Der Januar 2026 im JMB
Pressemitteilung vom Di, 2. Dez 2025
Im Januar rückt das Jüdische Museum Berlin zwei filmische Auseinandersetzungen mit der Schoa in den Mittelpunkt. Im Rahmen der Ausstellung Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen wird Shoah (1985), Claude Lanzmanns monumentales Hauptwerk, am 10. und 11. Januar in voller Länge über zwei Tage hinweg gezeigt. Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, folgt die Vorführung von Guillaume Ribots Dokumentarfilm Je n’avais que le néant (2025), in dem unveröffentlichtes Material aus Lanzmanns Shoah-Recherchen erstmals filmisch erschlossen wurde.
Ende Januar lädt zudem eine englischsprachige Führung zu einer Entdeckungsreise durch Geschichte und Gegenwart des Jiddischen ein und beleuchtet dabei die Bedeutung der Sprache für jüdische Identität und Familiennarrative.
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Veranstaltungen
AKADEMIE
Shoah
Filmscreening im Rahmen der Ausstellung Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
Sa + So, 10. + 11. Jan, jeweils ab 12 Uhr, Altbau EG, Auditorium im JMB
Begleitend zur Ausstellung Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen zeigt das Jüdische Museum Berlin Lanzmanns filmisches Hauptwerk Shoah (1985) in voller Länge. Der über neunstündige Film gilt als einzigartiges Monument der Auseinandersetzung mit der Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden. Ohne historisches Bildmaterial zu verwenden, richtet Shoah den Blick auf Erinnerung, Landschaften und die Schwierigkeit, das Unsagbare in Worte zu fassen.
Der Film, 2023 gemeinsam mit Lanzmanns Audio-Archiv in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen, wird in Kooperation mit Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. gezeigt.
Je n’avais que le néant (All I Had Was Nothingness)
Dokumentarfilm von Guillaume Ribot und Gespräch mit dem Regisseur im Rahmen der Ausstellung Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
Di, 27. Jan, 19 Uhr, Auditorium in der W. M. Blumenthal Akademie
Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zeigt das Jüdische Museum Berlin den Dokumentarfilm Je n’avais que le néant (2025) von Guillaume Ribot. Der Film basiert ausschließlich auf bislang unveröffentlichtem Material aus Claude Lanzmanns Shoah-Recherchen sowie Auszügen aus seinen Memoiren und würdigt Lanzmanns jahrelanges Ringen, das Unerzählte filmisch erfahrbar zu machen.
Im Anschluss an den Film findet ein Gespräch mit dem Regisseur Guillaume Ribot und Christoph Hesse vom Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung statt (auf Französisch und Deutsch). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Französischen Botschaft in Deutschland statt.
Führungen
AUSSTELLUNG
Öffentliche Führung
Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
So, 4., 11. und Di, 27. Jan, 11–12:30 Uhr
Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie,
Meeting Point im Foyer
Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv von Claude Lanzmann, dem französischen Filmemacher und Chronisten der Schoa, öffentlich zugänglich. Die Führung gibt Einblicke in Lanzmanns Rechercheprojekt und führt in die Besonderheiten beim Hören von historischen Audioquellen ein.
DAUERAUSSTELLUNG
Bilder machen Leute
Eine Führung für Menschen mit Demenz und ihre Begleitung
Mi, 7. Jan, 14–16:30 Uhr
Meeting Point im Foyer
Nach einem Kennenlernen bei Challa und Kaffee besucht die Gruppe den Ausstellungsraum Bilder machen Leute und betrachtet gemeinsam drei Gemälde aus dem 19. Jahrhundert.
DAUERAUSSTELLUNG
Jiddisch & Jüdische Identität
Eine Sprachreise durch die deutsche Geschichte mit Jake Schneider (auf Englisch)
Sa, 31. Jan, 15 Uhr
Meeting Point im Foyer
Die Führung beleuchtet die oft übersehene Rolle des Jiddischen im jüdischen Leben Deutschlands. Gleichzeitig lädt sie dazu ein, über die Bedeutung von Sprache in der eigenen Familiengeschichte und Identität nachzudenken.
Laufende Ausstellungen
Ausstellung
Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen
bis 12. Apr 2026
JMB, Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie
Zum 100. Geburtstag von Claude Lanzmann (1925–2018) präsentiert das JMB eine Ausstellung, die Geschichte hörbar macht: Claude Lanzmann. Die Aufzeichnungen. Zum ersten Mal wird das Audio-Archiv zu Lanzmanns weltberühmtem Dokumentarfilm Shoah (1985) öffentlich zugänglich. Die Aufnahmen dokumentieren die zahlreichen Gespräche, die Lanzmann und seine Mitarbeiterinnen Corinna Coulmas und Irena Steinfeldt-Levy in den 1970er-Jahren während der mehrjährigen Recherchen vor Beginn der Dreharbeiten führten.
Ende 2021 schenkte die Association Claude et Felix Lanzmann (A.C.F.L.), vertreten durch Dominique Lanzmann, dem JMB Lanzmanns Audio-Archiv, das nun unsere Sammlung Lanzmann bildet. Das JMB hat die 152 Audiokassetten digitalisiert und die Audiomitschnitte transkribiert. Die Sammlung Lanzmann zählt seit 2023 gemeinsam mit Shoah zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung finden am 4., 11. und 27. Januar um 11 Uhr auf Deutsch statt.
Dauerausstellung
Jüdische Geschichte und Gegenwart in Deutschland
Die Dauerausstellung Jüdische Geschichte und Gegenwart erzählt auf 3.500 Quadratmetern die 1.700-jährige Geschichte der Juden in Deutschland. Jüdische Gemeinschaften waren stets eng mit ihrer Umgebung verflochten – vom Mittelalter bis heute. Vielstimmig und interaktiv thematisiert die Ausstellung Zugehörigkeit und Ausgrenzung in ihren unterschiedlichen historischen Ausprägungen, von nachbarschaftlichem Zusammenleben bis zu Gewalt. Der Rundgang wechselt zwischen historischen Epochen und jüdischen Themen jenseits geografischer und zeitlicher Grenzen: Was ist im Judentum heilig? Was bedeutet der Schabbat? Acht thematische Inseln laden Besucher*innen ein, sich mit allen Sinnen in jüdische Kultur und Religion zu vertiefen.
Ort für Kinder
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin
ANOHA – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin lädt Kinder im Kita- und Grundschulalter zum Entdecken, Ausprobieren und Spielen ein. ANOHA nimmt die Erzählung der Arche Noah aus der Tora als Ausgangspunkt für eine Reise in die Zukunft. Im Zentrum der Kinderwelt stehen eine riesige Arche aus Holz, 150 verschiedene Tierskulpturen – und die Kinder selbst. Sie sind eingeladen, an Bord zu gehen und mit ihrer Fantasie die Geschichte der Arche Noah neu lebendig werden zu lassen. Wie wollen wir gemeinsam auf dieser Erde leben? Wie kann ein respektvolles Miteinander von Mensch, Tier und Natur gelingen? ANOHA ermutigt Kinder, eigene Visionen zu entwickeln – inspiriert vom jüdischen Konzept „Tikkun Olam“, das jeden Einzelnen auffordert, die Welt ein Stück besser zu machen.
Öffentliche Führungen für Erwachsene finden jeden Sonntag um 14:45 Uhr statt.