hat als alle anderen: Béla Guttmann. Er war ungarischer Jude und einer der erfolgreichsten Fußballtrainer aller Zeiten, der mit Benfica Lissabon 1961 und 1962 den Europapokal gewann. Adorno-Biograph Detlev Claussen hat mit der Geschichte dieses Wanderers zwischen den Fußballwelten Europas und Amerikas ein Stück Kultur- und Sportgeschichte der besonderen Art geschrieben. 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

9. August 
Jazz in the Garden

Transcendental Jazz (im Rahmen des Kultursommers) 
Mohammad Reza Mortazavi & Hans Hartmann

Der aus dem Iran ausgewanderte Musiker gilt als einer der besten Tombakspieler der Welt. Mortazavi entwickelte neue Fingertechniken und revolutionierte die traditionelle Spielart auf dem klassischen persischen Percussion-Instrument – nicht immer zur Freude seiner konservativen Lehrer. Seine dichten Klangwelten lassen an epische Filmmusik oder den Sound eines vollausgestatteten Studios denken. Mit freien Improvisationen reißt Mortazavi die Grenzen zwischen Musikkulturen und Traditionen ein, als hätten sie nie existiert. Während des Kultursommers spielt er gemeinsam mit einem weiteren Ausnahmemusiker: Hans Hartmann beherrscht mehrere Saiteninstrumente virtuos, darunter den Bass und den Chapman Stick. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11 - 13 Uhr

23. August 
Jazz in the Garden

Chamber Jazz (im Rahmen des Kultursommers) 
Cyminology

Das Berliner Jazzquartett Cyminology verbindet persische Lyrik mit kammermusikalischem, zeitgenössischem Jazz. Die subtil pulsierende, dynamische Musik umfasst Ost und West, Alt und Neu und experimentiert mit dem Klang der persischen Sprache. Die Sängerin und Komponistin Cymin Samawatie führt in ihren Stücken klassische Musik, freie Improvisation, moderne Kompositionsstrukturen und Bossa Nova zusammen. Sie wird begleitet von Benedikt Jahnel (Piano), Ralf Schwarz (Bass) und Ketan Bhatti (Trommel, Schlagzeug). Cyminology stellt ihr drittes, im Februar erschienenes Album „Phoenix“ vor. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 11 - 13 Uhr

29. August 
Lange Nacht der Museen

Engel, Teufel, Schaf – die Lange Nacht der Museen im Jüdischen Museum Berlin gibt ungewöhnliche Einblicke in die spektakuläre Sonderausstellung „Gehorsam“ von Saskia Boddeke und Peter Greenaway: Rabbiner, Imam und Pastor stehen in den Installationen der Ausstellung für Gespräche zur Verfügung zu Themen wie „Opfer“, „Satan“, „Gott & Engel“, „Vater & Sohn“ aus den jeweiligen Perspektiven ihrer Religionen. Express-Führungen durch das ganze Haus präsentieren Lieblingsstücke, Blicke hinter die Kulissen und den Museumsgarten bei Nacht. 
Zeit: 18 - 2 Uhr 
Eintritt: mit dem Lange-Nacht-Ticket (an der Museumskasse erhältlich)

3. und 4. September 
Ein Symposium über Abraham, Isaak und Ismael (im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums)

Kill Me a Son!

Die Erzählung vom Opfer Abrahams oder der Bindung Isaaks zählt zu den umstrittensten Episoden der Bibel und findet sich auch im Koran wieder. Sie gehört zum festen Kanon der Überlieferung in den monotheistischen Religionen, wird jedoch verschieden bewertet und ist in der religiösen Praxis mit je anderer Bedeutung manifest. Im Rahmen des Symposiums debattieren Wissenschaftler verschiedener Disziplinen über die Auslegung in den Heiligen Schriften, ihr Nachleben in Legende und Liturgie sowie über den Begriff des Gehorsams, der in der Geschichte um Abraham und dessen Söhne Isaak und Ismael von zentraler Bedeutung ist. Das Symposium begleitet die Ausstellung „Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke & Peter Greenaway“. 
Mit Omri Boehm, Isaac Kalimi, Ahmad Milad Karimi, Benedikt Kranemann, Christoph Markschies, Younus Mirza, Dietrich Neuhaus, Angelika Neuwirth, Lena Roos, Ziauddin Sardar und Peter Schäfer. 
In Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung. 
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 3. September, 19 Uhr, 4. September, 10 - 18 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

5. September 
Words in the Garden

Lesung mit dem Autor Mario Levi und der Schauspielerin Sesede Terziyan (im Rahmen des Kultursommers) 
Istanbul war ein Märchen

Istanbul, die Stadt der tausend Seelen, der tausend Schicksale, der tausend Sprachen… Der türkisch-jüdische Autor Mario Levi, selbst ein Kind dieser Stadt, führt in seinem Roman durch verschlungene Gassen in die Hinterhöfe und kleinen Geschäfte der Menschen, die dort leben. Ausgehend von seiner eigenen Familie erzählt er vom Miteinander der vielen Völker und Kulturen, von Madame Estrella, die ihre Familie verlässt, um einen Muslim zu heiraten; von Monsieur Jacques, der mit seinem patriarchalisch geführten „Laden“ eine vielköpfige Familie ernährt, und von dessen Bruder Nesim, den seine Liebe zur deutschen Kultur nicht vor dem KZ bewahrt; von Robert, dem Spieler und Lebemann, und der kinobesessenen Tilda; und von jungen Leuten, die sich der Tradition entziehen und auswandern. Es lesen Mario Levi und Sesede Terziyan, Deniz Utlu führt durch das Gespräch mit dem Autor und dem Literaturübersetzer Recai Hallaç. In Kooperation mit dem Yunus Emre Institut. 
Ort: Museumsgarten 
Eintritt: frei 
Zeit: 18 - 20 Uhr

