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Heilige Rebel­lion: Feminis­tische und Queere Zugänge zur Halacha

Vortrag und Gespräch mit Ronit Irshai und Avigail Ben Dor Niv im Begleit­programm zur Aus­stellung Sex. Jüdische Positionen (auf Englisch)

Das Judentum, so die geläufige Annahme, vertritt eine lebens­bejahende Theologie der Sex­ualität, die körper­liche Ent­haltsamkeit – anders als das Christen­tum – nicht zum spirituellen Ideal erklärt. Erst in jüngerer Zeit fordern neue Ansätze der Femi­nistischen Kritik, Gender Studies und Queer-Theorie die Haltungen des Judentums zu hetero­normativen sexuellen Identitäten heraus: Wissen­schaftler*innen stellen die Gender-bezogenen Grund­annahmen innerhalb der jüdischen Geistes­tradition zur Debatte, genau wie im jüdischen Recht und in der jüdischen Theologie. 

vergangene Veranstaltung

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Die W. M. Blumenthal Akademie ist grün markiert

Wo

W. M. Blumenthal Akademie,
Klaus Mangold Auditorium
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
(gegenüber dem Museum)

In ihrem Vortrag geht die Religions­wissen­schaftlerin Ronit Irshai dem radikalen Wandel dieser Grundsätze nach, die nicht nur die Paar­beziehung und die Familie als patriar­chalische Insti­tution beeinflussen, sondern auch darüber bestimmen, was Sexualität bedeutet und welche Rolle sie im Judentum spielt. Es folgt ein Gespräch mit der Rabbinerin Avigail Ben Dor Niv.

Ronit Irshai ist Associate Professor und Leiterin des Fach­bereichs Gender Studies an der Bar-Ilan-Universität in Israel, Forschungs­stipendiatin am Shalom-Hartman-Institut in Jerusalem (für plura­listisches Judentum), Mitglied des Vorstands des Reckman-Zentrums an der Bar-Ilan-Universität (für Frauen­rechte) und Mitglied von „Kolech“, einem religiös-femi­nistischen Forum. In diesem Jahr erscheint ihr Buch (mit Tanya Zion-Waldoks) Holy Rebellion. Religious Feminism and the Trans­formation of Judaism and Women’s Rights in Israel.

Rabbinerin Avigail Ben Dor Niv hat einen diversen Hintergrund in der Wissenschaft und den Künsten. Nach ihrem Filmstudium arbeitete sie in der israelischen Fernsehindustrie, während sie ihren BA mit Auszeichnung in der talmudischen Abteilung der Universität Tel Aviv erwarb. Ihre Masterarbeit beschäftigte sich mit Feminity and Disguises in Talmudic Legends. Sie wurde am Abraham Geiger Kolleg zur Rabbinerin ordiniert und ist Rabbinerin der Liberalen Gemeinde in Basel. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und unterrichtet Religion am Jüdischen Gymnasium Moses Mendelssohn in Berlin. 

Eine Person, die in mit hebräischen Buchstaben bedrucktes Papier eingewickelt ist, liegt auf einem dunklen, faltigen Laken.

Wrestling With Leviticus; Susan Kaplow, New York, 2012, 2023

Bunte Fotocollage aus Kunstobjekten der Ausstellung.

Alle Angebote zur Ausstellung Sex. Jüdische Positionen

Über die Ausstellung
Sex. Jüdische Positionen – 17. Mai bis 6. Okt 2024
Publikationen
Sex. Jüdische Positionen – Katalog zur Ausstellung, deutsche Ausgabe, 2024
Sex: Jewish Positions – Katalog zur Ausstellung, englische Ausgabe, 2024
Digitale Angebote
Letʼs Talk About Sex – Online-Feature zur Ausstellung
Was sagen die Künstler*innen? – Interviewreihe zur Ausstellung auf YouTube
Soundtrack zur Ausstellung – auf Spotify
Das Lied der Lieder. Von buchstäblicher und allegorischer Liebe – Essay von Ilana Pardes
„Sex ist eine Kraft“ – Interview mit Talli Rosenbaum
Androgyne Figuren in I.B. Singers literarischem Schtetl – Essay von Helena Lutz
Jewish Places – ausstellungsbezogene, jüdische Orte auf der interaktiven Karte

Was, wann, wo?

  • WannDo, 19. Sep 2024, 19 Uhr
  • Wo W. M. Blumenthal Akademie,
    Klaus Mangold Auditorium
    Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
    (gegenüber dem Museum)
    Zum Lageplan
  • Eintritt

    6 €, erm. 3 €

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