Stimmen aus der DDR
Jüdische Perspektiven auf das Leben und das politische System
Wie haben Jüdinnen*Juden ihren Alltag in der DDR erlebt? Was haben sie sich nach der Schoa vom Sozialismus erhofft? Inwieweit wurden diese Hoffnungen erfüllt und/oder enttäuscht? Welche Rolle spielte für sie Religiosität und die jüdischen Gemeinden? Zwölf Stimmen kommen in diesem Feature in kurzen Interview-Sequenzen zu Wort und zeigen, wie unterschiedlich jüdische DDR-Bürger*innen das Leben und auch das politische System wahrgenommen haben.
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Andrea Tatjana Wigger spricht über erfüllte und enttäuschte Hoffnungen in die sozialistische Gesellschaft und die Reaktionen auf ihre Idee, im Kunstunterricht ein Plakat gegen Antisemitismus zu entwerfen.
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Wie hat die nach dem Zweiten Weltkrieg und der Schoa geborene Generation die DDR wahrgenommen? Peter Brasch teilte in diesem Interview, das er 1989 in West-Berlin gab, seine Gedanken zu dem Thema.
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Chaim Adlerstein erzählt vom jüdischen Ferienlager in Glowe auf Rügen, das er so oft besuchte wie wahrscheinlich kein anderer.
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Cathy Gelbin erinnert sich daran, wie sie sich zum ersten Mal als Jüdin fühlte, an ihren ersten Besuch in der Synagoge in der Rykestraße sowie an ihr jüdisches und ihr queeres Coming-out.
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Toni Krahl berichtet über die Konsequenzen seines Protests gegen den Einmarsch in die CSSR, den Umgang der DDR-Kulturpolitik mit seiner Lieblingsmusik und die Biermann-Ausbürgerung.
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Welche staatlichen Unterstützungen erhielten Jüdinnen*Juden in der DDR? Wie gestaltete sich das jüdische Leben in kleinen Gemeinden? Renate Aris gibt Auskunft.
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Wie nahmen jüdische DDR-Bürger*innen die Gründung des Staates Israel wahr, obwohl dieser aus geostrategischen Gründen kein Freund der DDR war? Martin Schreier teilt seine Perspektive.
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Rudolf Lappe kam für seine wissenschaftliche Karriere in die DDR, die ihm viele Auslandsaufenthalte ermöglichte. Außerdem beschreibt er, welche Rolle jüdische Identität in seiner Familie spielte.
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Peter Kirchner über die Studienbeihilfe als anerkannter Verfolgter des Naziregimes (VdN), die Auseinandersetzung zwischen rassisch und politisch Verfolgten in der Organisation sowie seine Arbeit in der medizinischen Betreuung von VdN
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Marion Kahnemann schildert ihren ersten Besuch in der jüdischen Gemeinde in Dresden und ihre Erinnerungen an das Gemeindeleben.
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Ruth Zadek erläutert, warum ihre Eltern hofften, dass die DDR ihr Land sein könnte, und aus welchen Gründen sie selbst nach Nürnberg ging.
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Gadaljahu Moschinski zog für sein Studium der Medizin von Israel in die DDR.
Die hier gezeigten Video-Ausschnitte stammen jeweils aus längeren Interviews. Einige davon sind im Rahmen des W. Michael Blumenthal Fellowship für die Sammlungen des Jüdischen Museums Berlin (JMB) entstanden. Außerdem sind Ausschnitte aus zwei Interviews zu sehen, die in der Ausstellung Brüder und Fremde im Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde zu Dresden im Jahr 2008 ausgestellt wurden. Darüber hinaus stellte das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam einige Archivaufnahmen zur Verfügung.
Alle Angebote zur Ausstellung Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR
Über die Ausstellung
Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR – 8. Sep 2023 bis 14. Jan 2024
Publikationen
- Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR – Katalog zur Ausstellung, deutsche Ausgabe, 2023
- Another Country. Jewish in the GDR – Katalog zur Ausstellung, englische Ausgabe, 2023
Digitale Angebote
- Aktuelle Seite: Stimmen aus der DDR – zwölf filmische Kurzinterviews mit jüdischen Perspektiven auf das Leben und das politische System, 2023
- Komm, wir fliegen übers Brandenburger Tor! – Ein Dokumentarfilm von Esther Zimmering
- Beargwöhnt und herausgehoben: Jüdinnen*Juden in der DDR – Hintergrundartikel von Annette Leo, 2023
- Jüdisch in der DDR. Ein Roadtrip mit Marion und Lena Brasch – ein Podcast von Deutschlandfunk Kultur in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin, sechs Folgen, 2023
- Jüdische Lokalgeschichte der DDR – Informationen über die Gemeinden in Dresden, Erfurt, Halle, Leipzig, Magdeburg, Chemnitz und Schwerin auf Jewish Places
- Stadtspaziergang Berlin-Ost – mit Jewish Places von der Neuen Synagoge bis zur koscheren Fleischerei, Schulbeteiligungsprojekt 2022/23
- Soundtrack zur Ausstellung – auf Spotify