7. September 
Vor-Premiere

ARTE Kulturdokumentation „Der grausame Gott?“ mit anschließendem Gespräch 
Deutschland 2015, Ein Film von Grit Lederer; Produzentin: Irene Höfer, 52 min, ZDF/ARTE & Medea Film

In der Sonderausstellung „Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen“ wird die viel diskutierte biblische Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern, von der Multimedia-Künstlerin Boddeke und dem Filmemacher Greenaway visuell opulent inszeniert. Die Kunsthistorikerin und Regisseurin Grit Lederer blickt hinter die Kulissen der Ausstellung. Sie begleitete über Monate das Künstlerpaar, beobachtet sie beim Ausstellungsaufbau und besuchte Boddeke und Greenaway in ihrer Heimatstadt Amsterdam auf den Spuren ihrer Inspirationsquellen. Die Bewertung dieser rätselhaften Geschichte fällt in allen drei monotheistischen Religionen unterschiedlich aus. ARTE nähert sich in der Dokumentation den unterschiedlichen Deutungen und führte Gespräche in Deutschland und Frankreich u.a. mit dem Theologen Eugen Drewermann, dem Rabbiner Michaël Azoulay und dem Imam Tareq Oubrou. Nach dieser Vor-Premiere wird die Kulturdokumentation auch im Programm von ARTE gezeigt. 
Im Anschluss Gespräch mit Cilly Kugelmann, Programmdirektorin des Jüdischen Museums Berlin und der Regisseurin Grit Lederer. 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

8. September 
Buchpräsentation

 

Handbuch des Antisemitismus – Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart

Das Handbuch des Antisemitismus widmet sich allen Aspekten der Judenfeindschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart ohne geographische Begrenzung. Präsentiert werden die letzten zwei Bände: Im siebten Band werden Romane und Bühnenstücke, Filme und Werke der Bildenden Kunst als Vehikel der Judenfeindschaft behandelt. Der achte Band enthält Nachträge zu allen thematischen Bereichen des Handbuchs sowie einen Überblicksessay zur Geschichte der Judenfeindschaft in den Formen des religiösen Antijudaismus und des rassistischen Antisemitismus. Erläutert werden auch aktuelle Phänomene wie sekundärer Antisemitismus, Antizionismus und islamistischer Antisemitismus. Einführung: Prof. Dr. Wolfgang Benz (Herausgeber); Gastvortrag: Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert; in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter. 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

17. September 
Lesung und Gespräch mit Fereshta Ludin und Sandra Abed (im Rahmen der Reihe

„Neue deutsche Geschichten“) 
Enthüllung der Fereshta Ludin

Als die deutsch-afghanische Lehrerin Fereshta Ludin 2003 vor das Bundesverfassungsgericht zog, um gegen das Verbot zu klagen, im Schuldienst ein Kopftuch tragen zu dürfen, löste sie eine landesweite Debatte über das Recht auf freie Religionsausübung versus das Gebot religiöser Neutralität aus. Mit dem jüngsten Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrkräfte als verfassungswidrig einstuft, hat Fereshta Ludin einen späten Sieg errungen. In ihrer Autobiographie erklärt sie die Hintergründe und ihre Motivation für den Streit um das Kopftuch, den sie als einen Streit für das Recht auf Selbstbestimmung versteht. 
Moderation: Yasemin Shooman (Jüdisches Museum Berlin) 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

21. September 
Lesung mit Iris Berben und Marceline Loridan-Ivens

Und du bist nicht zurückgekommen

Marceline ist fünfzehn, als sie zusammen mit ihrem Vater ins Lager kommt. Sie nach Birkenau, er nach Auschwitz. Sie überlebt, er nicht. Siebzig Jahre später schreibt sie ihm einen Brief, den er niemals lesen wird. Einen Brief, in dem sie das Unaussprechliche zu sagen versucht: Nur drei Kilometer sind sie voneinander entfernt, zwischen ihnen die Gaskammern, der Geruch von brennendem Fleisch, der Hass, die Unausweichlichkeit der eigenen Verrohung, die ständige Ungewissheit, was geschieht mit dem anderen? 
Moderation: Rachel Salamander (Literaturhandlung); in Kooperation mit dem Insel Verlag und der Literaturhandlung. 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

30. September 
Vortrag und Internetlaunch eines Wörterbuchs

Das Hebräische und seine deutschen Lehnwörter

Autofuß, Balata, Duch, Dibel, Jecke, Luftgeschäft, Pompa, Schablona, Schlafstunde, Tsimer, Vasa und Winker sind nur wenige Beispiele, die einem deutschen Ohr irgendwie bekannt vorkommen, auch wenn man sie im ersten Moment nicht direkt einordnen kann. Anlässlich des Jubiläumsjahres der diplomatischen Beziehungen Deutschland-Israel findet eine Buchpräsentation der besonderen Art statt: Die Freischaltung eines Wörterbuches deutscher Lehnwörter im modernen Hebräischen in das Internet mit einem Vortrag des Verfassers, dem Simultandolmetscher und Übersetzer Dr. Uriel Adiv.

Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Anmeldung: Tel. 030–25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

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