Über Zugehörigkeiten und familiäre Kontroversen: ein Gespräch über eine Beschneidung, die nicht stattfand

Säugling, der Mittel- und Ringerfinger spreizt

Noch bevor die Beschneidungfrage endgültig geklärt ist, übt der Sohn schon einmal … © privat

Signe und Darrell sind seit Langem ein Paar. Sie haben sich in den USA kennengelernt, leben seit 15 Jahren in Berlin und haben mittlerweile zwei Töchter und einen Sohn. Signe stammt mütterlicherseits aus einer amerikanisch-jüdischen Familie, ihr Vater kommt aus einer deutsch-evangelischen; Darrell ist 100 % Nordamerikaner – in seiner Familie gibt es puritanische Pastoren, Unitarian Ministers, Mormonen, katholische Befreiungstheologen, liberale Muslime, säkulare Juden. Ich habe mich mit den beiden über die Beschneidung unterhalten und darüber, welche Rolle für sie die jüdische Tradition bei der Erziehung ihrer Kinder spielt.

Ihr habt zuerst eine Tochter und dann Zwillinge bekommen, von denen einer ein Junge ist. Hat euch die Frage, ob ihr euren Sohn beschneiden lassen wollt, während der Schwangerschaft sehr beschäftigt?
Signe: Als ich erfahren habe, dass einer der Zwillinge ein Junge wird, war mein erster Gedanke,  weiterlesen