Veröffentlicht von am 19. Januar 2015 0 Kommentare

»Die Fragen kamen erst im Nachhinein«: ein Gespräch über eine rituelle Beschneidung, die gemischte Gefühle auslöste

Schwarz-weiß Fotografie zeigt einen Tisch vor einem Fenster mit einer Babyschale, links davon ein Stuhl

Vor der Beschneidungsfeier: der Stuhl des Paten und die Babyschale mit Yair © Foto: Birgit Glatzel, Veröffentlichung mit Genehmigung der Künstlerin

Naomi ist vor sechs Jahren zum Judentum übergetreten. Wenig später wurde sie schwanger, zog zu ihrem Freund Avishay nach Tel Aviv und bekam einen Sohn, Yair, der nach traditionellem Ritus beschnitten wurde. Mittlerweile leben alle drei – wenn auch getrennt – in Berlin. Im Gespräch hat Naomi mir die Fotos gezeigt, die sie von der Beschneidungsfeier machte, und erzählt, was sie damals und heute beschäftigt.

Mirjam: Was war Dein erster Gedanke, als Du erfuhrst, dass Du einen Sohn bekommst?

Naomi: Ich habe mich sehr gefreut. Avishay und mir war auch immer klar, dass wir ihn beschneiden lassen würden, aber wir haben uns darüber keine weiteren Gedanken gemacht und auch keinerlei Vorbereitungen getroffen. Im Judentum ist es nämlich so  weiterlesen