2021 vergeben das Jüdische Museum Berlin und DAGESH – Jüdische Kunst im Kontext zum zweiten Mal den DAGESH-Kunstpreis. Bis zum 10. Januar 2021 können sich junge Künstler*innen oder Künstler*innengruppen bewerben, die sich mit jüdischen Gegenwartspositionen und -erfahrungen sowie mit Fragen zur Gestaltung eines gesellschaftlichen Wandels auseinandersetzen. Der DAGESH Kunstpreis 2021 wird im Rahmen des Festivals „TRANSITIONS. Jüdische Gegenwartskünste“ im Mai 2021 im Jüdischen Museum Berlin verliehen. Das ausgezeichnete Kunstwerk wird dort zwei Monate lang ausgestellt.
Was setzen Künstler*innen aus einer jüdischen Perspektive unserer Gegenwart entgegen?
Welche Rolle spielt eine widerständige und wehrhafte Haltung?
Wie zeichnet sich die Wehrhaftigkeit von Kunst aus und was bedeutet die Selbstermächtigung jüdischer Gegenwartspositionen?
DAGESH und das Jüdische Museum Berlin rufen Künstler*innen dazu auf, Kunstwerke zu konzipieren, die sich mit diesen Fragen beschäftigen. Kunst ist eine Form der Resilienz – für die Künstler*innen, aber auch für unsere Gesellschaft. Mit Blick auf das (Spannungs-)Verhältnis mit der nicht-jüdischen Gesellschaft stellt uns auch die Corona-Krise vor neue gesellschaftliche Herausforderungen. Rechtsradikale, Demokratiegegner*innen und Weltverschwörer*innen schließen sich in Bündnissen zusammen und Antisemitismus, Rassismus, Antifeminismus und Vielfaltsfeindlichkeit treten in unserer Gesellschaft und in politischen Strukturen immer offener und aggressiver zutage. Wir interessieren uns für künstlerische Zugänge, die sich der komplexen Gegenwart stellen, sie benennen, sie verändern.
Jüdisches Leben in Deutschland ist heute so divers wie nie. Das spiegelt sich sowohl in den hybriden Identitäten jüdischer Künstler*innen wider, als auch in ihrer künstlerischen Praxis. Der DAGESH-Kunstpreis stärkt eine neue und vielfältige Sichtbarkeit jüdischer Gegenwartspositionen. Er macht diese sichtbar, ohne von einer harmonischen jüdischen Pluralität auszugehen. Es geht um die gestalterische Erprobung, Inszenierung und Vermittlung von etwas Neuem. Ausgezeichnet werden Werke, die sich mit den Problemen der Gegenwart und der Frage auseinandersetzen, wie wir zusammenleben können und die Alternativen aufzeigen.
„TRANSITIONS“, ein dreitätiges Festival jüdischer Gegenwartskünste von DAGESH möchte mittels unterschiedlicher Veranstaltungsformate, multimedialer Kunst- und Vermittlungsformen die Besucher*innen zum Mitdenken, Mitfühlen und vor allem zum Mitgestalten anregen. „TRANSITIONS“ bezeichnet den liminalen Raum beziehungsweise Schwellenzustand, in dem sich unsere Gesellschaft gegenwärtig gesellschaftlich und politisch befindet. Mit dem Festival zeigt DAGESH jüdische Gegenwartsperspektiven und künstlerische Praxen, die sich mit der Frage nach Solidarität für- und miteinander beschäftigen und Impulse für einen Wechsel in unserem gesellschaftlichen Handeln und Denken geben. „TRANSITIONS“ verbindet Künstler*innen und gestaltet einen künstlerischen, wissenschaftlichen und vor allem gesellschaftlichen Prozess des Übergangs – der Transition – durch Wehrhafte Kunst mit.
Teilnahme
Bewerbungsschluss ist Montag, der 10. Januar 2021. Der DAGESH-Kunstpreis 2021 wird Mitte Februar 2021 vergeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Aus allen Einreichungen nominiert eine fachübergreifende Jury ein künstlerisches Konzept als besten Entwurf. Die Urheber*innen dieses Entwurfs erhalten ein Preisgeld von 7.000 €, mit dem sie die eingesendete Projektidee realisieren und im Jüdischen Museum Berlin für etwa 2 Monate ausstellen können. Die Ehrung des Kunstwerks und Eröffnung der Ausstellung erfolgen im Mai 2021 im Rahmen eines feierlichen Festaktes am Jüdischen Museum.
Wer kann sich für den DAGESH-Kunstpreis bewerben?
- Der Preis richtet sich an professionell arbeitende Kunstschaffende im Alter zwischen 25–40 Jahren mit einer Postanschrift in Deutschland.
- Einreichungen sind aus dem Bereich der Bildenden Kunst erwünscht. Ein künstlerisches Medium wird nicht festgelegt.
- Einzelpersonen und Gruppen können sich bewerben.
- Die eingereichten Projektskizzen können sich zum Zeitpunkt der Einreichung noch im Prozess befinden und nach der Verleihung weiterentwickelt werden.
- Bewerber*innen haben einen positionierten Blick auf jüdische Gegenwartsperspektiven und -erfahrungen.
Wie bewerbe ich mich?
Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen in einer E-Mail an info@dagesh.de mit dem Betreff „DAGESH-Kunstpreis + Projekttitel“. Die Bewerbungsunterlagen umfassen:
- Das ausgefüllte Bewerbungsformular (ein Video- und/oder Audio-File kann der Bewerbung hinzugefügt werden).
- Ein Konzept für das Kunstwerk (max. 2 Seiten als PDF)
- Zwei Referenzen von bereits realisierten Kunstwerken (mit Abbildung jeweils auf 1 Seite A4 als PDF)
Wir bitten, auf lange Anschreiben in der Bewerbungs-Email zu verzichten.
Jury-Mitglieder
(vorläufige Zusammensetzung): Ilit Azoulay (Bildende Künstlerin), Sasha Marianna Salzmann (Dramaturg*in und Schriftsteller*in), Noam Brusilovsky (Hörspiel- und Theaterregisseur), Hetty Berg (Direktorin, JMB), Jo Frank (Director of Development, LBF), Gregor H. Lersch (Leiter Ausstellungen, JMB), Inka Bertz (Leiterin Sammlung, JMB), Daniel Laufer (Kurator, DAGESH).
Der DAGESH-Kunstpreis und seine Präsentation wird durch eine Förderung der Freunde des Jüdischen Museums Berlin ermöglicht.
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