Stephan Pramme
Für die Serie Koschere Porträts fotografiert Stephan Pramme seit 2009 Jüdinnen und Juden in Berlin. Herkunft, Sprache, das Gefühl religiöser Zugehörigkeit, Beruf, Träume, Realitäten und die persönliche Geschichte – die Porträts erzählen von einer Vielfalt jüdischer Lebensentwürfe in Deutschland.
„Koschere Porträts“
Die Gründer der Band RotFront; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDer Autor und Journalist Dmitrij Kapitelmann; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDie Studentin Julia Kildeeva; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDie Filmregisseurin Tatjana Moutchnik; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDer Fotograf Valentin Lutset; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Die Studentin Greta Zelener; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDie Tattoo-Designerin Myra Brodsky; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDer Fotograf Efraim Habermann; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Mehr erfahrenDer Kantor Assaf Levitin; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
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Simon Wahorn (links), geboren 1977 in Szentendre, Ungarn, und Yuriy Gurzhy (mittig), geboren 1975 in Charkow, Ukraine, leben beide seit Mitte der 1990er Jahre in Berlin. Sie sind die Gründer der Band RotFront. Seit dem ersten Album Emigrantski Raggamuffin mixt die Band Klezmer mit zeitgenössischen Sounds wie Hip-Hop, Ska und Ragga.
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Dmitrij Kapitelman, geboren 1986 in Kiew, kam Mitte der 1990er Jahre mit seinen Eltern nach Deutschland. 2016 veröffentlichte er das Buch Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters über eine Reise mit dem Vater nach Israel. „Mein Zugang zum Judentum war immer mein Vater, und der hat selbst ein ungeklärtes Verhältnis dazu. Judentum war in unserer Familie nie sichtbar und doch omnipräsent. Durch unsere Reise ist Israel ein Sehnsuchtsort geworden. Dass mir ein Land so schnell so nah kommen könnte, hätte ich vorher nicht für möglich gehalten.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 22.8.2016 und wurde vom Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Julia Kildeeva, 20, ist Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES), einer Begabtenförderung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. „2002 zog ich mit meiner Familie aus Moskau nach Lübeck. Mein Vater ist Tatar und Muslim, meine Mutter russische Jüdin. Als Kind schon war ich sehr aktiv und wollte immer alles genau und im Detail wissen. Ich glaube, das ist einer der Gründe, weshalb ich mich so gut mit dem Judentum identifizieren kann. Das Fragen ist ja ein wichtiger Bestandteil der religiösen Tradition.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 5.6.2018 und wurde von der Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Tatjana Moutchnik, geboren 1988 in Kiew, wuchs in Dortmund auf. Die Regisseurin drehte zuletzt den Film A Veteran’s Destiny über den sowjetischen Mikrokosmos in Israel. „Im Russischen gibt es die Ausdrücke ‚das erste Leben‘ und ‚das zweite Leben‘, um die Zeit vor und nach der Auswanderung zu beschreiben. Beim Casting für unseren Film in Israel haben uns die Schauspieler von ihren zwei Leben erzählt – das fand ich sehr bereichernd.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 20.1.2017 und wurde von der Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Greta Zelener, geboren 1990 in Odessa, kam im Alter von 6 Jahren nach Berlin. Sie studierte Erwachsenenbildung/Lebenslanges Lernen an der Humboldt-Universität und promoviert derzeit zum Thema jüdische Erwachsenenbildung heute in Deutschland. „Als Fördergelder für kreative Projekte von der Europäischen Janusz Korczak Akademie ausgeschrieben wurden, habe ich mich mit einem Kochprojekt beworben. Die Idee war, über die vielfältige jüdische Küche das eigene Judentum besser kennenzulernen. Essen muss schließlich jeder. Und jeder weiß, was seine Oma früher gekocht hat.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 2.11.2017 und wurde von der Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Myra Brodsky, geboren 1987, wuchs in einem Dorf im Elsass auf, studierte in Berlin Grafikdesign und eröffnete dort ein Tattoostudio. Heute arbeitet sie als Tattoo Artist in New York. „Als ich in Berlin lebte, war der Vorteil, dass in der Nähe eine Synagoge war, das war in meiner Kindheit viel schwieriger. Allerdings lief ich auch in Berlin nicht jeden Samstag während der Arbeit für zwei Stunden in die Synagoge. Meinem Judentum tat das aber keinen Abbruch.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 9.7.2013 und wurde von der Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Efraim Habermann wurde 1933 in Berlin geboren und floh 1939 mit seinen Eltern nach Palästina. 1957 kehrte er nach Berlin zurück. Seit Jahren ist der bekannte Fotograf ebenso beliebter wie fester Bestandteil der Jüdischen Gemeinde Berlin. „Ich kann tagelang die Stadt durchstreifen, ohne auf ein Motiv zu stoßen, aber plötzlich geht eine Wallung durch mich hindurch, ich fühle die Inspiration und finde die entsprechende Perspektive.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 18.6.2013 und wurde vom Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Assaf Levitin, geboren 1972 in Tel Aviv, lebt seit 2006 in Berlin. Im Jahr 2016 schloss der Opern- und Konzertsänger seine Ausbildung zum Kantor am Abraham Geiger Kolleg in Potsdam ab. „Als Sänger auf der Opernbühne schlüpft man in eine Rolle. Als Kantor braucht man das nicht. Wenn ich das Kol Nidre in der Synagoge singe, dann bin ich wie die anderen Anwesenden ein Jude, der Jom Kippur begeht, der fastet, der betet, der seinen jüdischen Glauben praktiziert.“ (Das Zitat basiert auf einem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen vom 22.6.2015 und wurde vom Porträtierten aktualisiert und freigegeben.)
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
Diese Fotostrecke erschien 2019 in der gedruckten Ausgabe des JMB Journals 20.